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Preissteigerung und Inflation in China
  2013-06-01 22:00:54  cri

 

 

F: Willkommen bei „Sie fragen, wir antworten". Auf Wunsch unseres Hörers Siegbert Gerhard aus Frankfurt am Main wollen wir heute über die Preissteigerung und Inflation in China sprechen. Herr Gerhard schrieb uns in einer E-Mail:

M: „Können Sie uns etwas zu Preissteigerung und Inflation in China berichten?"

F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Gerhard, in diesen Jahren steigen die Warenpreise in China stetig. Statistiken zufolge ist Chinas Verbraucherpreisindex CPI im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 2,6 Prozent gestiegen. Das scheint schon eine gemäßigte Zahl im Vergleich zu diesem Jahr zu sein. Dabei waren die Preise für Nahrungsmittel und Kleidung sowie Wohnungen und Dienstleistungen etwas mehr gestiegen, der Preisanstieg lag bei jeweils 4,8, 3,1, 2,1 und 1,9 Prozent.

M: Ja, das entspricht auch meinem Eindruck. Im vergangenen Jahr gab es vor allem bei Nahrungsmitteln wie Fleisch und Gemüse einen rapiden Preisanstieg. Meldungen zufolge wird der Inflationsdruck in China in diesem Jahr noch höher sein als im vergangenen Jahr. Es wird geschätzt, dass die Preise für Nahrungsmittel um sieben Prozent steigen werden. Vor allem ab September könnten die Preise verstärkt steigen, denn Schätzungen zufolge wird der Erzeugerpreisindex für Agrarprodukte im Vergleich zu Vorjahr um acht Prozent steigen.

F: Am 5. März dieses Jahres ist die erste Tagung des 12. Chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) eröffnet worden. Ministerpräsident Wen Jiabao hat auf der Tagung im Rechenschaftsbericht der Regierung betont, dass Reform und Öffnung die grundlegenden Impulse der Entwicklung des Landes seien. In diesem Rechenschaftsbericht sind wichtige Ziele für die ökonomische und soziale Entwicklung im laufenden Jahr dargestellt worden. Das BIP-Wachstum wurde auf 7,5 Prozent prognostiziert, während der Verbraucherpreisindex CPI um zirka 3,5 Prozent steigen soll. Vor diesem Hintergrund steht China weiter vor einem großen Inflationsdruck.

M: Ja, so ist es. Der Inflationsdruck lässt also nicht nach. Informationen des staatlichen Statistikamts zufolge ist Chinas Verbraucherpreisindex CPI im März des laufenden Jahres um 2,1 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Angetrieben wurde die Inflation erneut von den Nahrungsmittelpreisen. Hier wurde im März ein Anstieg um 2,7 Prozent im Jahresvergleich notiert. Dabei sank zwar der Preis von Schweinefleisch um 5,5 Prozent, doch die Preise für Getreide und Obst sowie Gemüse stiegen um zirka fünf Prozent. Der Preis für Stangenbohnen lag im März sogar bei sieben Yuan für 500 Gramm; und 500 Gramm Eier kosten zirka fünf Yuan, also 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

F: Ja, genau. Im gesamten ersten Quartal lag der CIP im ganzen Land um 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau, in Beijing lag der Wert sogar bei 3,8 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel und Wohnungen sowie Dienstleistungen haben besonders zugelegt. Zum Beispiel sind die Preise für Nahrungsmittel in Beijing im ersten Quartal um 3,4 Prozent gestiegen. Preise verschiedenster Dienstleistungen wie etwa für Mieten, Gastronomie, Hausbedienung oder Touristik sind im ersten Quartal um 7,1 Prozent gestiegen, viel mehr als im Landesdurchschnitt von 3,1 Prozent.

M: Der Preis für Arbeitskräfte ist enorm gestiegen. Das war spürbar. Der Preis für das Reinigen einer Wohnung ist um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit kostet die Arbeit einer Haushaltskraft pro Stunde zirka 25 Yuan.

F: So ist es. Aber ich glaube, dass der Preisanstieg von Nahrungsmitteln im ersten Quartal in gewissem Grad auch eine saisonale Preisschwankung war. Im zweiten Quartal sind die Preise einiger Nahrungsmittel bereits gesunken. In Beijing sind die Preise für Obst und Gemüse beispielsweise seit April um etwa 13 Prozent gefallen. Auch der Preis von Schweinefleisch sank im März und April in Beijing – und zwar um 4,8 Prozent. Das war natürlich auch durch die Schweinepest in Südchina bedingt.

M: Auch sind die Preise für Wohnung und Immobilien weiter gestiegen. Die Angst vor einem Steuersatzanstieg hat zur Erhöhung des Geschäftsvolumens des Immobilienmarkts geführt und somit den gesamten Preisanstieg angetrieben.

F: Ja, stimmt. Also im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Kontroll- und Regulierungspolitik beim Immobilienmarkt, die Preiserhöhung der Arbeitskräfte sowie der Anstieg von Ressourcenpreisen inklusive Erdöl, Erdgas sowie Wasser und Strom hauptsächlich für die Preissteigerung und Inflation in China verantwortlich sind.

M: Ja, genau. Soviel liebe Radiofreunde, zu der Preissteigerung und Inflation in China.

Gesprochen von: Lu Ming und Lu Shan
Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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