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Das „Comeback" des Fahrradfahrens
  2013-11-05 14:57:48  cri

Wenn ein Mann in China vor dreißig Jahren heiraten wollte, gab es das Sprichwort, dass er eine Nähmaschine, ein Radio und ein Fahrrad besitzen sollte.

In den 1980er Jahren stieg die Fahrrad-Produktion und das Fahrrad war das Verkehrsmittel der Wahl für die meisten Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Mit der Zeit aber, waren immer mehr chinesische Familien im Stande, sich ein eigenes Auto zu leisten. Die Straßen, die einst von Rädern überflutet waren, wurden nun von Kraftfahrzeugen dominiert.

Cindy Young ist eine Amerikanerin, die langfristig in Beijing lebt. Sie sagt, sie habe die Veränderung von einer, von Radfahrern bevölkerten hin zu einer autobeherrschten Stadt miterlebt.

„Es ist ein großer Unterschied. Ich habe viel mehr Leute gesehen, die anstelle von Fahrrädern, Motorräder und elektrische Räder fahren. Früher waren die Gehwege meist mit Rädern überfüllt, jetzt gibt es viel weniger."

Aber das altmodische Rad macht eine Art Comeback, da immer mehr Chinesen sich dem Radfahren als Hobby zuwenden.

Das Interesse am Radfahren wir vor allem durch den Mittelstand vorangetrieben. Jetzt da sie Autos als Verkehrsmittel besitzen, wird das Rad als Freizeitaktivität oder sogar Luxusartikel attraktiv.

Die weltbekannte UCI World Tour für Radsport-Straßenrennen ist inzwischen nicht mehr nur in Europa zu sehen. Beijing ist die einzige Stadt in Asien, in der ein Wettbewerb der UCI World Tour stattfindet.

Li Zhiwu ist einer von Chinas Radsport-Fanatikern. Polizisten mussten ihn sogar auf der Tour of Beijing zurückhalten, weil er seinen Favoriten, Tony Martin von Omega Pharma-Quick, so übereifrig angefeuert hat.

„ Ich bin einer seiner größten Fans. Ich denke, er ist unglaublich talentiert und ein Spitzensportler. Seine letzten Ergebnisse waren besonders gut. Viele chinesische Radsport-Fans unterstützen ihn. Außerdem liebe ich das Radfahren einfach."

Li hat sich vor drei Jahren einem kleinen Radfahrclub angeschlossen, um zu trainieren und um sich von dem hektischen Leben in Beijing zu entspannen.

„Wir sind alle gewöhnliche Leute. Wir haben alle Jobs mit einem stabilen Einkommen. Wir wollen unsere Freizeit nutzen, um Spaß zu haben."

Der Radfahrer Shannon Bufton aus Beijing hat den Anstieg der Zahl der Chinesen, die sich mit dem Radsport beschäftigen, bemerkt.

„Ich habe entdeckt, dass viele Leute in Beijing gerne mit dem Rad in die Berge fahren. Wenn ich jetzt in die Stadt gehe, zähle ich jedes Mal ungefähr 100 bis 150 Radfahrer, die mir entgegenkommen. Vor vielleicht vier Jahren hätte ich zwanzig gezählt."

Bufton war Mitbegründer von Serk, einer Gesellschaft in Beijing, die sich für die Förderung der Radfahrkultur einsetzt. Die Firma organisiert Aktivitäten wie die Beijing Fahrrad-Woche, setzt Radfahr-Experten für Workshops ein und bietet Kurse an, wie man zum Beispiel Räder herstellt.

Eines der großen Probleme, dem die chinesischen Radfahrer begegnen müssen, ist die verschmutzte Luft. Sie müssen Wege finden, den Smog zu umgehen. Die Firma Serk organisiert zum Beispiel Gruppenfahrten an Tagen, an denen die Luftqualität am besten ist.

Es gibt auch andere Gruppen, die einfach außerhalb der Stadt Rad fahren, wo frische Bergluft vorherrscht.

Es sieht so aus, als ob China bald in ein neues Radfahr-Zeitalter eintreten wird.

Verfasst von: Liu Xinyue

Gesprochen von: Li Yanping

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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