Das "Lifeline Express"-Projekt hat bereits tausenden Patienten geholfen, die an grauem Star leiden. Der Lifeline Express ist ein Spezialzug, auf dem Augenoperationen durchgeführt werden. Bereits 16 Jahre ist die mobile Augenklinik in ländlichen Gebieten der Volksrepublik unterwegs und leistet ganz wichtige medizinische Hilfe. 

Der Lifeline Express steht abfahrbereit im Bahnhof Beijing West. Die vier regenbogenfarbenen Wagons sind vollgepackt mit medizinischer Ausrüstung und Augenpflege-Produkten. Das Ziel: Xinxiang in der Provinz Henan in der Mitte Chinas. Auch dort warten zahlreiche Katarakt-Patienten auf eine professionelle Behandlung durch den Lifeline Express.

Mit dem heutigen Einsatz wird auch der 16. Jahrestag des Projekts gefeiert. Nellie Fong sammelte zusammen mit zwanzig weiteren Treuhändern die Geldmittel für den Lifeline Express, der am 01. Juli 1997 seine erste Fahrt machen konnte. 2002 gründete Nellie Fong die „Lifeline Express Hong Kong Foundation".

„Lifeline Express ist eine Augenklinik auf Schienen. Wir reisen mit dem Zug in abgelegene Gebiete Chinas und führen dort kostenfrei Operationen an Katarakt-Patienten durch. In den vergangenen 16 Jahren konnten wir so bereits 130.000 Menschen heilen."

Als Katarakt, im Volksmund auch Grauer Star genannt, bezeichnet man eine Trübung der Augenlinse, die ohne Behandlung zur Blindheit führen kann. Dabei ist das Entfernen des grauen Stars ein simpler Eingriff, der nur fünf bis zehn Minuten dauert.

Ma Xiaowei, stellvertretender Minister der Kommission für Gesundheit und Familienplanung lobt die bemerkenswerte Entwicklung des Lifeline Express, seit seiner Gründung.

„Dank Lifeline Express sind 29 Katarakt-Behandlungszentren in acht Provinzen entstanden sowie ein spezielles Ausbildungszentrum für die Katarakt-Behandlung"

Das „Lifeline Express"-Projekt habe nicht nur Hoffnung in das Leben vieler Menschen gebracht, sondern auch zum Fortschritt in der Augenmedizin und zur Prävention von schwerwiegenden Augenkrankheiten beigetragen, so Ma.

Xu Jingmei ist Augenarzt im Beijing Shijitan Krankenhaus. Bei einem medizinischen Einsatz für den Lifeline Express im Autonomen Gebiet Guangxi hat sie einst innerhalb von zwei Monaten 1.500 Operationen durchgeführt. Doch nicht die Anzahl der Eingriffe oder die schwierigen Arbeitsumstände stellten die größte Herausforderung für sie dar – vielmehr hatte sie mit den lokalen Dialekten zu kämpfen. Xu ist sehr stolz darauf, anderen Menschen helfen zu können.

„Es ist die Aufgabe eines Arztes, Patienten zu behandeln und zu retten und dafür auch private Zeit zu opfern, die man mit der Familie verbringen könnte. Doch jedes Mal wenn ein Patient das Augenlicht wiederbekommt, ist es eine Riesen-Genugtuung."

Und so wird die „Augenklinik auf Schienen" auch in den kommenden Jahren in China unterwegs sein und vielen Menschen das Sehen und damit auch das Leben erleichtern.

Übersetzt von Kamil Wysocki   

Gesprochen von Huang Gang