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Ein Leben für die Jiaodong Trommeln – Liang Jinhua
  2013-08-09 11:04:28  cri

Im vergangenen Jahrhundert hat Chinas Volksmusik viele Höhen und Tiefen erlebt. Dies trifft auch auf die Jiaodong-Trommelkunst zu, eine traditionelle Form der Volksmusik aus der Provinz Shandong. Liang Jinhua, die Tochter des Erfinders der Jiaodong-Trommeln, begann im Alter von 14 mit dem Erlernen dieser Musik. Obwohl sie heute schon über 70 ist, widmet sie ihr Leben immer noch der Aufgabe, das Erbe der Jiaodong-Trommeln zu bewahren.

Jeden Mittwoch ist das kulturelle Zentrum der Anshan-Straße von Trommelschlägen und melodischen Klängen erfüllt. Hier hat Liang Jinhua eine Schule zum Erlernen des Jiaodong-Trommelspiels eröffnet.

Liang Jinhua hat das Jiaodong-Trommelspiel mit 14 Jahren von ihrem Vater gelernt und wurde schon vor ihrem 20. Lebensjahr zu einer professionellen Spielerin.

Das Jiaodong-Trommelspiel ist eine besondere Form der Volksmusik aus der Provinz Shandong. Man spielt es mit einer Trommel, einem Trommelstock in der rechten Hand und zwei Kastagnetten in der Linken. Die so erzeugten Rhythmen werden oft von Gesang begleitet.

1942 wurde Liang Jianhua´s Vater darum gebeten, zusammen mit anderen Künstlern Aufführung darzubieten. Schließlich entwickelte er seinen eigenen, einzigartigen Stil. Zu dieser Zeit nannte man sein Instrument Liang-Trommel. Später wurde sie als Jiaodong-Trommel bekannt. Liang Jinhua erklärt uns den Stil ihres Vaters.

„Um die Technik verständlicher zu machen, hat mein Vater vieles vereinfacht und auf überflüssige Noten verzichtet. Seine Mimik war überragend. Er konnte mit seinen Augen Emotionen treffend zum Ausdruck bringen und mit dem Publikum kommunizieren. Deshalb waren seine Aufführungen normalerweise sehr beliebt."

In den 1940er Jahren war Liang Qianguang im Krieg gegen Japan an der Front eingesetzt. Dort erschuf er viele Melodien über die Soldaten und ihre missliche Lage. Aus seinen Aufführungen schöpften die Soldaten neue Kraft. Er konnte mit seinen Klängen sogar chinesische Soldaten, die zu den Japanern übergelaufen waren, zur Kapitulation bewegen.

„Mein Vater stand mit seiner Trommel vor dem Fort und sang Lieder über die Sehnsucht ihrer Familien nach den chinesischen Kollaborateuren. Er sang sehr emotional, um die Soldaten erreichen zu können, damit sie ihre Waffen ablegen. Im Fort war es mucksmäuschenstill, weil alle meinem Vater wie gebannt zuhörten. Schließlich liefen viele der chinesischen Kollaborateure zur chinesischen Armee über."

Nach dem Sieg über Japan ließ sich Liang Qianguang in Qingdao nieder. 1949 wurde die Liang-Trommel offiziell in Jiaodong-Trommel umbenannt. Zu jener Zeit war Liang Jinhua ein kleines Mädchen und konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass sie eines Tages einmal Bannerträgerin der Jiaodong-Trommel sein würde. Als sie 14 wurde und begann, in einer Textilienfabrik zu arbeiten, weihte ihr Vater sie in die höhere Kunst dieses Musikspiels ein.

Nach und nach entdeckte Liang Jinhua ihre Liebe zu dieser traditionellen Kunst. In den 60er Jahren wurde sie eine professionelle Künstlerin am Theater von Qingdao. 1973 starb Liangs Vater. Die Verantwortung, das Erbe der Jiaodong-Trommeln zu bewahren und weiterzuentwickeln, ging auf Liang Jinhua über.

„Ich muss mich auf mich selbst verlassen. Neben den Jiaodong-Trommeln habe ich auch sehr viel von anderen Trommelstilen gelernt. Ich habe sie in das Jiaodong-Trommelspiel integriert und diese Kunst so auch ein wenig reformiert. Meine Aufführungen sind etwas flexibler als die meines Vaters.

Seit den 1990er Jahren befindet sich der Jiaodong-Stil, wie viele andere Arten der Volksmusik, im Niedergang. Die Kunst ist nicht mehr so beliebt wie früher und viele Künstler haben das Spielen aufgegeben. Darüber ist Liang besorgt.

Aber die Verleihung des Status eines immateriellen Staatskulturerbes war so etwas wie ein Wendepunkt für Liang, der ihr viel Mut gab, diese Art der Volksmusik weiter zu verbreiten. Sie hat ihr Leben der Weiterentwicklung dieser traditionellen Kunst gewidmet.

„Ich habe das Jiaodong-Trommelspiel ein Jahr lang an der Universität von Qingdao unterrichtet. Danach war ich an der Qingdao Universität für Wissenschaft und Technik. Neben Studenten unterrichte ich auch Grund- und Mittelschüler, um bei jungen Menschen das Interesse für diese Musik zu wecken. Mein Ziel ist es, die Jiaodong-Trommelkunst einem größeren Publikum bekannt zu machen. Am besten wäre es natürlich, wenn alle es auch lernen würden, aber zumindest möchte ich das Trommelspiel so vielen Menschen wie möglich vorstellen."

So lange Menschen sich für ihre Aufführungen interessieren, wird Liang Jinhua weitermachen. So lange Menschen dazu bereit sind, von ihr zu lernen, ganz gleich ob sie alt oder jung sind, wird sie alles tun um sie zu unterrichten. Nur wenn die Jiaodong-Trommelkunst bekannter wird, kann sie sich weiterentwickeln.

Übersetzt von Felix Lehmann  

Gesprochen von Zhu Qing'an

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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