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Neuer Verbundstandort von BASF-YPC in Nanjing
   2005-10-13 16:55:15    cri
In Nanjing ist vor Kurzem ein Verbundstandort für die Erdöl- und Chemieindustrie von BASF-YPC offiziell in Betrieb genommen worden. Das Unternehmen BASF-YPC ist ein Joint-Venture von BASF und Chinas Erdölgesellschaft Sinopec. Beide Seiten haben insgesamt 2,9 Milliarden US-Dollar in das Jointventure investiert und halten jeweils einen Geschäftsanteil von 50 Prozent.

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF und sein chinesischer Partner Sinopec wollen ihre Zusammenarbeit weiter vertiefen. Dabei soll die Kapazität der gemeinsam errichteten petrochemischen Basisanlage im ostchinesischen Nanjing schon kurz nach Produktionsaufnahme um bis zu 25 Prozent erhöht werden, teilte das Joint Venture-Unternehmen in Nanjing mit. Zudem werde in weitere nachgeschaltete Anlagen am Standort investiert. Zum neuen Investitionsvolumen machten beide Konzerne keine Angaben. Die bisherigen Kosten beider Unternehmen für das Chemieareal werden mit 2,9 Milliarden Dollar angegeben.

Bereits im Jahr 1994 hatten beide Konzerne die Vorbereitungen für die Gründung eines Joint Ventures begonnen. Laut dem Präsidenten von Sinopec, Li Yizhong, ist BASF-YPC das erste Gemeinschaftsunternehmen seiner Erdölgesellschaft mit einem multinationalen Konzern seit dem Gang an die Börsen von Hongkong, New York und London. Für den chinesischen Erdölsektor, der eine enge internationale Zusammenarbeit anstrebe, gelte die Inbetriebnahme des Nanjing- Werks ebenfalls als Meilenstein, so Sinopec- Chef Li Yizhong.

Für BASF ist Nanjing ein wichtiges Drehkreuz für seine Expansion in die Region Asien-Pazifik. "Der Standort wird einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unseres Ziels leisten, bis 2010 zehn Prozent unseres weltweiten Umsatzes im Chemiegeschäft in China zu erzielen", erklärte Vorstandschef Jürgen Hambrecht. Bislang erwirtschaftet BASF in China etwa fünf Prozent seines Umsatzes, im vergangenen Jahr kam das Unternehmen in China auf einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro.

BASF hat in Asien in den vergangenen 15 Jahren rund 5,6 Milliarden Euro investiert. Bis zum Jahre 2009 ist eine weitere Milliarde Euro eingeplant, damit soll die Produktion von Grundchemikalien und Spezialitäten- Produkten erweitert werden. China ist für die Chemie ein Wachstumsmotor, immer mehr Kundengruppen wie die Autoindustrie produzieren hier in erheblichem Umfang. Der Ludwigshafener Konzern BASF war ein Pionier auf dem chinesischen Markt. Schon seit 1985 ist BASF in China aktiv und inzwischen einer der größten Investoren im Chemiebereich.

Rund 2,9 Milliarden US-Dollar kostete die petrochemische Großanlage, die seit Anfang des Jahres in der ostchinesischen Jangtse-Stadt Nanjing arbeitet. "Wir haben Zeitplan und Budget eingehalten," sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht über die vierjährige Bauzeit, als bis zu 15 000 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle arbeiteten.

Das Werk in Nanjing ist die größte Investition in der 140-jährigen Firmengeschichte von BASF. Zugleich ist es auch die größte deutsche Einzelinvestition in China. Das 50-zu-50-Joint Venture zwischen BASF und dem staatlichen chinesischen Chemieriesen Sinopec bildete die Grundlage für den neu errichteten Verbund-Standort, bei dem Nebenprodukte einer Herstellungsstufe als Ausgangsmaterial für weitere Produktionsstufen dienen. Das Herzstück der Anlage ist ein so genannter Naphta-Cracker, der Erdöl aufspaltet. In nachgelagerten Produktionsstufen werden dann verschiedene Kunststoffe und Feinchemikalien hergestellt, die unter anderem in Lacken, Textilfasern, Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Medikamenten verwendet werden. Der 220-Hektar große Produktionskomplex verfügt über eine Jahreskapazität von 1,7 Millionen Tonnen. Zur Anlage gehören ein eigenes 180 Megawatt Gaskraftwerk und ein Flusshafen, in dem Schiffe mit bis zu 25 000 Tonnen anlegen können.

"Unsere Investitionen in China stärken unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und verbessern unser Wachstumspotential," betonte Hambrecht. Die Inbetriebnahme des Nanjinger Werks sei für BASF Teil einer breit angelegten Asienoffensive. Größter Wachstumsmotor ist China, das Japan im vergangenen Jahr als zweitgrößter nationaler Markt nach den USA überholte. Rund ein Fünftel seiner Chemikalien will BASF bis 2010 in Asien verkaufen, davon die Hälfte in China.

Auch in Zukunft will der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns weiter kräftig in Asien investieren. Bis zum Jahre 2005 ist eine weitere Milliarde Euro eingeplant, der größte Teil davon für China. Ein hoher zweistelliger oder niedriger einstelliger Millionenbetrag dürfte nach Nanjing fließen. "Wir werden das Projekt ausdehnen und zusammen mit unserem Partner noch mehr investieren," erklärte Kreimeyer vor der Presse. Die Investitionen könnten notwendig sein. Bald schon könnte der 600 000-Tonnen-Cracker nicht mehr ausreichen. Er soll um 25 Prozent aufgerüstet werden. Auch für einige der nachgelagerten Anlagen ist eine Erweiterung bereits geplant.

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