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China will Glutamatindustrie stilllegen
  2013-08-14 09:02:03  cri

 

Als Glutamate werden die Salze der Glutaminsäure bezeichnet. Diese wurde erstmals 1866 vom deutschen Chemiker Heinrich Ritthausen isoliert. 1908 entdeckte ein japanischer Forscher dessen Bedeutung für die Geschmacksqualität. 13 Jahre später entwickelten die Chinesen eigene Glutamate. Schon bald darauf trat Glutamat seinen Siegeszug durch alle chinesischen Küchen an. Ein Internetnutzer, geboren in 1970er Jahren, erinnert sich noch sehr lebhaft an den Glutamatboom.

„Eines Tages brachte mein Vater eine Packung weißer Kristalle mit. Auf der Verpackung standen die Schriftzeichen für Glutamat. Die Suppe an dem Tag hat zehnmal leckerer geschmeckt als sonst. Damals waren meine Eltern sehr sparsam mit Glutamaten. Jedes Mal bekam ich nur einige Stücke."

Doch seit zwei Jahrzehnten gerät die einst beliebteste Zutat immer weiter in die Defensive.

„Wir haben Glutamat von unserer Speisekarte gestrichen. Das Zeug macht den Mund trocken. Ich koche nur noch mit Sojasoße und Salz. Das Essen schmeckt auch so gut."

„Ich nutze seit langem kein Glutamat mehr. Es ist ein chemisches Produkt. Ich bevorzuge die natürlichen Aromen der Lebensmittel."

Fachkreise in China räumen dem Geschäft mit Glutamat keine Chancen mehr ein. Ein Experte erklärt uns:

„Die Branche schrumpft immer weiter, denn Glutamate werden von anderen Varianten ersetzt und überholt. Die Glutamatfabriken haben in China keine Zukunft."

Obwohl bisher nicht bewiesen ist, dass Glutamat die Gesundheit schädigt, verbraucht die Herstellung von Glutamat sehr viel Energie und zieht verheerende Umweltverschmutzung nach sich. Deswegen möchte die Regierung die Glutamatindustrie möglichst schnell stilllegen. Darüber hinaus werden viele Unternehmen der Glutamatindustrie aufgrund der steigenden Energiekosten vom Markt gedrängt.

Schon bald wird man Glutamat wohl nur noch im Museum oder im Lexikon finden können. Ähnlich erging es dem Walkman oder dem Beeper, an die sich heute kaum noch jemand zu erinnern vermag.

Text: Li Zheng, Sprecherin: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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