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Wirtschaftszone Tianjin entwickelt sich rasch
   2005-10-13 16:45:03    cri
Anfang der 80er Jahre wurde in chinesischen Städten mit dem Aufbau von wirtschaftlich-technischen Entwicklungszonen begonnen. In diesen Zonen sollte ein international anerkanntes Investitionsumfeld geschaffen werden, um dadurch auswärtiges Kapital nach China zu locken. In den vergangenen mehr als 20 Jahren entstanden in ganz China über 50 solcher Wirtschaftszonen. Zu den ältesten und bekanntesten gehört zweifelsohne die Wirtschaftszone Tianjin, die im Jahr 1984 gegründet wurde.

Die regierungsunmittelbare Stadt Tianjin im Norden Chinas ist verkehrsgünstig gelegen. Im Osten ihres Stadtgebiets befindet sich eine über 30 Quadratkilometer große Wirtschaftszone. Der Erfolg dieser Wirtschaftszone begründet sich nicht zuletzt in ihrer verkehrsgünstigen Lage. Im Osten grenzt die Zone an den Hafen von Tianjin, dem größten Seehafen in Nordchina. Zudem verbinden Eisen- und Autobahnstrecken die Wirtschaftszone direkt mit der chinesischen Hauptstadt Beijing, die 140 km westlich liegt. Das Gebiet, in der die Wirtschaftszone entstand, war ein ökologisch bedenkliches Brachland. Wegen der Übersalzung stand in der Gegend bis vor 20 Jahren kein einziger Grashalm. Inzwischen hat sich das Antlitz des Gebietes tiefgreifend verändert. Zwischen den Straßennetzen und modernen Industrieanlagen sind immer weite Grünanlagen zu sehen.

In der Wirtschaftszone von Tianjin haben sich zahlreiche auswärtige Unternehmen angesiedelt. Dazu gehört auch das Unternehmen Cabot Chemical aus den USA. Der weltbekannte Spezial-Chemie-Produzent hat gemeinsam mit einem chinesischen Partner im Januar diesen Jahres eine Fabrik zur Herstellung von Ruß eröffnet. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf rund 28 Millionen US-Dollar. Zu diesem Investitionsprojekt sagte der Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzerns, Kennett Burnes:

"Wir waren sehr erfreut, in die Wirtschaftszone Tianjin zu investieren. Für das Projekt entschieden wir uns wegen der günstigen geografischen Lage Tianjins mit seinem Seehafen und wegen der bereits vorhandenen guten Infrastruktur. Wir hoffen, dass unsere Fabrik eine der weltweit größten und modernsten Produktionsstätte für Ruß sein wird."

Laut Auffassung von Burnes ist China derzeit nach den USA weltweit der zweitgrößte Ruß-Verbraucher und birgt daher ein riesiges Marktpotential. Entsprechende Planungen seines Unternehmens sehen vor, die neu gegründete Fabrik bis zum Jahr 2010 zur weltweit größten Produktionsbasis für Kohlenschwarz zu entwickeln.

Seit der Gründung der Wirtschaftszone von Tianjin wird sehr großer Wert auf den Infrastruktur-Aufbau gelegt. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden dafür knapp 40 Mrd. Yuan eingesetzt. Alle in der Wirtschaftszone angesiedelten Unternehmen können von dem ausgebauten Straßen- und Schienennetz sowie von der gesicherten Wasser-, Wärme- und Stromversorgung profitieren.

Besonders beachtlich sind zudem die in der Wirtschaftszone angebotenen Dienstleistungen. Bereits vor 15 Jahren hatte die Zoneverwaltung damit begonnen, alle administrativen Verfahren im Zusammenhang mit den Investitionen zu vereinfachen. Somit können Probleme, denen die auswärtigen Unternehmen bei ihrer Geschäftstätigkeit in der Wirtschaftszone begegnen, umgehend gelöst werden. Dies bestätigte der PR-Manager des Handy-Herstellers Motorola in China, Chen Lei:

"Die Zonenverwaltung misst den Interessen auswärtiger Investoren große Bedeutung bei und unterstützt sie mit konkreten Schritten bei der Entwicklung ihrer Geschäfte. Beispielsweise haben Motorola und die Stadtregierung Tianjin einen Kooperationsrat gegründet. Sollten Probleme auftauchen, können wir uns direkt an dieses Gremium wenden. Dort erhalten wir entweder konkrete Lösungsvorschläge oder nützliche Anregungen. So besteht eine gute Plattform der Zusammenarbeit zwischen auswärtigen Unternehmen und der Zonenverwaltung."

Motorola hat sich bereits vor mehr als einem Jahrzehnt in der Wirtschaftszone Tianjin angesiedelt. Seitdem läuft das China-Geschäft des weltweit größten Handyherstellers auf Hochtouren. Motorola investierte in die Wirtschaftszone mehr als drei Mrd. US-Dollar und errichtete fünf Produktionsfabriken, in denen rund 10 000 Arbeiter beschäftigt sind. Mit einem Gesamtumsatz von 50 Mrd. US-Dollar ist die chinesische Produktionsbasis von Motorola die wichtigste im gesamten Unternehmen. Allein in diesem Jahr sollen mehr als 50 neue Produkte entwickelt werden. Laut eigenen Angaben will Motorola seine Investitionen in die Wirtschaftszone weiter erhöhen und die umsatzstarke Elektroauto-Sparte in Tianjin ansiedeln.

Motorola ist dabei keinesfalls die einzige Erfolgsgeschichte in der wirtschaftlich-technischen Entwicklungszone Tianjin. Nach Angaben der Zonenverwaltung konnte die Wirtschaftszone bislang im Durchschnitt eine Mrd. US-Dollar auswärtiges Kapital pro Jahr anziehen. Die vereinbarten auswärtigen Investitionen beliefen sich in den vergangenen mehr als 20 Jahren auf rund 20 Mrd. US-Dollar.

Die Erfolge in der Wirtschaftszone Tianjin wurden acht Jahre lang in Folge vom chinesischen Handelsministerium gewürdigt. Auch international blieb das schnelle Wachstum der Zone nicht verborgen. Die UN-Organisation für Industrielle Entwicklung(UNIDO) platzierte die Wirtschaftszone unter die Top 100 der weltweit aufstrebenden Industriezonen.

Der Leiter des Arbeitskomitees der Wirtschaftszone Tianjin, Pi Qiansheng, nannte als Entwicklungsziele die Schaffung eines internationalen Verarbeitungszentrums und einer Basis zur Anwendung wissenschaftlich-technischer Errungenschaften in die Produktionspraxis:

"Im Laufe der weiteren Entwicklung werden wir uns mehr auf die technische Umgestaltung und rationelle Nutzung der regionalen Vorzüge konzentrieren. Unser Ziel ist es, eine moderne weltoffene und interkulturelle Entwicklungszone aufzubauen."

Das laufende Jahr zeigt bereits einen guten Entwicklungstrend. Allein im Januar haben 14 weitere auswärtige Unternehmen nahezu 700 Millionen US-Dollar in die Wirtschaftszone Tianjin investiert.

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