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Chongqing: Nutznießer des Mammut-Wasserbauprojekts am Jantse
   2005-10-13 16:42:39    cri
Die alte Industriestadt in Südwestchina wurde 1997 der direkten Verwaltung durch die chinesische Zentralregierung unterstellt ? wurde also zur regierungs-unmittelbaren Stadt erklärt. Gleichzeitig begann damit der Weg der 30-Millionen-Stadt zu einer Metropole in Südwestchina. Da im Gebiet der Stadt auch die drei Jangtse-Schluchten mit dem gleichnamigen größten Wasserbauprojekt der Welt liegen, ist die Frage interessant, welchen Nutzen dies für die Stadt bringt.

Als ich in Chongqing, die mit 30 Millionen Einwohnern größten Stadt Chinas und der Welt eintraf, fiel mir zuerst der rege Verkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen auf, dann kamen die Hochhäuser mit bunten Neonreklamen und dann war da der Hafen mit zahlreichen Schiffen an den Kais. Und überall herrschte geschäftiges Treiben.

2003 war für die Chongqinger von besonderer Bedeutung: 10 Jahre nach Beginn der Arbeiten am Drei-Schluchten-Wasserbauprojekt gab es bei den drei Hauptzielen des Projekts bahnbrechende Fortschritte: Im Stausee begann die Aufstauung des Wassers, wo ein 600 Kilometer langes Reservoir entsteht. Am Staudamm nahmen die ersten Kraftwerksblöcke ihre Arbeit auf und liefern seitdem Strom. Und die beiden gigantischen Schleusen sind nunmehr in Betrieb und ermöglichen so die durchgehende Schifffahrt trotz des riesigen Höhenunterschiedes des Pegels vor und hinter dem gigantischen Staudamm.

Und für die Chongqinger sind die ersten Auswirkungen des Projekts spürbar. Frau Zhang Zongxue, Anfang 50, eine normale Bürgerin der Stadt, sagte uns, dass das Drei-Schluchten-Projekt dem Leben der Chongqinger neue Möglichkeiten bietet:

?Da die Wasserfläche des Jangtse erweitert worden ist, fahren hier immer mehr Schiffe hin und her. Ich habe gehört, dass die Bauern jetzt die früheren Fischerboote zu Reisebooten gemacht haben, damit verdienen sie wohl mehr Geld. Was die Stromversorgung angeht, gibt es auch sichtbar große Veränderungen. Früher gab es wegen der Knappheit oft Stromabschaltungen. Jetzt braucht man sich darum keine Sorgen mehr zu machen."

Die Chongqinger Minsheng Industrie GmbH ist jetzt die größte private Reederei in China. Nachdem der Wasserstand im Stausees am Drei-Schluchten-Damm 135 Meter erreicht hatte, sind die Schifffahrtbedingungen auf dem Jangtse und insbesondere in Chongqing, enorm verbessert worden. Dazu sagte der Vorstandsvorsitzende von Minsheng, Lu Guoji:

?Vor dem Beginn der Bauarbeiten am Drei-Schuchten-Projekt gab es am Oberlauf des Jangtse-Flusses überall Stromschnellen. Und die meisten Unfälle gab es hier in diesem Gebiet, im Drei-Schluchten-Gebiet. Nachdem der Drei-Schluchten-Stausee fertiggestellt worden ist, gibt es hier keine Stromschnellen mehr. Die Wasserspeicherung spielt eine wichtige Rolle bei der Schifffahrt auf dem Jangtse-Fluss. Jetzt sind die Transportleistungen hier gestiegen, und gleichzeitig sind die Transportzeiten gesunken. Nun kann man sagen, dass der Frühling des Goldenen Wasserweges vom Jangtse-Fluss gekommen ist."

Weiter sagte Reederei-Chef Lu Guoji, die größten Vorteile für die Schifffahrt auf dem Jangtse seien die großen Transportleistungen und die niedrigen Transportkosten. Jetzt sei seine Gesellschaft dabei, die Chancen zu nutzen, die das Drei-Schluchten-Projekt mit sich bringt, um ihre Geschäfte weiter auszubauen.

Angesichts der neuen Anforderung der Jangtse-Schifffahrt geht die Stadtregierung von Chongqing inzwischen daran, die Häfen verstärkt auszubauen. Dazu Vize-Bürgermeister Wu Jianong:

?Mit dem Bau des Drei-Schluchten-Wasserbauprojektes schenkt man Chongqing immer mehr Aufmerksamkeit. Nach der Fertigstellung des Drei-Schluchten-Damms können Schiffsverbände mit zehntausend Tonnen in Chongqing vor Anker gehen. Und das jährliche Frachtaufkommen wird 50 Millionen Tonnen erreichen. Deshalb ist Chongqing jetzt dabei, die Häfen auszubauen, um den Anforderungen der Entwicklung der Schifffahrt zu entsprechen."

Meldungen zufolge werden die beiden großen Häfen Chongqing und Wanzhou bis Ende 2005 erweitert. Darüber hinaus ist der Ausbau einiger derzeit mittlerer und kleiner Häfen wie Jiangjin und Hechuan in vollem Gange. Bis 2010 werden der Stadt eine Reihe von weiteren Häfen zur Verfügung stehen.

Als Industriestadt in Westchina braucht Chongqing viel Strom. Mit der schnellen Wirtschaftsentwicklung und dem weiteren Wachstum des Lebensniveaus der Bevölkerung von Chongqing war die Stromversorgung immer knapp. Nunmehr können die Chongqinger den Strom vom Drei-Schluchten-Wasserkraftwerk nutzen. Dazu sagte der Chef der Planungsabteilung der Chongqinger Stromversorgung Gesellschaft Wan Zaiyang:

?2003 hat uns das Drei-Schluchten-Wasserkraftwerk 770 Millionen Kilowattstunden Strom geliefert, der eine wichtige Rolle bei der Wirtschaftsentwicklung in Chongqing gespielt hat. In den vergangenen Jahren hat das Bruttoinlandprodukt von Chongqing mit einem zweistelligen Prozentsatz zugenommen. Jetzt ist das BIP-Wachstum von Chongqing 1,7 Mal so hoch wie vor der Gründung der regierungs-unmittelbaren Stadt, und auch der Stromverbrauch ist ungefähr 1,7 Mal so hoch wie früher."

Durch den Bau des Drei-Schluchten-Damms ist das Potential der Wirtschaftsentwicklung in Chongqing insgesamt deutlich gestärkt worden. In den vergangenen Jahren haben immer mehr ausländische Geschäftsleute in Chongqing investiert, die ebenfalls große Erwartungen in das Drei-Schluchten-Projekt setzen. Der philippinische chinesischstämmige Unternehmer Lucio Tan sagte, dass das Drei-Schluchten-Projekt zu einem Motor für die Entwicklung von Chongqing werde.

?Nach der Fertigstellung des Drei-Schluchten-Wasserbauprojekts werden immer mehr Leute hier investieren. Wir werden auch unsere Kunden mitbringen, um zur Prosperität von Chongqing beizutragen."

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