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Blindenführhunde in China
  2013-09-03 15:25:09  cri

Am 22. Juli 2013 wurde ein sehbehinderter Mann vom U-Bahnpersonal der Station Tiantongyuan aufgehalten. Dies war bereits das elfte Mal, dass ihm der Zutritt zur U-Bahn mit seinem Blindenhund verweigert wurde. Wie die Leitung der Beijinger U-Bahn erklärte, sei das Führen von Blindenführhunden im öffentlichen Verkehr verboten.

„Tut mir Leid, der Hund ist in der U-Bahn nicht erlaubt ..."

Ping Yali, eine blinde Goldmedaillen-Siegerin bei den Beijinger Paralympics von 2008, besitzt auch einen Blindenführhund. Als eine der Fackelträger wurde sie vor fünf Jahren von ihrem Hund „Lucky" geführt, als sie bei der Eröffnungszeremonie der Paralympischen Spiele 2008 die Fackel trug. 2008 war sie noch glücklich über die vorläufige Erlaubnis von Blindenführhunden in der U-Bahn. Daher war sie umso enttäuschter als sie erfahren musste, dass die Regelung aufgehoben wurde, sobald die Paralympischen Spiele vorbei waren.

„Damals habe ich gedacht, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis die temporären Regelungen in Gesetze überführt würden. Aber mit dem Abschluss der Paralympischen Spiele wurde auch die Ausnahmeregelung aufgehoben."

Gemäß den chinesischen Gesetzen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen sollen sich Blinde an öffentlichen Orten an die jeweiligen Verordnungen halten.

Gegenwärtig ist es Blinden in Shenzhen, Hangzhou, Chongqing und Chengdu erlaubt, Blindenführhunde in den öffentlichen Verkehr mitzubringen.

Doch gemäß aktueller Regelungen der Stadt Beijing werden Blindenführhunde als Haustiere betrachtet und dürfen daher nicht in Märkte, Läden, Restaurants, Fitnessstudios und andere öffentliche Einrichtungen gebracht werden.

Im Mai 2006 hat der chinesische Verband der Behinderten seinen Partnerverband in der nordostchinesischen Küstenstadt Dalian und die medizinische Universität von Dalian bevollmächtigt, Chinas erste Trainingsbasis für Blindenführhunde einzurichten.

Erhebungen der Trainingsbasis zufolge sind in China 16 Millionen Menschen von Blindheit und erheblicher Sehschwäche betroffen. Deshalb hat die Ausbildung von Blindenführhunden hohes Potenzial.

Jedoch gibt es nur wenige Organisationen in China, die Führhunde ausbilden. Jährlich können nur vier bis fünf Hunde ausgebildet werden. Doch pro Jahr bewerben sich 50.000 Menschen für einen dieser speziell geschulten Vierbeiner.

Statistiken zufolge gab es in den USA im Jahr 2008 10.000 Blindenführhunde, auch in Großbritannien und Deutschland 4.000 bzw. 1.100.

Chinesische Universitäten bieten derzeit noch keine Studienfächer zur Ausbildung von Blindenführhunden an. Es gibt zwar einige Zoologiestudenten, die sich auf das Training von Blindenführhunden spezialisiert haben, doch verfügen sie noch über keinerlei praktische Ausbildungserfahrung.

Um die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen in China wirksam schützen zu können, hat die Regierung noch einen weiten Weg vor sich.

Übersetzt von: Liu Xinyue

Gesprochen von: Liu Xinyue

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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