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Kaufhaussterben in China
  2013-06-14 15:59:58  CRI

 

Wo gehen Sie einkaufen? Gehören Sie noch zu den treuen Kunden traditioneller Kaufhäuser oder sind sie bereits Anhänger moderner Einkaufszentren oder Online-Shops? Traditionelle Kaufhäuser geraten auch in China zunehmend unter Druck. Die chinesischen Verbraucher wünschen sich mehr Modernität und Komfort.

Herkömmliche Kaufhäuser in Beijing haben es derzeit schwer. Noch vor einigen Jahren erfreuten die sich jährlichen Wachstumsraten von 30 beziehungsweise 40 Prozent. Doch bereits in den vergangenen zwei Jahren gingen diese Werte mit weniger als fünf Prozent in den Keller. Diese Entwicklung scheint sich nicht nur in der Hauptstadt des Landes abzuzeichnen. Die Verkäuferin eines Shanghaier Kaufhauses sagt:

„Wir müssen aus verschiedenen Gründen einen drastischen Kunden- und Umsatzrückgang verzeichnen."

Laut Medienberichten mussten in den vergangenen zwei Jahren mehrere Shanghaier Kaufhäuser dicht machen. Den überlebenden Geschäften ist insbesondere die alte Kundschaft geblieben. Wang Liuhe, Generalsekretär der Shanghaier Fachverbands für Handel und Warendistribution, analysiert die Hintergründe.

„Erstens trifft die Größe der Warenhäuser die Konsumentennachfrage nicht mehr. Warenhäuser mit einer Fläche von einigen Tausend Quadratmetern reichen ihnen einfach nicht mehr aus. Ihre Einkaufsorte müssen über 10.000 Quadratmeter verfügen. Falls sich die aktuellen Warenhäuser nicht an die Kundenbedürfnisse anpassen können, bedeutet dies ihr Ende."

Viele Kunden neigen heute eher zu städtischen Einkaufszentren, die aus Hotels, Büros, Parks, Einkaufszentren, Clubs und Wohnungen bestehen. Sie liegen in verkehrsgünstigen Gebieten und oftmals in der Nähe von zentralen Geschäftsvierteln. Frau Huang aus Shanghai erklärt die Vorteile solcher Anlagen:

„Wenn wir beispielsweise am Wochenende mit unseren Kindern in dem Komplex sind, können wir nicht nur einkaufen gehen, sondern auch einen Film schauen oder von anderen Unterhaltungsmöglichkeiten profitieren. Die Anlage bietet einen Service aus einer Hand."

Für andere Verbraucher steht sogar der Unterhaltungswert solcher Komplexe im Vordergrund, nicht das Shoppen an sich. Frau Wang aus Shanghai erklärt:

„Die Anlage bietet viel mehr eine Unterhaltungsfunktion. Sie ist ein Ort, an dem Familien ihr Wochenende verbringen können. In traditionelle Kaufhäuser würde ich meine Kinder nicht mitnehmen. Dort würde ich wohl eher allein bummeln gehen."

Neben Einkaufskomplexen machen vor allem Internetshops den herkömmlichen Kaufhäusern das Leben schwer. Ein Kunde sagt, er besuche nur Kaufhäuser, um Kleidung anzuprobieren und um zu sehen, welche Größe ihm passe. Den endgültigen Kauf würde er jedoch online vollziehen. Dort wären sie billiger zu erstehen.

Angesichts der großen Konkurrenz durch den elektronischen Handel, bemühen sich nun einige traditionelle Warenhäuser mit geballten Kräften darum, ihre Stellung auf dem Einzelhandelsmarkt zurückzugewinnen. Einige wollen ihre Funktionen ausbauen, während andere nach Online-Möglichkeiten suchen und mit kostenlosen Online-Geschäften in den Markt drängen.

Übersetzt von Liu Yuanyuan   

Gesprochen von Zhang Chen  

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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