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Weltspitzen-Konzerne errichten Forschungszentren in China
   2005-10-13 16:55:52    cri
Chinas Markt war, ist und bleibt ein Magnet für multinationale Konzerne. Kaum ein namhafter Konzern scheint es sich heutzutage noch leisten zu können, nicht in der Volksrepublik China präsent zu sein. Bei Siemens, VW, Thyssen-Krupp oder METRO macht das Chinaengagement einen immer größeren Anteil am Gesamtgeschäft aus. In der letzten Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins hatten wir Sie bereits über die verstärkte Präsenz der Weltspitzen-Unternehmen in China informiert. Heute setzen wir unseren Beitrag fort, und zwar berichten wir über den neuen Trend der multinationalen Konzerne, ihre Forschungs- und Entwicklungszentren in China zu errichten.

Jüngsten Statistiken zufolge haben bislang mehr als 700 multinationale Konzerne in China Forschungs- und Entwicklungszentren (R&D) errichtet. Der Trend ist mittlerweile zu einer wichtigen Strategie ihrer Expansionspläne geworden.

Alles begann vor gut zehn Jahren. Seitdem hat sich das Tempo beschleunigt. Knapp 300 neue R&D-Zentren sind allein im letzten Jahr in China entstanden.

Als Beispiele nennen wir vor allem Novonordisk, ein pharmazeutisches Unternehmen aus Dänemark mit einem Jahresumsatz von vier Milliarden US-Dollar im Jahr 2004. Im vergangenen Jahr hat der Kopenhagener Konzern sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in China eröffnet. Bereits vor fast 50 Jahren war Novonordisk auf dem chinesischen Pharma-Markt präsent. Vor elf Jahren begann das sich auf Diabetes spezialisierte Unternehmen, in China Medikamente zu produzieren. Zu dem jüngsten Schritt des Konzerns sagte Dr. Wang Baoping, Direktor des neugegründeten Forschungs- und Entwicklungszentrums in Beijing:

"China ist weltweit ein äußerst interessanter und wichtiger Markt für Novonordisk. Wir verfolgen mit großer Aufmerksamkeit die drastisch erhöhte Zahl der Diabetiker in China. Außerdem betrachten wir es als eine Zusage für die langfristige Investition, hier ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zu errichten."

Statistischen Angaben zufolge gibt es gegenwärtig in China etwa 30 Millionen Diabetiker mit gesamten medizinischen Aufwendungen von jährlich mehr als zwei Mrd. US-Dollar. Selbstverständlich ist der riesige Markt auf keinen Fall der einzige Faktor dafür, in China Forschungs- und Entwicklungszentren zu betreiben. Im Vergleich zu den führenden Industrieländern besitzt China einerseits Kostenvorteile, andererseits großes Potential an Forschungskräften. Laut Auffassung von Dr. Wang sind allein die Baukosten für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in den USA um oder in Europa ein Mehrfaches höher als in China. Auch die Kosten für klinische Experimente sind in China 30 % niedriger als in den USA oder in Europa. Zudem verspreche die schnelle Entwicklung des Bildungswesens in China eine ausreichende Versorgung mit qualifizierten Fachkräften.

Professor Sang Baichuan lehrt an der Beijinger Universität für Außenhandel. Nach seiner Ansicht sind die von der chinesischen Regierung gewährten Begünstigungen ermutigend für multinationale Konzerne, hierzulande Forschungs- und Entwicklungszentren zu betreiben:

"China begrüßt die Gründung von Forschungs- und Entwicklungszentren durch multinationale Konzerne und ermuntert dazu. In vielen Bereichen genießen die Konzerne Begünstigungen durch die chinesische Regierung, beispielsweise bei der Standortwahl, bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal, bei zollfreien Einfuhren von technischen Anlagen sowie in der Steuerpolitik."

Inzwischen haben zahlreiche multinationale Unternehmen ihre Forschungstätigkeiten in China verstärkt. 1998 hat Microsoft zur Gründung eines Forschungsinstituts in China 80 Millionen US-Dollar investiert. Mittlerweile betreibt der Software-Riese in China fünf Forschungsinstitutionen und hat in sie zwei Milliarden US-Dollar hineingesteckt. Motorola betreibt derzeit 18 Forschungszentren in allen Landesteilen Chinas und hat dafür 150 Millionen US-Dollar ausgegeben.

Allgemein ist die Stimmung hier und da recht positiv, weil sich die R&D-Gründungen durch multinationale Konzerne positiv auf die Entwicklung entsprechender Sektoren in China auswirken. In erster Linie wird die technische Zusammenarbeit zwischen chinesischen und ausländischen Unternehmen stark gefördert. Dazu sagte Jean-Martin Folz, Präsident der PSA Peugeot Citronen:

"Heutzutage besitzt unser Joint Venture Dongfeng Peugeot Citronen ausreichend gute Forschungskräfte. Allein in Wuhan arbeiten mehr als 500 unsere Forscher. In der Regel haben unsere chinesischen Mitarbeiter die Chancen, an wochen- oder monatelangen Ausbildungen in unseren Forschungszentren in Frankreich teilzunehmen. Beim Transfer von Technologie haben wir überhaupt keine Einschränkungen."

Auch chinesische Unternehmen profitieren mehr und mehr von R&D- Gründungen. Vor allem können sie sich von den modernen Managementmethoden der multinationalen Konzerne in diesem Bereich eine Scheibe abschneiden. Laut Yang Zhixiong, Vize-Präsident des chinesischen Software-Unternehmens UFSoft, hätten chinesische Firmen bei der Konkurrenz auch ihre eigenen Vorteile:

"Die verstärkten R&D-Gründungen in China sind Bestandteil der globalen Präsenz von multinationalen Konzernen. Alles, was sie hier machen, ist global-orientiert. Im Gegenteil blicken wir eher auf unsere eigenen Marktbedürfnisse."

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