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Bauschutt wird für chinesische Städte zu immer größerem Problem
  2013-11-20 15:54:03  cri

Vielleicht haben die Meisten noch gar nicht mitbekommen, dass Beijing und Tianjin, die beiden regierungsunmittelbaren Städte, mehr und mehr in Bauschutt ersticken.

Auf einer illegalen Mülldeponie im Beijinger Bezirk Fengtai hat unser Reporter etwa 100 Lastwagen dabei beobachtet, wie sie ihren Schutt abluden. Jeder Lastwagen hatte etwa 30 Tonnen Müll auf der Ladefläche. Für die illegale Entsorgung einer LKW-Ladung zahlen die Fahrer 150 Yuan. So kommt die schwarze Deponie auf Tageseinnahmen von 10.000 bis 15.000 Yuan pro Tag.

Im Süden von Tianjin wird der Bauschutt sogar in Wohnvierteln abgeladen. Eine Anwohnerin, Frau Li, ist besorgt wegen den Gefahren, die der wachsende Müllberg vor ihrem Haus mit sich bringt:

"Wir haben Angst davor, dass der Müll giftige Substanzen enthält, die unser Trinkwasser verschmutzen könnten. Die Müllkippe liegt nahe an einem Fluss."

Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie zufolge werden seit 2010 jährlich mehr als eine Milliarde Tonnen Anbaumüll abgeladen. Das macht 30 bis 40 Prozent des Gesamtvolumens aus. Aber mehr als 99 Prozent dieses Bauabfalls wurden einfach auf Mülldeponien oder sogar am Straßenrand entsorgt.

Zurzeit gibt es in Beijing 25 legale Müllkippen. Die Nutzung kostet lediglich 60 Yuan pro Vorgang. Verglichen mit der Gebühr von 150 Yuan bei der illegalen Kippstelle ist das viel preiswerter. Aber die meisten Fahrer bevorzugen die illegale Kippstelle trotzdem. Der Grund dafür liegt darin, dass die legalen Müllkippen im Durchschnitt 60 Kilometer von der Innenstadt entfernt liegen. Die tatsächlichen Kosten sind also mehrere Male höher als bei den illegalen Müllkippen.

Wie ein Lastwagenfahrer, der lieber anonym bleiben möchte, uns mitteilt, werden die meisten illegalen Müllkippen von einflussreichen Personen aus den Dörfern betrieben. Da diese Leute engen Kontakt zu den lokalen Verwaltungsbehörden pflegen, ist es häufig unmöglich, sie rechtlich zu belangen, selbst wenn man sie anzeigen würde.

"Wer die Betreiber von illegalen Mülldeponien anzeigt, kann schnell in Schwierigkeiten geraten. Es traut sich einfach niemand. Ich mache gutes Geld mit diesem Geschäft. Ich mag es zwar nicht. Aber was kann ich tun, wenn ich zu einem anderen Geschäft überwechsle? Ich will zu meiner Heimatstadt zurückkehren. Die Gegend ist sehr arm, aber die Luft und die Umgebung dort sind viel besser als hier."

China erlebt zurzeit eine schnelle Urbanisierung. In den nächsten Jahren werden noch größere Fortschritte erwartet. Dem Plan des Ministeriums für Wohnungsbau und städtische Entwicklung zufolge sollen bis 2020 landesweit 30 Milliarden Quadratmeter Wohnfläche errichtet werden. Als Folge daraus werden ungefähr 13,4 Milliarden Tonnen Anbaumüll anfallen. Die unsachgerechte Entsorgung dieser riesigen Müllberge stellt eine enorme Bedrohung für die Umwelt und für die Gesundheit der Menschen dar.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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