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Suzhou: Magnet für vom Auslandsstudium heimgekehrte Studenten
   2005-10-13 16:42:39    cri
Für viele Chinesen ist ein Studium im Ausland seit Jahrzehnten besonders erstrebenswert. Allein in den vergangenen 20 Jahren haben nahezu 600.000 Chinesen im Ausland studiert oder akademische Fortbildungsprogramme absolviert. Und während viele unmittelbar nach ihrem Examen zurückgekehrt sind, blieben andere zu längeren Forschungs- oder Arbeitsaufenthalten. Mit der raschen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft beginnen nun aber auch viele der Langzeit-Abwesenden, in ihrem Heimatland geschäftliche Karriere zu machen. Zu den Startpunkten ihrer neuen Karriere gehört auch Suzhou, eine historische alte Stadt an der ostchinesischen Küste. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Wu Hong, Generaldirektorin des Software-Unternehmens Anbo, verglich in einem Interview mit Radio China International die Stadt Suzhou mit dem amerikanischen Silicon Valley, wo sie nach ihrem Studium und ihrer Doktorarbeit an der Berkeley Universität in Kalifornien mehr als zehn Jahre gearbeitet hatte. Vor vier Jahren wurde die Software- Spezialistin vom Investitionsklima in der ostchinesischen Küstenstadt angezogen und wählte Suzhou als Startpunkt ihrer weiteren Karriere. Hier gründete sie eine Software-Firma. Zur Begründung ihrer Entscheidung sagte sie:

?Das Investitionsklima in Suzhou finde ich sehr gut. So erhalten wir große Unterstützung von der lokalen Regierung. Außerdem befindet sich Suzhou wegen der ummittelbaren Nähe zu Shanghai in einer günstigen geografischen Position. Die Arbeitskräfte sind billiger als in Shanghai. Als Software-Unternehmen bevorzugen wir vor allem Standorte mit niedrigen Bürokosten und relativ ruhiger Umgebung. Und den Wissenschaftspark in Suzhou finde ich sehr attraktiv......"

Noch vor vier Jahren hatte es in der ostchinesischen Küstenstadt nur wenige Firmen von chinesischen Rückkehrern aus dem Ausland gegeben. Mittlerweile ist die Zahl auf 260 gestiegen. Mehr als 400 Rückkehrer aus dem Ausland haben hier eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Die Zahl derartiger Unternehmensgründungen im Wissenschaftspark in Suzhou erhöhte sich jährlich um 20%. Hier wird an Informationstechnologien, Umweltschutztechnik und biologischer Pharmazeutik sowie weiteren Hightech-Feldern geforscht und gearbeitet.

Suzhou mit seiner landschaftlich schönen Umgebung und dem milden Klima befindet sich in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Ein chinesisches Sprichwort besagt: Das Paradies ist im Himmel, aber dafür gibt es auf Erden Suzhou und Hangzhou. Diese Metapher sagt eigentlich alles. Die Stadt hat eine Gesamtfläche von 8500 qkm. Dabei dominieren anstelle der für eine Großstadt typischen Hochhäuser in Souzhou eher ausgesucht gepflegte Gärten das Bild. So herrscht hier statt Stadtlärm ein ruhiges und harmonisches Leben. Für Chinesen ist Suzhou zudem eine Kulturstadt, denn sie ist der Geburtsort zahlreicher Literaten, Gelehrter und Wissenschaftler in der chinesischen Geschichte. Hinzu kommt, dass sich die Stadt im wirtschaftlich boomenden Delta des Jangtse befindet und lediglich 90 Kilometer von der ostchinesischen Metropole Shanghai entfernt liegt, was Vorteile für Investitionen und Unternehmensgründungen bietet.

Ein weiterer Magnet in Suzhou ist die Unterstützung der dortigen Regierung. So hat die Stadtregierung vor ein paar Jahren eigens einen Wissenschaftspark für aus dem Ausland zurückgekehrte Chinesen eingerichtet. Ziel ist es, chinesische Hightech-Unternehmen zu gründen. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl von einschlägigen Fördermaßnahmen einschließlich finanzieller Unterstützung erarbeitet. Cui Ping, Vertreterin der Stadtregierung, verwies in einem Interview mit Radio China International auf das günstige Investitionsklima, das in erster Linie den Fördermaßnahmen der lokalen Regierung zu verdanken sei:

?Wir haben ein Verwaltungs-Zentrum für Unternehmensgründung errichtet. Hauptnutznießer sind aus dem Ausland heimgekehrten chinesischen Studenten. Seit der Inbetriebnahme 1994 hat die Stadtregierung mehr als 400.000 Yuan investiert. Unter den 400 neu registrierten Unternehmen gibt es mittlerweile eine ganze Menge Erfolgsgeschichten."

Aller Anfang ist schwer, und das gilt besonders für Unternehmensgründungen. So hat das Verwaltungs-Zentrum eine Reihe von Fördermaßnahmen entwickelt. Als Beispiele nannte Cui Ping von der Stadtregierung die kostenlose Beihilfe für die Beantragung von Geschäftslizenzen sowie für die Steuer-Eintragung. Die von heimgekehrten Chinesen gegründeten Unternehmen können in den ersten drei Geschäftsjahren die Büroräume des Verwaltungszentrums kostenlos benutzten. Zudem profitieren derartige Unternehmen von massiven Steuervergünstigungen.

Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Beiträge, die das Verwaltungszentrum zur Unterstützung der unter Kapitalmangel leidenden Unternehmen geleistet hat. Konkret gilt es, Kapitalquellen aus verschiedenartigen Bereichen zu erschließen. Dazu Li Chongyang, Direktor des Verwaltungszentrums für die Unternehmensgründung in der Stadt Suzhou:

?Die meisten Firmen, die von aus dem heimgekehrten chinesischen Absolventen gegründet wurden, leiden unter Kapitalmangel. So haben wir die Arbeit in diesem Bereich verstärkt. Wir bemühen uns, betroffenen Unternehmen kostenlose Unterstützung aus den Regierungsfonds zu verschaffen. Zugleich organisieren wir regelmäßig Kontakte zwischen Banken und Unternehmen. So können sich die Banken mehr über die Projekte informieren, während die Unternehmensgründer ebenfalls eine große Auswahl von Banken haben. Eine Brücke zwischen Kapital und Projekte könnte somit geschlagen werden."

Für aus dem Ausland zurückgekehrte Chinesen stehen inzwischen landesweit mehr als 400 Wissenschaftsparks zur Verfügung. Wu Tiancheng, Leiter des Wissenschaftsparks der Stadt Suzhou, ist stolz auf die augenfälligen Erfolge seiner Verwaltung. Er führte dies vor allem auf die perfekten Service-Dienstleistungen und die perfekten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der lokalen Regierung zurück:

?Unsere Mitarbeiter haben in ihrer alltäglichen Arbeit bereits ein Service-Bewusstsein entwickelt. Wir arbeiten nicht bürokratisch, sondern suchen in meisten Fällen eher die Bewerber auf. Dies ist besonders der Fall, wenn sich das Unternehmen im Aufbau befindet ".

Im Wissenschaftspark in Suzhou wurde mittlerweile ein komplettes Dienstleistungssystem etabliert, das alle Kettenglieder der Betriebsführung umfasst. Dazu gehören vor allem Arbeitskräftebeschaffung, Informationsberatung, Marketing und Außenhandelsgeschäfte. Die Dienstleistungen haben dazu geführt, die Betriebskosten effektiv zu reduzieren, geschäftliche Risiken zu mindern und somit die Neugründungen erfolgreich zu machen. Statistischen Angaben arbeiten mittlerweile 85% der neu gegründeten Unternehmen im Wissenschaftspark erfolgreich. Besonders erwähnenswert ist die in diesen Betrieben erfolgreich praktizierte Überführung von Innovationen in die Produktionspraxis.

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