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Elektroautos in China
  2013-05-21 09:41:54  cri

Auf den Autobahnen in Beijing herrscht Hochbetrieb, immer wieder stockt der Verkehr.

Und aktuellen Erhebungen zufolge sind die Kraftfahrzeuge hauptverantwortlich für die Luftverschmutzungen in chinesischen Großstädten.

Als Reaktion auf diese zunehmenden Luftbelastungen hat die chinesische Regierung 2010 Anreize geschaffen, um die Entwicklung eines neuen Kraftfahrzeugsektors zu fördern – angetrieben mit neuen Energien.

Der entsprechende Pilotplan sieht Subventionen von bis zu 60.000 Yuan (rund 10.000 US-Dollar) für private Käufer in fünf chinesischen Städten vor. Im vergangenen Jahr wurde zur Probe ein Plan für Steuerbefreiungen für Fahrzeuge mit neuen Energien eingeführt.

Aber die Hersteller scheinen sich einig zu sein, dass der Sektor trotz dieser Regierungspläne weitere Entwicklung braucht, um zu einer echten Alternative für Verbraucher zu werden, denen Energie- und Umweltfragen am Herzen liegen.

Dong Jialiang ist ein Verkaufsleiter bei Deguan, einem Hersteller kleinerer Elektrofahrzeuge in der Provinz Shandong. Er sagt, dass landesweite Regulierungen fehlen, was die Verkäufe sehr beeinflusst.

"Bislang hat die Regierung keine Standards ausgegeben, um Elektroautos zu normalisieren. Es ist also eine Grauzone, aber vorerst verkaufen wir diese Fahrzeuge noch."

Die chinesische Zentralregierung hat als Ziel ausgegeben, fünf Millionen Elektrofahrzeuge bis 2020 auf die Straßen zu bringen.

Vor kurzem hat auch die Beijinger Stadtregierung eigene Maßnahmen bekannt gegeben, um den Einsatz von Elektroautos in Chinas Hauptstadt zu fördern, aber diese Maßnahmen sind noch nicht in Kraft.

Angesichts der mitunter atemberaubenden Luftverschmutzung in Beijing und anderen großen Städten zeigen die Verbraucher immer mehr Interesse an grünen Alternativen. Allerdings sieht der Ingenieur Zheng Jiepeng eine gewaltige Hürde für Elektroautos: Das Nachladen der Batterien kann zum Problem werden:

"Normale Autos fahren an eine Tankstelle, und die gibt es überall. Für Elektroautos würden wir eine gute Stromversorgung in den Wohngebieten brauchen, aber die meisten Wohngebiete haben so etwas nicht. Und die meisten Städte haben keine Einrichtungen, um ähnlich wie an einer Tankstelle Elektroautos zu laden."

Ladestationen sind ein echtes Hindernis, aber nicht das einzige. Eine weitere und große technische Herausforderung sind die Batterien selbst - sie sind groß, schwer und teuer - und können Feuer fangen.

Professor Pan Xiaochuan von der Peking-Universität drängt die Regierung, mehr Maßnahmen zu ergreifen, die dem Sektor helfen würden, die Technologie weiter zu entwickeln.

"Ich denke, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen sollte, um den Ersatz der traditionellen Fahrzeuge durch Autos mit neuen Energien zu fördern. Dies wäre eine bessere Maßnahme, als nur die Zahl der Autos auf den Straßen zu begrenzen."

Cheng Jianhua, Verkaufsleiter der Shandonger Firma Wido, die ebenfalls Kraftfahrzeugen mit neuer Energie herstellt, sieht die Vorteile der Null-Emissionsautos besonders im niedrigen Anschaffungspreis und in den günstigen Unterhaltskosten:

"Wenn Sie ein Benzin-Auto haben, geben Sie pro Jahr doppelt soviel Geld aus, nämlich rund zehntausend Yuan. Mit unserem Auto können Sie Geld sparen. Der Elektrizität zum Batterieladen kostet jährlich nur fünftausend Yuan."

Und Cheng fügt hinzu, die Anschaffungspreise für batteriebetriebene Fahrzeuge seien mit ungefähr 15.000 Yuan bis etwa 60,000 Yuan zudem viel niedriger als die für Benzin- oder Dieselautos.

Die Hersteller sagen auch, dass die meisten dieser Elektrofahrzeuge eine Höchstgeschwindigkeit von ungefähr 80 Kilometer pro Stunde haben. Damit seien derartige Autos nur geeignet für kleinere Entfernungen in den Städten, nicht aber für Fahrten auf Autobahnen oder im Gebirge.

Nach Angaben des Umweltschutzministeriums genügt die Luftqualität in 70 oder mehr Prozent der chinesischen Städte nicht mehr den Standards für saubere Luft.

Die Frage, ob wir mit „grüneren" Elektrofahrzeugen in eine sauberere Zukunft fahren werden, muss noch beantwortet werden.

Übersetzt von: Li Yan

Gesprochen von: Chen Yan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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