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Carsharing-Kampagne in Beijing – Kampf den Automassen
  2013-07-09 16:57:35  cri

Huilongguan ist ein dicht bevölkertes Gebiet im Norden Beijings und gilt als die größte Gemeinde Asiens.

Feng Yuan, Einwohner Huilongguans, weiß nur zu gut, dass der Verkehr auf der Autobahn, die das Gebiet mit der Innenstadt Beijing verbindet, der reinste Horror sein kann – insbesondere zu den Stoßzeiten.

„Der Verkehr in der morgendlichen Geschäftszeit ist mörderisch, besonders an der Mautstation Qinghe. Manchmal ist man dort mit dem Auto langsamer unterwegs als mit dem Fahrrad."

Jeden Tag fährt Feng Yuan alleine zur Arbeit. Er sagt, er würde gerne andere Leute mitnehmen, doch die wenigsten nehmen seine Angebote an.

„Manchmal, wenn ich an einem regnerischen Tag nach Hause fahre, möchte ich Leute mitnehmen, die am Straßenrand warten. Wenn ich ihnen anbiete, sie mitzunehmen, dann fragen sie: ‚Wie viel willst du dafür?' Wenn ich sage, dass es kostenlos sei, weigern sich viele mitzufahren. Sie meinen, dass es gefährlich sei."

Mit der Unterstützung engagierter Helfer fördert der Initiator der Mitfahrer-Kampagne Wang Yong Fahrgemeinschaften bereits seit Jahren.

Einer aktuellen Untersuchung seiner Vereinigung zufolge sind 85 Prozent der Autos, die täglich in der morgendlichen Geschäftszeit von Huilongguan in die Innenstadt Beijings fahren, nur mit einer Person besetzt – dem Fahrer.

Um die Leute zur Bildung von Fahrgemeinschaften zu animieren, hat Wang Yong die Aktion „Drei-Personen-Auto, null Maut-Gebühren" ins Leben gerufen. Der Carsharing-Wohltätigkeitsfonds des Projekts übernimmt die fünf Yuan Gebühr, die an den drei Autobahn-Auffahrten im Gebiet von Huilongguan fällig werden, wenn der Fahrer zwischen 7:00-9:00 Uhr mit zwei oder mehr Passagieren unterwegs ist. Voraussetzung ist jedoch, dass sich der Fahrer mit seinem Namen im System der Mitfahrzentrale registriert hat.

„Das Geld, das man spart, sind Peanuts. Für viele sind fünf Yuan kein großes Geschäft. Aber ich hoffe, dass das Projekt das Bewusstsein unter den Autobesitzern schärft. Je mehr Passagiere sie dabei haben, desto größer ist ihr Beitrag zum Umweltschutz und zur Verkehrsberuhigung."

Laut Wang Yong wird die Aktion einen Monat lang laufen. Die Ergebnisse sollen der lokalen Regierung Erkenntnisse liefern, die dann politische Maßnahmen ergreifen will, um Fahrgemeinschaften zu fördern.

„Wir haben den lokalen Behörden in Beijing vier Vorschläge unterbreitet. Erstens sollte die Maut für diejenigen wegfallen, die mit einem vollbeladenen Auto unterwegs sind; Zweitens könnten Leute, die Mitfahrer mitnehmen, von den Nummernschild-Regelungen ausgenommen werden. Drittens sollten die Teilnehmer bevorzugt die Busspuren nutzen dürfen. Und viertens könnten Fahrer, die regelmäßig ihr Fahrzeug mit anderen teilen, von bestimmten Kfz-Steuern befreit werden. Ob diese Vorschläge umgesetzt werden können, hängt aber vom Erfolg der Pilotprojekte und dem Engagement der Menschen selbst ab."

Am ersten Tag der „Drei-Personen-Auto, null Maut-Gebühren" –Aktion blieb die Resonanz jedoch hinter den Erwartungen von Initiator Wang Yong zurück. 300 Pässe hatte er vorbereitet, aber nur knapp ein Drittel ist er losgeworden.

„Wir stellen weiterhin fest, dass zu wenige Fahrzeuge unseren Anforderungen entsprechen. Autos mit drei Personen sind die Ausnahme. Das Projekt ist auch noch zu unbekannt, deshalb haben wir während der abendlichen Hauptverkehrszeit Flugblätter in verschiedenen Wohnvierteln Huilongguans verteilt."

Dennoch gibt es auch Autofahrer wie zum Beispiel Feng Yuan, die Wang Yong in seiner Arbeit bestätigen. Feng Yuan findet die Aktion gut.

„Ich bin auch bereit, mein Auto zu teilen, selbst wenn sie die Maut für mich nicht bezahlen. Das ist insgesamt eine gute Idee."

Wang Yong und sein Team haben bisher drei Carsharing-Plattformen ins Leben gerufen. Darunter sind ein SMS-Dienst, eine offizielle Webseite und eine Smartphone-App.

Um die Sicherheit der Fahrer und Mitfahrer zu gewährleisten, werden die persönlichen Daten der Teilnehmer gespeichert, so dass jede Vereinbarung für eine Mitfahrt automatisch eine Versicherung für beide Seiten beinhaltet.

Übersetzt von: Liu Xinyue

Gesprochen von: Liu Xinyue

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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