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Am authentischsten ist die Küche in der Provinzhauptstadt Guangzhou. Sie zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Zutaten sowie durch eine feine, abwechslungsreiche Kochkunst aus. Mit den insgesamt 21 verschiedenen Zubereitungsmethoden der Küche Guangzhous wie Rösten, Braten, Schmoren und Fritieren wird ein Geschmackspanorama erzeugt, dass den Gaumen verführt. Auf der Speisekarte steht unter anderem gebratenes Schwein und Ente, Schlangensuppe, gedämpfte Meeresfrüchte und in Öl gewendetes Garnelenfleisch. Besonders zu empfehlen ist das gesottene Hähnchen. Zhang Xin, der sich jahrelang mit der kantonesischen Kochkunst beschäftigt hat, kennt alle Tricks bei der Zubereitung dieses Gerichts:
„Nach der Reinigung wird das Hähnchen etwa 15 Minuten im abgekochten Wasser eingeweicht, und anschließend sofort wieder ins eiskalte Wasser gegeben, damit es schnell abkühlt. Auf diese Weise bleibt es frisch und zart. Als Beilage werden gehackte Ingwerzehen, Salz und Sojasauce serviert. Das ist das gesottene Hähnchen klassischer Art."
Tee ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der kantonesischen Esskultur. Das Teetrinken wird hier aber immer von kulinarischen Köstlichkeiten wie Kuchen, Reisbrei und Reisnudeln begleitet. In fast allen Restaurants und Hotels wird jeweils morgens, mittags und abends eine Teerunde angeboten. Gemeinsames Teetrinken ist also eine ideale Möglichkeit, sich mit Freunden oder Geschäftspartnern zu treffen.
Onkel Wu ist ein gebürtiger Guangzhouer und kann ohne Morgentee nicht leben:
„Ich habe Blumentee gern, und bin daran gewöhnt, morgens ganz früh aufzustehen, vor 8 Uhr Gymnastik zu machen und danach Tee zu trinken. Nach der Teerunde lese ich Zeitung im Park."
Ebensowenig wie den Tee können Kantonesen die Suppe entbehren. Es gibt sie vor jeder Mahlzeit. Die Suppe soll die Verdauung fördern und Magen und Darm schützen. Die Suppe in der kantonesischen Küche zeichnet sich durch einen frischen, leichten und delikaten Geschmack aus. Wang Shunbai ist ein ausgezeichneter Suppenkoch:
„Zum Suppenkochen benutze ich normalerweise einen Tontopf. Dieser ist nämlich undicht und kann gleichmäßig erhitzt werden. So kann die Suppe das Aroma der Zutaten besser aufnehmen. Im Tontopf gekocht schmeckt die Suppe um ein Vielfaches delikater."
Text: Yan Wei
Sprecherin: Zhu Liwen