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Geht China das Blut aus?
  2013-06-28 15:12:20  CRI

 

In vielen Blutspendezentren verschiedener Regionen herrscht eine ernstzunehmende Blutknappheit. Normalerweise werden in solchen Fällen mehr Menschen direkt um Spenden gebeten, beispielsweise Studenten und Unternehmensangestellte. Experten sehen in den mobilen Blutspendezentren den Hauptkanal für Blutspendeaktionen. Dort geben aber immer weniger Leute ihr Blut ab. Gleichzeitig ist es enorm wichtig, die Ängste und Bedenken der Bevölkerung zum Thema Blutspenden abzubauen.

Die Stadt Nanchang hat fünf Millionen Einwohner. Im vergangenen Jahr haben mehr als 70.000 Menschen 23,7 Tonnen Blut gespendet – ein Prozent weniger als im Jahr davor. Weniger als 40 Prozent dieses Blutes kam von mobilen Blutspendezentren.

Huang Huiqing, Oberschwester in einem der Blutspende-Busse in Nanchang, klagt über zurückgehende Blutspenden:

„Vorher haben wir jeden Tag Blut von 200 Spendern gesammelt. Heute scheint es, als hätten die Leute ihre Leidenschaft dafür verloren. Unser am besten besuchter Bus empfängt auch nur 30 bis 40 Spender am Tag."

Hou Pingqin leitet ein lokales Blutspendezentrum in der Provinz Jiangxi. Die konstante Knappheit führt er auf die unangemessene Spenderstruktur zurück:

„Man muss bedenken, dass Familienspenden nur innerhalb von Familien funktionieren. Und Leute aus Unternehmen oder College-Studenten spenden nur in Gruppen. Die meisten von denen spenden nur im Juli und August. An wen sollen wir uns also von Januar bis Juni wenden?"

Hou bestätigt, dass weniger als 40 Prozent der Spenden von den Bussen kommen, also viel weniger als die erwarteten bis zu 75 Prozent. Das Blutspendezentrum in Jiangxi versucht, die Spenderstrukturen anzupassen:

„Wir werden für das Blutspenden in ländlichen Gegenden werben, um mehr Bauern davon zu überzeugen. Laut unserer Statistik gingen 51 Prozent des gespendeten Blutes an Bauern."

Neben der schlechten Spenderstruktur gibt es noch eine andere Ursache für die Blutknappheit: Die verschiedenen Bedenken potentieller Spender. Viele Leute fragen sich, warum sie für gespendetes Blut bezahlen müssen, obwohl Spender kein Geld erhalten. Das Zentrum in Jiangxi beantwortet die Frage mit den Kosten für die Organisation der Blutspenden, Tests, Transport und Lagerung. Momentan bezahlen Patienten 220 Yuan, also etwa 27 Euro für 200 Milliliter Blut, wobei damit noch nicht einmal die Kosten für die Beschaffung abgedeckt sind. Die Regierung springt mit Subventionen ein.

Doktor Li Honghua vom Jiangxier Blutspendezentrum erklärt, wie sich die Kosten zusammensetzen:

„Jeder einzelne Blutkonservenbeutel kostet 50 bis 60 Yuan. Und bevor das Blut am Patienten zum Einsatz kommt, führen wir verschiedenste Tests durch, um Sicherheit und Qualität zu garantieren. Basierend auf unseren Rechnungen kosten diese Tests etwa 200 Yuan."

Experten fordern von der Regierung mehr Anreize, die zum Blutspenden animieren könnten. Ein solcher Anreiz hat sich in einigen Regionen bereits als erfolgreich erwiesen: Spender erhalten kostenlosen Zugang zu Blutkonserven, wenn diese für eine Behandlung notwendig sind…

Übersetzt von Marie Müller-Diesing    

Gesprochen von Huang Gang   

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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