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Wuxi verzeichnet Erfolge im Urbanisierungsprozess
   2005-10-13 16:42:53    cri
Als Bauern lebten Gu Yongfa und seine Vorväter seit Generationen von der Feldarbeit. Jetzt wohnt er als Städter in einem Außenbezirk der ostchinesischen Stadt Wuxi. Seine 150 Quadratmeter große Wohnung und ihre Inneneinrichtung lassen keinen Unterschied zum Lebensstil vieler anderer Städter erkennen. Zu den Veränderungen in seinem Leben sagte Bauer Gu in einem Gespräch mit Radio China International:

"Meine Familie hatte zunächst Reis angebaut, später dann auch Gemüse und Trauben. Jetzt arbeite ich in der Wohnungsverwaltung des Wohnviertels Yinxiuyuan in der Stadt Wuxi. Meine Frau hat mittlerweile eine Stelle bei einem ländlichen Betrieb gefunden. Im Vergleich zu früher hat sich unsere Lebensqualität und insbesondere unsere Wohnqualität erheblich verbessert."

Alle Bewohner des Wohnviertels Yinxiuyuan, in dem Gu Yongfa arbeitet und wohnt, waren früher Bauern in den umliegenden ländlichen Gebieten. Im Prozess der großangelegten Urbanisierung sind ihre Dörfer mittlerweile bereits zu stadtähnlichen Wirtschaftsgebieten entwickelt worden.

Wuxi ist eine mittelgroße, vergleichsweise gut entwickelte Stadt in der östlichen Küstenregion Chinas und nimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle bei der landesweit durchgeführten Urbanisierung ein. Zwei kleine Städte und mehr als 100 Gemeinden unterstehen mittlerweile der Verwaltung von Wuxi und bilden zusammen eine Wirtschaftsregion mit mehr als vier Millionen Einwohnern. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt hat dort die Grenze von 5.000 US-Dollar bereits überschritten und liegt damit weit über dem Landesdurchschnitt von 1.000 US-Dollar. Somit haben auch die guten wirtschaftlichen Bedingungen eine solide Basis für die fortschreitende Urbanisierung geschaffen. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Wuxi die traditionelle unterschiedliche Klassifizierung der Stadt- und der Landbevölkerung abgeschafft. Durch diesen Schritt haben inzwischen mehr als zwei Millionen Bauern den Status eines Städters erlangt. Zur Entwicklung der dortigen Urbanisierung sagte Fan Jinlong von der Stadtverwaltung folgendes:

"Die Industriezweige in der Stadt Wuxi wurden effektiv auf verschiedene Produktionsstandorte im Umland verteilt. So haben wir im Verlauf des Urbanisierungsprozesses die Strategie verfolgt, entlang des Jangtse, der Autobahnen sowie rund um den Taihu- See die Wirtschaft auf dem Lande verstärkt zu entwickeln."

Als Begründung für die erfolgreiche Industrialisierung verwies Fan Jinlong vor allem auf die günstigen Verkehrsbedingungen der Stadt Wuxi, die über ein gut ausgebautes Straßenverkehrsnetz verfügt und außerdem am Jangtse liegt, einer der Hauptverkehrsadern Chinas. Hinzu kämen die zahlreichen Gemeinden rund um den bekannten Süßwassersee Taihu. Während die traditionellen Industrien entlang des Jangtse konzentriert seien, hätten sich Hightech-Branchen überwiegend an den Autobahnen angesiedelt. Die Bildungs- und Forschungseinrichtungen finde man dagegen eher rund um den Taihu- See. Zugleich habe man dort den natürlichen Gegebenheiten entsprechend auch die Landwirtschaft in Form des Obst- und Reisanbaus sowie der Wasserzucht stark gefördert. Schließlich dürfe im Verlauf des Urbanisierungsprozesses die Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten keinesfalls vernachlässigt werden. Auch die Entwicklung der Forstwirtschaft werde forciert und trage zu den guten ökologischen Bedingungen in der Umgebung bei, so Fan Jinlong weiter.

Aus den ursprünglich mehr als 100 Gemeinden wurden mittlerweile durch Zusammenlegungen 59 neue administrative Einheiten gebildet. Dazu gehört beispielsweise Shanguan, ein Bezirk der Stadt Jiangyin. Huang Manzhong von der Jiangyiner Verwaltung würdigte in einem Gespräch mit Radio China International die Zusammenschlüsse, da dadurch administrative Kosten eingespart, die Verwaltung erleichtert und die Belastungen der Bauern reduziert werden konnten:

"Gemäß der Entwicklungsplanung der Stadt Jiangyin ist Shanguan nicht mehr eine ländliche Gemeinde in den Vororten, sondern ein Stadtbezirk. Dadurch kann die Stadt mehr überschüssige Arbeitskräfte vom Lande aufnehmen und den Urbanisierungsprozess unserer Region beschleunigen."

Die Stadt Wuxi und deren Trabantenstädte sorgen dafür, den in die Städte abwandernden Bauern nicht nur Arbeitsmöglichkeiten, sondern neuerdings auch soziale Leistungen wie Kranken- und Rentenversicherung zugänglich zu machen. Die ehemaligen Bauern sind überwiegend in arbeitskräfteintensiven Branchen tätig. Allein in den vergangenen beiden Jahren haben mehr als 380.000 Landbewohner in der Stadt Wuxi Arbeit gefunden. Seit Anfang des Jahres verstärkt die Stadtverwaltung die Berufsumschulung der Landarbeiter, um jährlich 50.000 Bauern in neue Beschäftigungsverhältnisse zu überführen. Das städtische Amt für Arbeit und Soziales rechnet für das Jahr 2006 mit einer Beschäftigungsquote von 90%.

Die erfolgreiche Integration der Landbevölkerung basiert dabei sowohl auf den gezielten Planungen und Investitionen der Lokalregierung, als auch auf den Eigenleistungen einer Reihe von vorbildlichen Dörfern. Dazu gehört beispielsweise das Dorf Huaxi, das im Volksmund auch Dorf Nummer eins in China genannt wird. In Wirklichkeit sieht Huaxi aber längst nicht mehr wie ein Dorf aus. Neben der Landwirtschaft zählen auch die Stahlproduktion sowie der Maschinenbau zu den tragenden Säulen der Wirtschaft des prosperierenden Dorfes. In den vergangenen beiden Jahren hat Huaxi mehr als 10 benachbarte Dörfer eingemeindet und ihnen somit auch zum Wohlstand verholfen. Dazu sagte Wu Renbao, Bürgermeister des Dorfes Huaxi:

"Allein von der Fläche her sieht man die Veränderungen unseres Dorfes; von ehemals einem Quadratkilometer sind wir auf 26 Quadratkilometer gewachsen und haben mittlerweile 25.000 Einwohner. Die Wirtschaft hat sich rasend entwickelt. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in unserem Dorf liegt derzeit bei 8.000 US-Dollar pro Kopf."

Rasch entwickelt hat sich ebenfalls die Wirtschaft in jenen 10 Dörfern, die von Huaxi eingemeindet wurden. Genauso wie die Städter wohnen die Bauern dort in modernen Wohnhäusern, die von Sportplätzen und Grünflächen umgeben und durch breite Straßen miteinander verbunden sind.

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