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Chinesisch-deutsche Zusammenarbeit im Messebereich
   2005-10-13 16:55:52    cri
Alles begann vor einem Jahr, als eine Delegation des Shanghai Xingjian-College zur Siemens Media Akademie nach Berlin reiste. Die Chinesen informierten sich zu jener Zeit vor Ort über die Aus- und Weiterbildungsstrukturen in der Akademie. Dabei waren die Chinesen auf der Suche nach einem deutschen Partner für Messen und Veranstaltungen, der über notwendige Ausbildungs- und Trainingsmethoden mit internationalem Standard verfügte. Dass allein der Austausch von Dozenten oder die Einrichtung von Studiengängen nicht ausreicht, war den chinesischen Partnern nach der Vorstellung des Matrix-Modells der Siemens Media Akademie schnell klar: Deshalb wurde das Konzept für ein chinesisch-deutsches Joint Venture erarbeitet. Ein Trainingszentrum sollte entstehen, das ganz nach dem Juniorfirma-Prinzip arbeitet, das heißt, Studenten sollten innerhalb der Ausbildung eine Firma aufbauen und somit eine möglichst praxisnahe Ausbildung erhalten. Dazu sagte der Geschäftsführer der Siemens Media Akademie, Uwe Behns:

"Wir haben ja ein besonderes Konzept. Das ist vielleicht auch bedingt durch den Anfang, den wir in Berlin gemacht haben. Wir haben die Situation dort gehabt, dass wir eine eigene Berufsschule haben, eine eigene technische Ausbildung in allen Themen, die Veranstaltungstechnik berühren. Veranstaltungstechnik kann man nicht nur als Beruf ausbilden, im Sinne von Schule, sondern man muss den Schritt gehen in die Arbeitswelt, nur die Arbeitswelt bestimmt das Ergebnis der Berufsausbildung und wir haben begonnen, intern eine Juniorfirma aufzubauen, die in der realen Arbeitswelt der Veranstaltungstechnik in Deutschland lebt. Da wir in Deutschland Marktführer für die Ausbildung von Personal sind, haben wir natürlich auch bemerkt, dass es in China Nachholbedarf gibt, speziell im konkreten operativen Bereich."

Im Zuge der dynamischen Entwicklung der Volkswirtschaft, und insbesondere des Aufschwungs im Außenhandel boomt in China auch die Veranstaltungsbranche. Professor Feng Yue gehört dem Vorbereitungskomitee für die Shanghaier Expo im Jahr 2010 an. Er würdigte die deutlichen Erfolge der einheimischen Veranstaltungsbranche, betonte aber wie Uwe Behns, dass es noch großen Nachholbedarf auf dem chinesischen Markt gibt. In den kommenden Jahren würden zwar viele international bedeutende Veranstaltungen wie die Expo 2010 in China stattfinden. Doch für eine optimale Organisation dieser Events mangele es in China weiterhin an qualifizierten Managern, Technikern und Handwerkern. Diese Situation zu ändern, war eines der wichtigen Ziele des chinesisch-deutschen Symposiums in Shanghai. Laut Professor Feng Yue wollten chinesische Veranstaltungsfirmen auf dem Symposium von den ausländischen Erfahrungen lernen, um so eine optimale Vorbereitung der Expo 2010 in Shanghai zu gewährleisten:

"Im weltweiten Vergleich sind die USA im Bereich der Organisation von Tagungsveranstaltungen überlegen, während Deutschland in den Bereichen Messen und Ausstellungen führend ist. Unser Nachbarland Japan hat von beiden Ländern viel gelernt. Auch wir sind dabei, Know-how zur Durchführung von Veranstaltungen einzuführen. Einen entsprechenden Zeitplan haben wir bereits ausgearbeitet."

Das Vorbereitungskomitee für die Weltausstellung 2010 in Shanghai pflegt seit Jahren Kontakte mit deutschen Partnern. Dazu zählt neben der Siemens Media Akademie auch das Studieninstitut für Kommunikation IST. Das Düsseldorfer Unternehmen behauptet seit Jahren seine Marktführerschaft durch die Mitarbeit am EU-Programm "Leonardo da Vinci", das auf die Förderung von innovativen Aus- und Weiterbildungsprojekten abzielt. Ein IST- Zertifikat gilt daher schon lange als Gütesiegel auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Michael Hosang vom Studieninstitut für Kommunikation berichtet vom Engagement seines Instituts bei der Vorbereitung der EXPO in Shanghai:

"Wir sind gerade dabei, Kommunikationsinhalte unseres Instituts im Bereich Events- Management Chinas Bildungseinrichtrungen anzubieten. Zu der Expo dann kommt die ganze Welt zusammen, dann muss sich Shanghai sehr gut präsentieren. Und wir würden gern behilflich sein, indem wir helfen, Personal zu schulen und auszubilden, weil wie gesagt, die ganze Welt wird auf Shanghai gucken, und da sollen keine Fehler passieren. Wir haben schon Schritte unternommen. Wir haben mit Firmen, die für die Expo arbeiten Kontakte aufgenommen. Wir versuchen, dort mit den Menschen darüber zu sprechen, Personal zu schulen."

Michael Hosang brachte es auf den Punkt. Im Jahre 2010 wird die ganze Welt auf Shanghai als Gastgeber der Weltausstellung schauen. Ein solches Mega-Event zu organisieren und dabei effektive Dienstleistungen sowie entsprechende Infrastrukturen anzubieten, ist für jede EXPO-Stadt eine große Herausforderung. Von den Fachkräften in der Veranstaltungsbranche wird der Erfolg der Expo 2010 in Shanghai entscheidend abhängen. Professor Feng Yue vom Vorbereitungskomitee kündigte weitere Symposien mit ausländischen Fachleuten in Shanghai an. Dadurch sollen moderne und kreative Ideen für die technische Vorbereitung und für das Management von Großveranstaltungen in die chinesische Veranstaltungsbranche eingeführt werden.

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