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Branchenführer der chinesischen Leinenherstellung
   2005-10-13 16:48:51    cri
Als neuer Branchenführer ist Isunte Ramie Garment Industry inzwischen ein landesweit bekanntes Unternehmen für die Herstellung und den Absatz von Leinen. Der Name Hu Zisheng ist mit dem Unternehmen eng verbunden. Hu Zisheng wurde zu einem legendären Unternehmensleiter, als es ihm gelang, die Geschichte einer insolventen Firma umzuschreiben und das Unternehmen zu einem erfolgreichen Leinen-Hersteller aufzubauen. Am Rande der jüngst beendeten Beijinger Internationalen Modeschau erzählte Hu Zisheng bei einem Interview mit Radio China International über die gravierende Veränderung seines Unternehmens in den vergangenen acht Jahren.

Hu Zishengs Heimat ist die Provinz Hunan in Zentralchina. Herr Hu arbeitet seit seinem Studienabschluss bei der Leinen-Weberei. Die Provinz Hunan, niederschlags- und wasserreich durch zahlreiche Flüsse und Seen ? bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Hanf als Rohstoff für die Leinenproduktion. 90 % aller Hanfanbaugebiete befinden sich dort, was unausweichlich zur Ansiedlung zahlreicher Hanf-Verarbeiter und Leinen-Weber in der Provinz Hunan führte.

Beim Aufbau eines marktwirtschaftlichen Systems waren zahlreiche staatseigene Betriebe bei ihrer großangelegten Umstrukturierung auf verschiedene Schwierigkeiten gestoßen. Ihre Produkte galten allgemein als altmodisch und wenig wettbewerbsfähig und wurden im Laufe der Jahre von vielfältigen neuen Leinenstoffen privater Unternehmen oder ausländischer Hersteller vom Markt gedrängt. Genau zu diesem Zeitpunkt übernahm Hu Zisheng das verlustreiche Unternehmen. Er erinnert sich:

„Damals hatte der Betrieb mehr als 6000 Arbeiter und Angestellte, von denen aber weniger als 3000 effizient eingesetzt wurden. Wegen der hohen Verschuldung war die Produktion zu 50% eingestellt worden. Folglich hatte die zuständige Behörde bei der Provinzverwaltung beantragt, diesen Staatsbetrieb für bankrott zu erklären und an seiner Stelle eine Aktiengesellschaft namens Isunte Ramie Garment Industry zu gründen. Vor diesem Hintergrund habe ich das Unternehmen übernommen."

Anstatt eine finanzielle Unterstützung beim Staat zu beantragen, wie es bei den übrigen Leinen-Herstellern in der Provinz der Fall war, zog es Hu Zisheng vor, mittels einer betriebsinternen Sanierung das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten. Zu seinen konkreten Maßnahmen gehörte vor allem der Abbau unnötiger Stellen und die Entlassung von ineffizientem Personal. Ein Teil der freigesetzten Mitarbeiter wurde auf betriebsinterne Dienstleistungsstellen verteilt. Der Arbeitsschwerpunkt des Unternehmens wurde auf die Entwicklung neuer Produkte und auf die technische Modernisierung des Betriebes gelegt. Der Unternehmensleiter Hu Zisheng hat seit 1998 jährlich 30 Millionen Yuan in die Modernisierung der Weberei investiert. Erwähnenswert ist auch die langjährige Anstellung eines französischen Designers für die Entwicklung von neuen Produkten.

Nach jahrelangen Bemühungen wurde eine komplette Produktionskette geschaffen - von der Verarbeitung der Rohstoffe über das Weben, Drucken und Färben der Stoffe bis zur Anfertigung von Bekleidung. Die Produkte fanden sofort Absatz auf dem Markt. Im Gegensatz zu zahlreichen am Rande des Bankrotts dahindümpelnden Leinen-Herstellern läuft das Unternehmen Isunte Ramie Garment auf Hochtouren. Zu den Errungenschaften seines Unternehmens seit 1998 meint Hu Zisheng:

„Seit 1998 liefert Isunte Ramie Garment mehr als die Hälfte der Qualitätsprodukte aus Leinen auf dem chinesischen Markt. Der Wert des staatlichen Unternehmens ist seit 1996 um das 5fache gewachsen."

Mittlerweile liegt der Jahresumsatz der Weberei bei über 300 Millionen Yuan. Die Produkte sind außer in China auch in 20 Ländern weltweit auf dem Markt, darunter in Großbritannien, in Südkorea und den USA. Besondere Highlights bietet Isunte Ramie im Bereich Herrenoberbekleidung. Die im Unternehmen eigens entworfenen Herren-Hemden gelten bei den Kunden als komfortabel, elegant und qualitativ hochwertig. Auch bei den Internationalen Modewochen in Beijing, die zweimal jährlich stattfinden, kommen die Textilien von Isunte Ramie wegen ihres naturnahen Charakters und ihrer guten Verarbeitung gut an, Fachzeitschriften widmen ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit.

Die Umstrukturierung des Betriebes ließ Hu Zisheng kaum Zeit zum Ausruhen. Seine Freizeit verbringt er nicht selten in Textilabteilungen verschiedener Kaufhäuser, wo er als Verbraucher und als Fachmann das Angebot und die Preise vergleicht:

„Wenn man in dieser Branche arbeitet, interessiert man sich selbstverständlich auch für Mode und Bekleidung. Mein größtes Hobby ist es, die verschiedenen Designs und Material und Verarbeitung zu studieren. Nebenberuflich unterrichte ich außerdem an einer Universität und halte in manchen Fächern Tutorien für Postgraduierte. Forschung war schon immer meine Lieblingsbeschäftigung."

Hu Zisheng ist also Dozent für Ökonomie. In seinen Tutorien bezieht er zahlreiche Erfahrungen aus der betriebswirtschaftlichen Praxis mit ein. Seiner Meinung nach ist das niedrige technisch- technologische Niveau das größte Problem der chinesischen Textilindustrie. Die Mehrzahl der chinesischen Textilunternehmen produziere mit rückständigen Verfahren gleiche oder ähnliche Produkte. Auf diese Weise spiele dann nicht die Qualität, sondern leider die Quantität die wesentliche Rolle im Wettbewerb, so Hu. Deshalb sei es für die chinesische Textilbranche sehr schwierig, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Auf Hus Anregung hin wurde aus einem eigens dafür geschaffenen Firmenfonds ein Preis für das beste Kleidungsdesign ausgeschrieben, in der Hoffnung, das allgemeine Niveau der chinesischen Bekleidungsbranche etwas zu erhöhen. Dazu noch einmal Unternehmensleiter Hu Zisheng:

„In der chinesischen Bekleidungsbranche gibt es derzeit zwei Engpässe - zum einen fehlen uns hochwertige Stoffe und zum anderen haben wir immer noch Nachholbedarf beim Design. Deshalb haben wir für diesen Preis einen Fonds in Höhe von fünf Millionen Yuan eingerichtet. Daraus wird aber nicht nur der Design-Preis finanziert. Meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten zur Ausbildung von hervorragenden Designern. So schicken wir etwa unsere talentiertesten Designer zur Weiterbildung ins Ausland und laden gleichzeitig erfahrene ausländische Designer zur Vermittlung ihrer Kenntnisse und Erfahrungen nach China ein. Bislang haben wir bereits mehr als 20 junge talentierte Leute ins Ausland geschickt."

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