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Kaiserliche Parkanlage - Beihai
  2013-09-26 09:07:31  cri

 

 

Jeder Kaiser in China wünschte sich ein ewiges Leben. Und das wundertätige Arzneimittel hatten nur Götter, die auf den drei göttlichen Inseln im Ostchinesischen Meer, nämlich Penglai, Yingzhou und Fangzhang, lebten. Wer die Medizin einmal einnimmt, der würde mit einem ewigen Leben gesegnet sein. Viele Kaiser entsandten deswegen Entdeckungsreisende aufs Meer, um das Wundermittel auf den drei Inseln zu suchen. Alle Versuche jedoch scheiterten.

Deshalb beschloss der Kaiser, in der Nähe seines Kaiserhofes göttliche Inseln nachbauen zu lassen. Und wer weiß, so der Kaiser, vielleicht würden ja eines Tages die Götter diese künstlichen Inseln besuchen und ihm das Wunder versprechende Arzneimittel schenken.

So entstanden der Beihai-See und die malerische Parkanlage drum herum inmitten der chinesischen Hauptstadt unweit des Kaiserpalastes. Die Bauarbeiten begannen in der Liao-Dynastie vor ungefähr eintausend Jahren. Der Garten diente als kaiserliche Villa in der damaligen Zeit. In den darauf folgenden Dynastien wurde der Park stets ausgebaut und renoviert.

Der Beihai-Park in Beijing

Inmitten des Beihai-Sees liegt die Insel Qionghua. Sie verkörperte für die längst untergegangenen Herrscher die göttliche Penglai-Insel im Meer. Qionghua selber ist gekrönt mit einer weißen Pagode im tibetischen Stil. Diese hohle Pagode aus Stein, Holz und Ziegeln ließ der Qing-Kaiser Qianlong auf Bitten eines tibetischen Lamas erbauen. Für den Bau der Pagode flossen mehr als 17 Mio. Silber-Tael aus der staatlichen Kasse.

Die Pagode ist innen hohl, hat aber keine einzige Tür. Daher war noch niemand drin in der Pagode, und niemand weiß, wie sie im Inneren aussieht. Aufzeichnungen zufolge soll in der Mitte der Pagode eine 30 Meter hohe Säule stehen, auf deren Spitze ein goldenes Kästchen liegt, und in diesem Kästchen werden angeblich buddhistische Reliquien aufbewahrt.

Vor der weißen Pagode, ebenfalls auf der Insel, findet sich der Yong-An-Si, Tempel der Ewigen Ruhe. Der Tempel wurde im Jahre 1651 erbaut. Zuerst hieß er einmal Tempel der Weißen Pagode. Die Buddha- und Gottfiguren in dem Tempel sehen sehr unterschiedlich aus, ihre Gesichtszüge, ihre Kleidung, sogar ihre Frisur. Denn hier werden buddhistische Götter sowohl des tibetischen als auch des chinesischen Buddhismus in ein und demselben Tempel verehrt.

Die Weiße Pagode

Ein anderes Highlight im Beihai-Park ist die sogenannte Jiu Long Bi, auf Deutsch die Neun-Drachen-Wand. Die frühere Schutzwand ist ausschließlich aus glasierten Ziegeln zusammengesetzt. Auf beiden Seiten befinden sich jeweils neun große Drachen, die die höchste Macht der Kaiser symbolisieren. Auf der ganzen Wand gibt es, wenn man die kleineren Drachen mitzählt, sogar insgesamt 635 Drachen.

Die Neu-Drachen-Wand

Diese Neun-Drachen-Wand dürfte wohl die größte und am feinsten dekorierte Schutzwand in ganz China sein. Doch der Kaiser zeigte nicht nur durch besonders monumentale oder prächtige Architektur seine Herrschaft. Da wäre noch ein Superlativ: Unmittelbar am See liegt nämlich die kleinste Burg in China, die Tuancheng, was auf Deutsch nichts anderes als „Runde Stadt" bedeutet. Diese runde Stadt hat einen Durchmesser von 276 Metern. In der Chengguang-Halle innerhalb der 4,6 Meter hohen Stadtmauer ist eine wertvolle weiße Jade-Buddha-Figur aufbewahrt, die aus einem einzigen großen Jadeblock gestaltet wurde. Ihr Scheitel und die Falten ihrer Kleidung sind mit Smaragden und Rubinen geschmückt. Leider ist der linke Arm des Buddhas von den alliierten Interventionstruppen der acht Mächte bei ihrem Angriff auf Beijing im Jahre 1900 beschädigt worden.

Tuancheng - Die runde Stadt

In der Parkanlage sind die Wasserlandschaften südlich des Jangtse nachgebildet worden, denn der Qianlong-Kaiser der Qing-Dynastie war ein großer Fan. „Jeder Kaiser muss, wenn er seine offiziellen Pflichten erledigt hat, einen Garten haben, in dem er müßig lustwandeln und Ruhe für Herz und Gedanken finden kann", sagte einmal Qianlong.

Beihai war so ein Garten, in dem er lustwandeln und Ruhe für seine Seele finden konnte. Und dank seines Engagements dürfen wir normale Menschen heutzutage auch in dem kaiserlichen Park lustwandeln und unsere Ruhe finden.

Text und gesprochen von: Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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