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NRW begrüßt chinesische Investitionen
   2005-10-13 16:55:52    cri
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und China haben sich in den letzten 30 Jahren ständig erweitert. Infolge dessen nahmen die Investitionen in den jeweiligen Ländern in den vergangenen Jahrzehnten auch ständig zu. Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Nordrhein-Westfalen mbH (GfW) hat vor einiger Zeit eine Studie zu den "Chinesischen Firmen in Nordrhein-Westfalen" durchgeführt und anschließend die Ergebnisse veröffentlicht. Wie stark und in welchen Branchen sind die chinesischen Firmen in NRW vertreten? Wie betrachten die chinesischen Firmen den Standort NRW?

Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und Deutschland haben eine lange Geschichte. Besonders schnell haben sie sich jedoch seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen VR China und der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1972 entwickelt. So hat sich der Umfang des Warenaustausches zwischen beiden Staaten in den vergangenen 30 Jahren fast verhundertfacht. Nordrhein-Westfalen hat dabei eine große Rolle gespielt.

Das Handelsvolumen zwischen NRW und China betrug im Jahr 2003 rund 11,7 Milliarden Euro. Die NRW-Direktinvestitionen in China sind seit 1995 von 54 Mllionen auf 1,2 Milliarden Euro um mehr als das Zwanzigfache gestiegen. Damit ist NRW zu einem wichtigen deutschen Investor in China geworden.

Auch in Gegenrichtung sind die Kennzahlen erfreulich: Nach deutscher Statistik haben bis heute über 600 chinesische Unternehmen in Deutschland investiert; das sind gut 10 Prozent der gesamten Investitionen chinesischer Unternehmen im Ausland. Rund 100 dieser chinesischen Unternehmen haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. Dies ist sicher auch ein Ergebnis der langjährigen Partnerschaft zwischen der chinesischen Provinz Jiangsu und dem Land NRW.

Die 70 von der Studie der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung GfW erfassten chinesischen Unternehmen, die vor 2003 gegründet wurden, haben sich hauptsächlich im Rheinland niedergelassen. Sie sind überwiegend im Dienstleistungsgewerbe tätig. Die Branchen Handel, Marketing und ICT sind am stärksten vertreten. Damit agieren die chinesischen Unternehmen nicht anders als die meisten anderen ausländischen Firmen: Sie sehen in der Regel NRW mehr als Marktplatz und weniger als Werkbank. Für 60 Prozent der chinesischen Unternehmen sind Verkauf und Service sowie das Exportgeschäft Hautpaufgaben. Zwischen 1991 und 2000 haben sich fast 80 Prozent der chinesischen Unternehmen in NRW angesiedelt. 48 Prozent der Unternehmen sind Gründungen durch chinesische Staatsbürger, 44 Prozent sind Tochterunternehmen. Und der Gründungsboom geht weiter. Ein gutes Beispiel: Allein im Jahr 2003 wurden 31 neue chinesische Firmen oder Vertretungen in Düsseldorf registriert.

Die 70 chinesischen Unternehmen beschäftigen etwa 280 Menschen. Sie sind überwiegend klein und beschäftigen viele Landsleute. Die meisten chinesischen Unternehmen in NRW erwirtschaften weniger als 2,5 Mio. Euro Umsatz im Jahr. Hochgerechnet auf die 70 chinesischen Unternehmen bedeutet das einen Gesamtumsatz von 2 Milliarden Euro. Die meisten Firmen sind aber optimistisch, dass ihre Umsätze steigen werden.

Ein Drittel der chinesischen Unternehmen in NRW wollen am bisherigen Standort expandieren. Und mehr als die Hälfte der chinesischen Untermehmen betreut von NRW aus ganz Europa, ein Viertel hat Deutschland im Visier.

Die zentrale Lage inmitten Europas ist für die chinesischen Unternehmen das entscheidende Argument für den Standort NRW. Fast genauso wichtig wie die Lage ist den chinesischen Unternehmen die gute Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu den Absatzmärkten. Außerdem gaben sich die chinesischen Unternehmen mit der Zusammenarbeit, den Normen, der Sicherheit und der Lebensqualität in NRW zufrieden, während sie die Steuerlast, die fehlenden öffentlichen Finanzhilfen und den schweren Zugang zu Osteuropa als negativ beurteilten.

Kein Zweifel: Die Bedeutung Chinas in der Weltwirtschaft nimmt zu. Auch für die Wirtschaft in NRW wird China künftig weiter an Gewicht gewinnen. Das Land NRW setzt deshalb alles daran, potenziellen chinesischen Investoren die Vorteile des Standortes NRW nahe zu bringen und das Umfeld für bereits dort ansässige Investoren zu verbessern. Was das gesamte Handelsvolumen sowie die gesamte Investitionssumme der beiden Staaten im Ausland betrifft, so gibt es in der Kooperation der beiden Staaten noch großes Potential. Die Regierungen von China und Deutschland haben sich bereits die Verdopplung des Handelsvolumens der beiden Staaten auf der jetzigen Basis bis 2010 zum Ziel gesetzt, wofür es einer tiefgehenden und breitgefächerten Zusammenarbeit bedarf. Daher glaubt man auch fest daran, dass noch mehr chinesische Unternehmen in Deutschland und in NRW investieren. Die Wirtschaftsentwicklung beider Staaten prägt auch die Freundschaft beider Völker.

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