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Paddeln mit Schafsfellen
  2013-08-30 20:58:33  cri

Wenn Sie an ein Floß denken, kommt Ihnen wahrscheinlich zuerst ein Bündel zusammengebundener Baumstämme oder ein Schlauchboot in den Sinn. Aber in der Provinz Gansu kamen Menschen genialerweise auf die Idee, Schafshäute wie Ballons aufzupumpen und damit ein Floß zum schwimmen zu bringen. Schon seit Beginn der Han-Dynastie im Jahr 100 vor unserer Zeitrechnung kamen Flöße aus Schafshäuten zum Einsatz, um Menschen und Güter über den Gelben Fluss zu transportieren.

Wir sind in der kleinen Stadt Jingtaixian angekommen und beobachten gerade einige Einheimische, die ein paar Flöße bauen. Das hier sind aber keine gewöhnlichen Flöße. Diese hier sind aus aufblasbaren Schafshäuten gemacht. Nachdem die Felle abgezogen wurden, hat man sie dort, wo Kopf und Füße wären, abgebunden und aufgepumpt. Etwa zehn oder fünfzehn davon sind an einer Stange zu einem Floß zusammengebunden.

Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie die Schafshäute fast wie Ballons zusammengebunden werden. Wenn man genauer hinsieht, kann man noch hier und da ein paar Haare heraussprießen sehen. Aber das meiste davon wurde schon sauber gegerbt und die Häute sind eigentlich sehr glatt und weich. Zhang Daping ist ein einheimischer Spezialist für den Bau von Schafsfellflößen:

„Zuerst häuten wir die Schafe und stecken die Haut dann in Plastiksäcke. Nachdem die Felle erst einmal der Hitze ausgesetzt waren, ist es später viel einfacher, das Fell von der Haut abzulösen. Nachdem wir die Häute mit Wasser und Öl eingerieben haben, können wir sie zum Floßbau verwenden. Das Öl bleibt auf der Haut und versiegelt die Poren, damit kein Wasser eindringen kann."

Eine Sammlung von etwa 20 Flößen wird unter eine Plane gestapelt, die sie hier gemacht haben. Die Arbeiter nehmen eine davon auf ihre Schulter, tragen sie zum Strand und werfen sie ins Wasser. Hier kommt gerade eins.

Jetzt nimmt er sein Ruder und schiebt damit das Floß im Schlamm hin und her um zu verhindern, dass die Häute zu trocken werden.

Dies ist eigentlich eine sehr traditionelle Art und Weise, Flöße herzustellen, aber jetzt wird dieses Handwerk mehr und mehr am Geschmack der Touristen ausgerichtet. Die Besucher bezahlen für eine kurze Fahrt den Gelben Fluss hinab. Sie werden Flussabwärts abgeholt und dann wieder heraufgefahren.

Jetzt sitzen wir im Floß. Wir sind eben eingestiegen. Sie haben uns diese kleinen Matten hier gegeben, die auf den hölzernen Sitzleisten platziert werden. Ehrlich gesagt ist es nicht sehr bequem, aber es scheint zu funktionieren. Wir treiben noch nicht den Fluss hinab. Wir alle tragen hell leuchtende Schwimmwesten und der Bootsführer sitzt vorne und rudert uns in die Mitte des Flusses hinein.

Obwohl das Flussbett nicht besonders tief ist, treiben wir in einem gemächlichen Tempo den Fluss hinab. Es gibt hier keine Wellen. Die Fahrt soll sicher sein.

Herr Shang Kexiang führt schon seit vielen Jahren Menschen mit seinen Flößen den Fluss hinab.

„Mit Schafsfellflößen den Gelben Fluss hinabzutreiben hat eine lange Tradition. In den letzten Jahren sind viele junge Menschen aus dieser Gegend in die Städte gezogen, um dort ihr Glück zu versuchen. Aber heute würden sie lieber in ihrer Heimat bleiben und im Tourismusgewerbe arbeiten.

Menschen im Alter meines Vaters wissen alle, wie man Flöße aus Schafshäuten macht. Die meisten Menschen aus meiner Generation können es nicht mehr. Heutzutage interessieren sich junge Menschen nicht mehr dafür. Trotzdem sollten sie es mal versuchen."

Übersetzt von Liu Yuanyuan  

Gesprochen von Yan Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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