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Bosch expandiert auf dem chinesischen Zuliefermarkt
   2005-10-13 16:50:43    cri
Der weltgrößte Autozulieferer, der Bosch-Konzern, hat vor Kurzem in der ostchinesischen Stadt Suzhou ein Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet, um den asiatischen Wachstumsmarkt besser bedienen zu können. Das technische Zentrum ist 200.000 Quadratmeter groß und befindet sich in der Industriezone von Suzhou. Meldungen zufolge werden in diesem technischen Zentrum vor allem Tests an Automobilelementen und Autozubehörsystemen durchgeführt. Dabei hat der Stuttgarter Konzern die großen Wachstumschancen auf dem chinesischen Zuliefermarkt im Auge.

Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum ist auf Elektronik und Bremssysteme spezialisiert und kostete Bosch rund 50 Millionen Euro. Wie Bosch in Shanghai weiter mitteilte, seien derzeit 220 Mitarbeiter beschäftigt, bis zum Jahr 2008 solle diese Zahl auf rund 300 steigen. In dem Entwicklungszentrum sollen vor allem Produkte für den chinesischen Markt entwickelt werden.

"Neben dem Anspruch auf Sauberkeit und Sparsamkeit wird in China zukünftig vor allem das Sicherheitsbedürfnis stärker wachsen", begründete Bosch die Investitionen. Vor allem das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) habe in China ein großes Wachstumspotenzial.

Bosch war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ersten Handelsniederlassungen in China präsent. Seit Mitte der 80er Jahre hat Bosch seine Präsenz in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde deutlich ausgebaut. Dazu sagte der für Asien-Pazifik-Raum zuständige Bosch-Vorstand Dr. Rudolf Colm:

"Wir haben sehr früh in China angefangen. Eigentlich seit 1909, es war unsere erste Präsenz in Asien, also in China, zwei Jahre vor unserem Start in Japan 1911. Aber wir haben dann richtig angefangen in der neuen Zeit, möchte ich sagen, in den 80er Jahren, Mitte der 80er Jahre mit Lizenzen, und dann vor 10 Jahren mit einem Joint Venture, unserem ersten Joint Venture in China."

Nach Angaben von Dr. Colm investierte Bosch seitdem mehr als 550 Millionen Euro ins China-Geschäft. Bis zum Jahre 2007 sind weitere Investitionen in Höhe von einer halben Milliarde Euro geplant, vor allem in Fertigungsstätten:

"Wir haben bisher investiert rund 550 Millionen Euro seit eben 1994 bis 2004 und haben von 2005 bis 2007 ein Investitionsprogramm, was wir zum Teil schon fahren, für weitere Investitionen über 600 Millionen Euro, also noch mal soviel in drei Jahren, oder sogar etwas mehr als bisher in 10 Jahren."

Nach eigenen Angaben beschäftigt Bosch mit all seinen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in China rund 13.000 Mitarbeiter und erzielte dabei im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. In China ist Bosch mit einer Holding in Shanghai sowie 11 Tochtergesellschaften, 9 Joint-Ventures, 21 Fertigungsstätten und 6 Vertriebsgesellschaften vertreten. Zu den Kunden von Bosch Automotive in China zählen alle Automobil-Joint-Ventures in China mit europäischen und asiatisch/amerikanischen Partnern sowie alle chinesischen Autoproduzenten. Die von Dr. Colm genannten Investitionen sollen vor allem in den Ausbau der Dieselaktivitäten in der Stadt Wuxi sowie die Produktion von Bremssystemen in Suzhou fließen. Für das Jahr 2006 ist die Eröffnung eines technischen Zentrums für Dieseleinspritzung in Wuxi geplant. Die Investition des bereits eröffneten Entwicklungszentrums in Suzhou begründet Dr. Rudolf Colm vom Bosch-Vorstand so:

"Wir begründen damit, dass wir dort ein neues Werk aufbauen gerade für die Aktivitäten, die bisher in China noch nicht vertreten waren. Und in der Nähe dieser Aktivitäten wollen wir eben auch ein großes R&D Center aufbauen. Und dort in Suzhou, im dortigen Industriepark lokalisieren wir gerade Bremsen-Aktivitäten, also Bremse mit ABS vor allem, aber auch mit dem WSB. Und wir haben dort unsere Aktivitäten im Bereich Elektronikmotoren. Also, dort sind praktisch die Aktivitäten konzentriert in den Bereichen, die Dieseleinspritzung betreffen. Benzineinspritzung machen wir in einem anderen Joint Venture in Shanghai."

Nach Ansicht von Dr. Rudolf Colm ist der Erfolg der deutschen Automobilindustrie vor allem auf das gute Zusammenspiel zwischen Herstellern und Zulieferern zurückzuführen. Auch in China könnte sich ein derartiges Zusammenspiel einstellen:

"Ich glaube fest, viele andere deutsche Auto-Zulieferer sind schon nach China gekommen. Und viele andere werden diesen Schritt auch gehen, auch wenn der Markt hier im Moment etwas flach und etwas langsamer wächst. Trotzdem sehe ich in China einen sicheren Investitionsstandort. Ich habe keinen Zweifel, eine kurze Wolke, ein kurzes Gewitter ändert nichts in zehn Jahren. Es wird vielleicht weitere Gewitter geben. In Deutschland sagt man, nicht alle Bäume wachsen in den Himmel. Es gibt doch Phasen, es gibt Winter, da wächst es vielleicht etwas weniger, aber es kommt bald wieder die gute Jahreszeit. Man sieht das Potential, sowohl von der Bevölkerung her gesehen, als auch vom wachsenden Einkommen der Chinesen und von Infrastrukturinvestitionen."

Bosch-Vorstand Dr. Rudolf Colm sieht in dem Auf- und Ausbau der Zulieferindustrie in China eine Entwicklung von großer Bedeutung. Beispiel dafür sei die Zusammenarbeit von Volkswagen und seinen Joint Ventures mit rund 800 chinesischen Serienlieferanten. Durch Qualifizierungsprogramme haben diese chinesischen Lieferanten bereits einen hohen Standard bei der Produkt- und Fertigungstechnologie sowie bei Qualität und modernen Managementmethoden erreicht:

"Die Zulieferindustrie in China entwickelt sich sehr gut. Es gibt sehr gute Wettbewerber, die inzwischen auch außerhalb Chinas Fuß fassen, also international tätig sind. Ich glaube, sie sind ernstzunehmende Wettbewerber in einigen Branchen."

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