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Aufbau der Beijinger Zollverwaltung
   2005-10-13 16:45:03    cri

Im Vergleich zu früher sieht die moderne Zollkontrolle heute ganz anders aus. Der vor Jahrhunderten in China und dem Rest der Welt allgemein betonte gebührenartige Charakter eines speziellen Entgelts für die Benutzung von Wegen und Brücken oder für den Schutz des Handelsverkehrs ging mehr und mehr verloren. Zu den Aufgaben der Zollverwaltung der chinesischen Hauptstadt Beijing gehören weiterhin die Durchführung von Personenkontrollen, die Erhebung der Zölle und Einfuhrumsatzsteuern sowie die Überwachung von Ein- und Ausfuhrverboten und- beschränkungen.

Die Beijinger Zollverwaltung wurde am 1. Januar 1951 ins Leben gerufen. Seitdem verfügt die chinesische Hauptstadt über ihren eigenen Grenzübergang, der sich am Beijinger internationalen Flughafen befindet. Zur ersten Gruppe des Beijinger Zollpersonals gehörte seinerzeit Gao Wenzhao. Nach seiner Darstellung war damals alles jung: Er persönlich war 22 Jahre alt, der Flughafen neu und die Zollkontrolle neu:

"Im Jahr 1951 bestand auf dem Flughafen Beijing nur eine einzige internationale Fluglinie, die Beijing mit Moskau verband. Da es damals keine regulären Flüge gab, erwarteten wir nur wenige Starts und Landungen pro Woche. Importgüter, die unseren Grenzübergang überschritten, kamen ausnahmslos aus der ehemaligen Sowjetunion. Unsere Zollkontrolle befand sich nicht in der Ankunftshalle innerhalb des Flughafens, sondern in einem benachbarten Verwaltungsgebäude, was nach heutiger Ansicht sehr unbequem war."

Von den später verstärkten Kontakten mit dem Ausland hat nicht nur der Beijinger Flughafen insgesamt profitiert. Als ein wichtiger Bestandteil des immer größer werdenden internationalen Airports der chinesischen Hauptstadt erlebte die Zollkontrolle ebenfalls einen schnellen Aufbau. Alles hat zugenommen, die Zahl ausländischer Botschaften und Handelsvertretungen, die Zahl der international Reisenden und selbstverständlich die Anzahl zollpflichtiger Waren, die Gao Wenzhao und seine Kollegen zu behandeln bzw. abzufertigen hatten:

"Anfänglich war die Zollkontrolle ganz simpel. Es gab schließlich nur wenige Fluggäste, die pro Tag in Beijing eintrafen. Im Laufe der Jahre hat sich die Zahl sowohl der Einreisenden wie auch die Zahl deren Herkunftsländer ständig erhöht. So hat die Zahl der Passagiere, die pro Tag unseren Grenzübergang überschritten, von vorher einigen Personen sich dann auf Hunderte erhöht. Die unterschiedlichen Herkunftsländer und verschiedenste Behandlungen der Einreisenden führten zweifelsohne zu einer Komplizierung unserer Arbeit. So musste man in verhältnismäßig kurzer Zeitspanne alles abfertigen, die Papiere, das Gepäck. Beim Gepäck muss ich noch erwähnen, dass die grenzüberschreitenden Waren damals noch zu 60% unkommerzielle Güter waren."

Die Anfang der 80er Jahre begonnene Reform und Öffnung nach außen haben die Modalitäten des chinesischen Außenhandels tiefgreifend verändert. Daraus ergab sich vor allem ein schnelles Wachstum der über den Flughafen ein- und ausgeführten Waren. Das Wachstum erfolgte bereits in der anfänglichen Öffnungsphase mit 400.000 Tonnen pro Jahr, das war das 110fache der Güter aus den 50er Jahren, also kurz nach der Gründung der Volksrepublik.

Liu Chao arbeitet derzeit in der Zollverwaltung in der Beijinger Innenstadt. An seinen früheren Dienst am Flughafen in den 80er Jahren erinnerte er sich so:

"Ende der 80er Jahre mussten wir pro Tag Hunderte Zollakte abfertigen. Das war 10 Mal mehr als zehn Jahre zuvor. Wegen der vorwiegend manuellen Arbeitsmethoden dauerte die Abfertigung ziemlich lange. So mussten Passagiere vor der Zollkontrolle in langer Schlange warten."

Angesichts der zunehmenden internationalen Flüge und der damit einhergehenden Zollabfertigung war sich die Beijinger Zollverwaltung im Klaren, dass die Arbeitsmethoden so schnell wie möglich zu modernisieren sind. So haben die Zollbehörden der chinesischen Hauptstadt Anfang der 90er Jahre moderne Abfertigungssysteme eingeführt. Dazu gehörten vor allem die automatisierte Kontrolle und papierlose Zollverfahren EDI. Weitere Optimierungen erfolgten nach dem WTO-Beitritt Chinas vor drei Jahren. Massenhafte Güter erfordern seitdem eine Zollabfertigung von lediglich ein paar Stunden, was vor zehn Jahren eine ganze Woche gedauert hätte. Dazu Wu Genghai, Abteilungsleiter bei der Beijinger Zollverwaltung:

"Mittlerweile sind wir imstande, mehr als 50% der Massengüter am Tag der Landung abzufertigen. Für Unternehmen ist es eine gute Nachricht, da sie infolge dessen eine genaue Lieferfrist garantieren und dadurch ihre Produktion auf Basis der Bestellung gestalten könnten. Ihre wirtschaftliche Effizienz konnte infolge des Abbaus der Lagerbestände erhöht werden."

Laut Angaben von Abteilungsleiter Wu hat das Beijinger Zollamt bis Ende September diesen Jahres 16,1 Milliarden Yuan an Zöllen eingenommen und damit das Jahressoll von 16 Mrd. vorzeitig erreicht. Prognosen zufolge werden die Zolleinnahmen von Beijing mit 20 Mrd. Yuan für das ganze Jahr einen neuen Rekord aufstellen.

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