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Wer ist Li Keqiang?
  2013-05-17 17:56:10  cri
Nach dem Führungswechsel im Frühling 2013 wurde Li Keqiang zum neuen Ministerpräsidenten Chinas bestimmt. Der 57-Jährige Li gehört einer neuen Generation an: Er hat Jura und Wirtschaft an der Peking-Universität studiert, wo er auch zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promovierte. Als neuer Ministerpräsident der zweitgrößten Volkswirtschaft weltweit ist er davon überzeugt, dass weitere Reformen der Grundstein für einen stetigen Aufstieg Chinas sein werden.

12. Fünfjahresprogramm – Wasserscheide in der Entwicklung des modernen China

Li Keqiang war federführend bei der Ausarbeitung des 12. Fünfjahresprogramms, in dem die Leitlinien der Politik Chinas in allen wichtigen Bereichen festgelegt sind. In den zahlreichen Statistiken, Abhandlungen und Vorgaben wird die Entschlossenheit des Ministerpräsidenten deutlich, die Umstrukturierung und Modernisierung Chinas voranzutreiben. In dem Fünfjahresprogramm wird nicht nur das bloße Wirtschaftswachstum betont, sondern auch die Qualität der Wirtschaftsentwicklung. Das derzeitige arbeits- und energieintensive sowie umweltschädliche Entwicklungsmodell müsse durch verstärkten Export und Investitionen in ein innovatives, umweltverträgliches Modell gewandelt werden.

Ministerpräsident Li war Parteichef in den zwei chinesischen Provinzen Henan und Liaoning. Während diesen beiden Amtszeiten hat er sehr erfolgreiche Arbeit geleistet. Er setzte eine ganze Reihe von Reformen durch, die von lokalen Beamten als „unvorstellbar" bezeichnet worden sind.

Henan – Eine Agrarprovinz öffnet sich der Industrie

Henan ist eine traditionelle zentralchinesische Agrarprovinz und verfügt über eine riesige Zahl von Landwirten. Die erfahrenen lokalen Beamten schlugen dem 43-Jährigen Li Keqiang zu Beginn seiner Amtszeit in Henan vor, man müsse in erster Linie die Landwirtschaft in der Provinz weiterentwickeln. Li Keqiang war aber anderer Ansicht. Während seiner Promotion bei dem berühmten chinesischen Ökonomen Li Yining veröffentlichte er bereits einen Aufsatz über die dreidimensionale Wirtschaft Chinas. Im Jahr 2003 formulierte er den „Plan zum Erlangen von Wohlstand" für Henan. Darin wies er darauf hin, um allgemeinen Wohlstand zu erreichen, müsse die Industrialisierung und Urbanisierung beschleunigt und die Modernisierung der Landwirtschaft gefördert werden. Basierend auf seinen Ideen wurden in Henan neue Weizenarten angebaut, die der Nachfrage des internationalen Marktes entsprechen. Zudem wurden viele Anlagen zur Bearbeitung von Weizenprodukten und Tiefkühlkost errichtet. Die Henaner sind heutzutage sehr stolz darauf, dass die Hälfte der Reismehlklöße und Jiaozi in China in ihrer Provinz hergestellt werden.

Liaoning – Eine Industrieprovinz öffnet sich der Meereswirtschaft

Liaoning ist eine von der Planungswirtschaft tief geprägte Schwerindustrieregion. Als die traditionell industrielle Provinz am Scheideweg stand, verkündete Li Keqiang in seiner Funktion als neuer Parteichef, Liaoning sollte eigentlich als Küstenprovinz betrachtet werden. Er forcierte den Ausbau der Meereswirtschaft in der ganzen Provinz. Entlang der Küsten Liaonings ist daraufhin ein neues Wirtschaftsgebiet entstanden. Dutzenden Industriezonen und Sonderwirtschaftszonen sind mit einer 1400 Kilometer langen Küstenautobahn miteinander verbunden worden. Die bessere Verknüpfung der Hafenstädte Dalian und Dandong weckte das Interesse der ausländischen Investoren, insbesondere aus den Nachbarländern Südkorea und Japan. Dabei nutzte Li Keqiang auch das durch ausländische Investitionen eingenommene Geld, um die großen Staatsbetriebe in Liaoning weiter zu modernisieren.

Li Keqiang spricht fließend Englisch

In Jahr 1977 bestand Li Keqiang die wieder eingeführte Hochschulaufnahmeprüfung. Er studierte Jura an der Peking-Universität bei Professor Gong Xiangrui, dem damals einzigen Experten für westliches Verfassungsrecht. Viel Zeit verbrachte er in der Bibliothek und es ist auch überliefert, dass er ständig Vokabelkarten bei sich trug, um sein Englisch zu verbessern. Noch in seiner Studienzeit übersetzte er englische Schriften wie „The Due Process of Law" von Lord Alfred Dennung.

Der erste Doktor-Ministerpräsident des modernen China wird oft als „Meister der Lösung komplizierter ökonomischer und sozialer Probleme" bezeichnet. Dank seiner hervorragenden Englischkenntnisse ist er ein hochgeschätzter Redner bei internationalen Veranstaltungen und kann sich mit ausländischen Spitzenpolitikern stundenlang über komplexe globale Probleme austauschen. Nach seinem Besuch in Hongkong 2011 verpassten ihm die dortigen Medien den Spitznamen „Hurricane Li". Welche neuen Ideen er bei seiner ersten Europa-Reise als Ministerpräsident vorbringt, erfahren Sie wie gewohnt in unseren aktuellen Berichten.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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