Saubere Luft aus der Maschine: Umsatzboom bei Luftreinigern
|
Das Shanghaier Amt für Verbraucherschutz hat kürzlich 22 Luftreinigungsapparate gekauft. Die Geräte für den Hausgebrauch gehören mit Preisen von 1 400 Yuan bis 9 300 Yuan RMB zum mittleren bis oberen Marktsegment. Für den Test der Geräte wurde Zigarettenrauch als Schadstoff verwendet.
Shen Hao, leitender Ingenieur bei der Shanghaier Umweltschutz- und Produktqualitätsaufsicht, erklärt das Testverfahren:
„Getestet wurde die Luftmenge, die das Filtergerät reinigen kann. Damit kann die Kapazität eines Reinigungsapparats geprüft werden. Die Ziffern zeigen dann den Anteil der Schadstoffe, die weiter in Umlauf bleiben."
Nur drei von insgesamt 22 Reinigungsapparaten konnten tatsächlich zwischen fast 99 und einhundert Prozent der Luftschadstoffe ausfiltern. 14 Reinigungsapparaten kamen auf Werte zwischen 90 und 99 Prozent, drei zwischen 80 und 90 Prozent. Zwei Geräte blieben unter 80 Prozent.
In einem weiteren Test wurde dann Formaldehyd als Schadstoff verwendet. Hier zeigten die Testergebnisse, dass keines der Reinigungsgeräte auf 99 Prozent kam. Der Spitzenwert lag bei gerade mal 90 Prozent. Drei der geprüften Luftreiniger kamen auf 70 bis 80 Prozent, die restlichen Ergebnis waren noch enttäuschender.
Tao Ailian, die stellvertretende Sekretärin des Shanghaier Verbraucherschutz-Komitees, hält die allgemeine Leistung der geprüften Reinigungsapparate für unbefriedigend:
„Viele Hersteller behaupten, dass ihre Luftreiniger Feinstaub und Formaldehyd effektiv ausfiltern können. Die Testergebnisse zeigen aber, dass die Leistungsfähigkeit der Geräte nicht so gut ist, wie die Hersteller behaupten."
Und auch wenn die Umsätze boomen, so Tao weiter, fehle es bislang an einheitlichen Standards für Luftreinigungsapparate.
„Wir hoffen zu besseren Standards der Luftreinigungsgeräte beitragen zu können. Inzwischen hoffen wir auch, die Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden zu gewinnen, denn es geht um neue Produkte und einen neuen Markt. Bislang können die Hersteller die Effekte ihrer Produkte übertreiben und die Verbraucher irreführen."
Seit dem ersten Januar 2013 sind Echtzeitdaten der Luftqualität und der Intensität von PM2.5 in Chinas 74 größeren Städten im Internet abrufbar - unter www.cnemc.cn. Diese Daten sind auch per Mobiltelefon zugänglich. Dieser Fortschritt in der Luftqualitätsüberwachung geht auch auf die starken Forderungen der Öffentlichkeit zurück.
Dieses Programm zur Überwachung der Luftqualität ist ein weiterer Schritt Chinas auf dem Weg zur Verbesserung der Luftqualität. In einem nächsten Schritt sollen bis 2016 alle chinesischen bezirksfreien Städte in die Überwachung der Luftqualität einbezogen werden.
Übersetzt von: Liu Xinyue
Gesprochen von: Zhu Liwen