Steinalte Pinien und Zypressen überragen die Gemäuer des Jietai-Tempels (Tempel des Weihealtars) im Beijinger Bezirk Mentougou. An dem heiligen buddhistischen Ort stehen einige der ältesten Gewächse der Großstadt. Wie ich erfuhr, sind sie die eigentlichen "Alten des Tempels". Denn mit bis zu 1.200 Jahren haben sie weit mehr Jahre auf dem Buckel als die Qing-zeitlichen Tempelgebäude. Grundsätzlich findet man alte Baumbestände in China primär in Tempelanlagen wieder. Vornehmlich buddhistische Mönche ehrten und behüteten die Pflanzen, fanden doch die zentralen Lebensereignisse ihres geistigen Führers Buddha unter einem Baum statt.
Tempelansicht
So begegnete ich im Jietai Si gleich mehreren nadeligen "Drachen". Die Neun-Drachen-Pinie ist mit ihren 1.200 Jahren das älteste Exemplar des Baumensembles, auch wenn ihre Gefährten ihr mit rund 1.000 Jahren nicht so viel nachstehen. Ihre neun vom Rumpf in den Himmel ragenden Hauptverästelungen gleichen dem Abbild von neun fliegenden Drachen. Eine Besonderheit, die dem Baum zu seinem Namen verhalf. Die nur wenige Schritte entfernt stehende Pinie des schlafenden Drachens hat sich sprichwörtlich in die Horizontale gelegt.
Neun-Drachen-Pinie Pinie des schlafenden Drachens