Entwicklung des Rugby-Sports in China
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Xu Xiaoming spielt schon seit Jahrzehnten Rugby, als diese Sportart in China noch fast unbekannt war. Er freut sich, dass seine Lieblingssportart nun größere Anerkennung im Land findet.
"Rugby bringt die Menschen zusammen und lehrt sie, wie man im Team zusammenarbeitet. Und es härtet ab. Es ist eine gute Sportart zur Persönlichkeitsbildung von Studenten."
Zurück ins Jahr 2009. Als bekannt wurde, dass Rugby Sevens Teil der Olympischen Spiele 2016 würde, war China schnell dabei.
Chinesische Mannschaften wurden ins Ausland entsandt, um sich in Rugby-Zentren wie Neuseeland ausbilden zu lassen. Auch ausländische Trainer wurden eingeflogen. Rugby Sevens wurde offiziell Teil der Liaoning Nationalspiele 2013.
Eine kleine Gruppe von Fans erschien in Shenyang, um die zwölf Mannschaften zu unterstützen, die sich für den Rugby Sevens Debut-Wettbewerb qualifiziert haben. [Debut aussprechen wie: Debü]
Lu Zhisheng machte sich von Beijing aus auf dem Weg nach Shenyang, um die Spiele zu verfolgen:"Rugby-Spiele sind sehr intensiv, ich mag sie mehr als Fußball."
Viele Chinesen interessieren sich für Rugby und möchten den Sport besser kennen lernen. Doch es ist mühsam für sie, die vielen Finessen und Nuancen des Spiels zu verstehen, das ursprünglich von den Briten erfunden wurde.
Nachdem sie ein paar Tage lang Rugby-Spiele gesehen hat, sagt die 24-jährige Liang Ting, dass sie die Spielregeln nun langsam versteht.
"Ich weiß, dass es den Spielern nur erlaubt ist, den Ball rückwärts zu spielen. Alle haben einen ausgeprägten Sinn für Teamwork. Und alle sind sehr freundlich, obwohl das Spiel selbst sehr heftig sein kann."
Eigentlich ist Rugby keine allzu große Neuheit in China. Die ältesten Beweise für diese Sportart in China kann auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgeführt werden, nachdem sich Schanghai als Hafenstadt dem Westen geöffnet hatte.
In den 1990er Jahren hatte China sogar einen internationalen Rugby-Spieler, Zhang Zhiqiang oder Johnny Zhang, der für die britischen „Leicester Tigers" gespielt hat.
Jeff Stone, ein amerikanischer Expat aus Liaoning, war einer von mehreren ausländischen Fans, die den chinesischen Teams in Shenyang aufmerksam zugesehen hat.
Stone war beeindruckt von den Männer-und Frauen-Mannschaften aus Hongkong und Shandong und meinte, dass sie die anderen Mannschaften spieltechnisch um Längen übertroffen haben.
"Man kann den Unterschied am Training erkennen. Man kann sehen, welche Mannschaften aussehen wie Universitätsstudenten, die nur zum Spaß spielen, und welche Mannschaften sogar ihre eigenen Rugby-Fanclubs mitgebracht haben."
Stone hofft, dass sich das chinesische Rugby durch die Anerkennung als olympische Sportart schneller entwickelt. "Weil Rugby 2016 eine olympische Disziplin sein wird, werden die Chinesen die Sportart wohl aufmerksam verfolgen. Denn die Chinesen interessieren sich sehr für die Olympischen Spiele. Außerdem braucht man nur sieben Feldspieler und ein paar Ersatzspieler. Es sollte nicht so schwer sein, genug Athleten dafür zu finden."
Doch bis dahin gibt es noch eine Menge Arbeit zu tun. Chinas Rugby-Nationalmannschaft rangiert derzeit auf Platz 66 der Weltrangliste und muss sich erst noch für die Rugby-Weltmeisterschaft qualifizieren.
Übersetzt von Xiao Lan
Gesprochen von Zhu Qing'an