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Umkämpfter Arbeitsmarkt: Was in China die Spreu vom Weizen trennt
  2013-07-18 15:37:56  CRI

 

Irgendeinen Job zu finden ist nicht schwer. Doch der Großteil der Universitätsabsolventen in China wünscht sich eine relativ entspannte Arbeit mit hohen Einkommen und dazu möglichst in einem netten Stadtteil, wie den Hutongs in Beijing. Nachdem sie vier oder mehr Jahre ihrer Lebenszeit in das Studium investiert haben, erwarten die meisten Studenten, dass ihnen ein anständiger Job zusteht. Die Verwirklichung dieses Traums erweist sich aber oftmals schwieriger als gedacht.

Zheng Dongliang, Präsident des staatlichen Forschungsinstituts für Arbeitswissenschaft erklärt, die Qualität der Hochschulbildung sei immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Zudem fehle es an marktorientierten Kursen in den Universitäten. Beide Faktoren führten auf dem Arbeitsmarkt zu einer breiten Kluft zwischen Angebot und Nachfrage.

"Unser Hochschulsystem hat sich nicht auf die aktuelle Wirtschaftsstruktur des Landes umgestellt. Die chinesische Wirtschaft braucht zurzeit mehr Arbeiter. Aber Universitätsabsolventen meinen, dass sie viel Zeit und Geld in ihr Studium investiert haben, und daher als Angestellte arbeiten sollten."

Wang Boqing, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens für Hochschulbildung MyCOS Data, erklärt, warum viele Universitätskurse an der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt vorbei zielen.

"Einige heiß begehrte Kurse der Geisteswissenschaften kosten die Universitäten nicht so viel Geld wie Fächer im Bereich Naturwissenschaft, die professionelle Dozenten und mehr Ausrüstung erfordern. Deshalb sind viele Universitäten beim Einrichten solcher Fächer besonders schnell, ohne jedoch die Marktnachfrage zu bedenken. Einige Universitäten lassen sogar Studenten ohne Abschluss einige dieser geisteswissenschaftlichen Kurse leiten."

Die Jahr für Jahr steigende Zahl an Studenten sowie planlose Einrichtung neuer Fächer führen zu einer niedrigeren Lehrqualität und verursachen auch einen Überschuss an Absolventen in bestimmten Fachbereichen. Es enttäuscht viele Absolventen, dass sie mit ihrem Studienzertifikat auf dem gegenwärtigen Arbeitsmarkt keine geeignete Stelle finden können. Deshalb fühlt sich eine große Zahl von Absolventen gleich am Anfang der Karriereleiter auf verlorenem Posten.

Doch natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen sich die Jobsuche erfolgreich gestaltet. So auch bei Li Xiaosu. Vor fünf Jahren hat sie ihr Studium abgeschlossen. Bei der Stellensuche standen für sie die Anwendung des im Studium Gelernten und die Erweiterung der Fachkenntnisse ganz oben auf der Prioritätenliste. Zwei Jahre lang sammelte sie Arbeitserfahrung, bis es ihr gelang, ihren Traumjob an einem öffentlichen Institut zu ergattern.

"Bei meiner ersten Anstellung in den ersten zwei Jahren nach dem Studium habe ich viele wichtige Dinge gelernt, die mich konkurrenzfähiger auf dem Arbeitsmarkt gemacht haben. Als frischer Absolvent wäre ich nicht in der Lage, solch einen guten Job zu finden."

Laut Herr Hu, Bildungsexperte an einer Spitzenuniversität in Beijing, ist die Nachfrage nach ausgezeichneten Absolventen trotz des umkämpften Arbeitsmarktes immer noch sehr hoch. Absolventen, die über Fachkompetenz verfügen, werden weiterhin gute Jobangebote erhalten. Studenten sollten sich auf ihr Studium konzentrieren und Arbeitserfahrung durch Praktika während des Studiums sammeln. Das sei für Studenten, die ihre Karrierechancen erhöhen wollen, von äußerster Bedeutung.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von: Kamil Wysocki

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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