Filme made in China: Lokale Elemente Schlüssel zum Erfolg
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Mehrere neue chinesische Filme haben sich in diesem und im vergangenen Jahr als Hits herausgestellt und Hunderte Millionen RMB in die Kinokassen gespült. Der Film „Der Chef, der Schauspieler, der Halunke" ist mit einem Einspielergebnis von umgerechnet fast 50 Millionen Dollar einer der aktuelleren Erfolge. Drehbuchautor Dong Runnian schreibt dem kommerziellen Film innovativen Geist in Bezug auf den Inhalt und Stil zu:
„‚Der Chef, der Schauspieler, der Halunke' zeichnet sich durch seine mutige Betrachtungsweise aus. Der Film ist eine Kombination von vielen kommerziellen Faktoren einschließlich Komödie und Kampfkunst. Es gibt auch spannende Science-Fiction-Elemente. Es ist eine Art Exploration kommerzieller Filmproduktion."
Ein weiterer Kassenerfolg war „Beijing trifft Seattle", auch bekannt unter dem englischen Titel „Mr. Right", der fast 500 Millionen RMB einspielte. Ende 2012 hatte die Komödie „Verloren in Thailand" sogar die Milliarden- RMB-Marke übertroffen. All das sind positive Zeichen für Chinas Filmindustrie. Die chinesische Comedy-Darstellerin Dai Lele sieht das genauso:
„Wir sind stolz auf die Kassenerfolge der einheimischen Filme. Ich glaube, das ist eine gute Tendenz und ermutigt chinesische Filmemacher. Die Filme ‚Verloren in Thailand' und ‚Mr. Right' spiegeln wirklich das Leben vieler junger Leute in China wider. Viele sehen da leicht eine Verbindung. Bei solchen Filmen haben wir ein Gefühl von Wiedererkennung, Komfort und natürlich auch Interesse."
Drehbuchautor Dong Runnian erklärt, warum er glaubt, dass neue chinesische Filme auf wachsende Beliebtheit bei inländischen Zuschauern stoßen:
„Die letzten einheimischen Kinohits haben nicht nur das Niveau der amerikanischen kommerziellen Filme. Sie präsentieren auch einheimische Eigenschaften sehr gut. Nehmen wir den Film ‚Verloren in Thailand': Die Lacher oder romantischen Wendepunkte ziehen sich in ausgewiesenen Intervallen durch die Handlung. Das ist typisch „Hollywood". Viel wichtiger ist, es sind auch Elemente chinesischen Humors enthalten, welche das chinesische Publikum verstehen und schätzen kann."
Ein Kinoerfolg wird gewöhnlich anhand der Einspielergebnisse generiert. Das Publikum nimmt diese auch als effektiven Anzeiger für die Qualität eines Films. Für Investoren sind Einspielergebnisse ausschlaggebend. Nehmen wir den Film „Der Chef, der Schauspieler, der Halunke" als Beispiel. Gemäß einer Bewertung von China Galaxy Securities würden Produzent und Investor, ENLIGHT MEDIA, einen Reingewinn von 40 bis 50 Millionen RMB einfahren, wenn der Film 300 Millionen RMB in die Kinokassen spülen sollte.
Vor der Annahme, dass Gewinne Hauptanliegen sind, erklärt Shan Dongbing, ein berühmter Investor und Filmverleiher in China, seine Prioritäten:
„Wir investieren in Kung-Fu-, Martial Arts- und Comedy-Produktionen, denn diese sind eher Unterhaltungsgarant als elegante Kunstfilme. Wie eine Art Fast-Food-Kultur sind auch Filme immer mehr Ware für den schnellen Konsum, wie etwas, das man bei McDonalds kaufen kann."
Shan fügt noch hinzu, dass Filme marktorientiert produziert werden sollten. Gleichzeitig unterstreicht er den Bedarf an starken Inhalten, um die spirituellen Bedürfnisse des jungen Publikums zu befriedigen:
„Heutzutage stehen junge Leute unter hohem Druck durch die Finanzierung von Wohnungen und Autos, oder Faktoren wie Luftverschmutzung. Das wirkt sich auf ihre innere Welt aus und Filme werden zu einer Quelle des persönlichen Trosts. Fachleute der Filmindustrie sollten die Themen herausfinden, für welche sich die Allgemeinheit besonders interessiert, und solche Filme produzieren, um die Bedürfnisse vor allem der jungen Leute zu bedienen."
Text von: Qiu Jing
Gesprochen von: Marie Bollrich