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Infineon baut seine China-Geschäfte aus
   2005-10-13 16:50:43    cri
Xi`an, früher Chang`an genannt, war eine der sechs großen antiken Hauptstädte Chinas und Ausgangspunkt der Seidenstraße. So war die historische Kaiserstadt seit jeher von internationalen Handelskontakten geprägt. Auch heute gewinnt die Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi eine wachsende internationale wirtschaftliche Bedeutung. Zahlreiche ausländische Unternehmen richten ihren Blick auf die Stadt am östlichen Ausgangspunkt der alten Seidenstraße und beginnen dort massiv zu investieren. Dazu zählt der Münchener Halbleiter- Hersteller Infineon Technologie AG. Der weltweit sechsgrößte Chip-Produzent will mit Milliardeninvestitionen seinen Marktanteil ausbauen. Zu den jüngsten Schritten gehört die Gründung eines Tochterunternehmens und zugleich eines Entwicklungszentrums in Xi`an.

Für Jean-Loup Leclere ist die alte chinesische Kaiserstadt Xi`an inzwischen die Lieblings-Stadt in seiner international geprägten beruflichen Karriere. Dabei hatte er bis vor fünf Monaten diese historische Stadt im Nordwesten Chinas noch nie mit eigenen Augen gesehen. Inzwischen ist der Franzose Direktor des im Januar in Xi`an gegründeten neuen Entwicklungszentrums des deutschen Halbleiter-Konzerns Infineon.

Die Eröffnung dieses neuen Entwicklungszentrums erfolgte im Rahmen der Expansion der Münchener Chiphersteller in China. In Xi`an sollen künftig Anwendungen für Kommunikation sowie Auto- und Industrieelektronik entstehen. Dazu der Leiter des neuen Infineon- Entwicklungszentrums in Xi`an, Jean-Loup Leclere:

„Infineon ist seit langer Zeit in China präsent. Und unser China-Geschäft ist langfristig und zukunftorientiert gestaltet. Zumal läuft gegenwärtig die großangelegte Entwicklung von Westchina auf Hochtouren. Daran wollen und können wir mitwirken. Wir sind hier und wir sind bereit, mitzumachen."

Auch in den westlichen Provinzen Chinas gibt es eine Vielzahl von Großstädten. Nach Aussagen von Leclere bietet die historische Kaiserstadt jedoch ganz besondere Vorzüge, und zwar im Bereich der Personal:

„In Xi`an gibt es viele landesweit namhafte Universitäten. So bietet die Stadt ein großes Potential an Nachwuchskräften für unser Entwicklungszentrum. Wir sind derzeit dabei, mit diesen Hochschulen zusammenzuarbeiten. So haben wir entsprechende Vereinbarungen mit der Jiaotong-Universität und der Universität für Elektrotechnik in Xi`an. Wir wollen unser Know How mit ihnen teilen und den Studenten eine Plattform für die Entfaltung ihrer Innovation zu bieten. Ein Beispiel unserer konkreten Schritte: Wir haben eigens eine Talent-Stiftung etabliert. Studenten, die Elektroingenieurwesen studieren, haben die Chance, bei uns mit erfahrenen internationalen Experten in einer Forschungsgruppe zu arbeiten. Das ist sehr hilfreich für ihre künftige berufliche Karriere. Mit der Stiftung bieten wir zudem chinesischen Studenten Stipendien für die weitere Ausbildung. Zu unseren weiteren Schritten gehört vor allem der Bau von Ausbildungslabors für diese Hochschulen."

Nach den Worten von Jean-Loup Leclere entsprechen die Bemühungen in Xi`an hundertprozentig den Expansionsplänen der Münchener Halbleiterhersteller. Infineon- Chef Urich Schumacher machte vor Kurzem auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos deutlich, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung in China derzeit effizienter seien als in Deutschland.

Infineon will nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2007 mehr als 1,2 Milliarden Euro in China investieren und die Zahl der Mitarbeiter dort von derzeit 800 auf 3000 anheben. In den nächsten vier Jahren will sich Infineon zu einem der vier größten Halbleiterhersteller in China entwickeln. Im Rahmen dieser Strategie hat der Konzern im Januar das Entwicklungszentrum in Xi`an eröffnet.

Für den sechstgrößten Halbleiterkonzern der Welt, der vor allem wegen der Investitionszurückhaltung seit nun über zwei Jahren in der schwersten Krise seit seiner Gründung steckt, ist China mit Sicherheit ein zukunftsträchtiger Markt. So prophezeien Marktforscher dem Chipgeschäft in der Volksrepublik bis 2008 eine durchschnittliche Wachstumsrate von jährlich 14 Prozent. Dazu bestätigte Jean-Loup Leclere, der Entwicklungschef in Xi`an:

„Der chinesische Halbleitermarkt wird sich binnen kurzer Zeit zum größten Markt der Welt entwickeln. Das Wachstum lief und läuft unglaublich schnell. In den kommenden vier Jahren soll sich der hiesige Halbleitermarkt auf mehr als 80 Milliarden US-Dollar verdreifachen. Damit wird China einen weltweiten Marktanteil von 35% aufweisen. So muss unser China-Geschäft landesweit flächendeckend sein."

Deshalb unterhält der Konzern nicht nur in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai seine repräsentative China- Zentrale, sondern ist darüber hinaus auch in vier weiteren chinesischen Städten präsent, nämlich in Hongkong, Wuxi, Suzhou und Xi`an, und zwar sowohl mit Forschungs- und Entwicklungs-, als auch mit Herstellungskapazitäten.

Immerhin gehen jetzt 30 Prozent der Investitionen des Unternehmens nach China. Es sei Ziel des Unternehmens, den Marktanteil in China in den kommenden vier Jahren zu verdoppeln, und dazu gehört Jean-Loup Leclere zufolge auch der Markt in den westchinesischen Provinzen:

„Unsere Strategie ist eine flächendeckende Expansion. Die beste Lösung dafür ist, dass wir alles in unseren Kräften Stehende tun, um den Halbleiter-Markt in den westlichen Regionen zu fördern. Ziel ist es, diesen Regionen dazu zu verhelfen, im Kommunikationsbereich andere Landesteile einzuholen."

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