Pan Shanlian ist ein Mensch mit viel Herz. Der Restaurantbesitzer aus der nordostchinesischen Küstenstadt Dalian sorgt seit 20 Jahren für das leibliche Wohl hilfsbedürftiger Studenten. Wer blank ist und nichts mehr zu knabbern hat, bekommt in dem kleinen Restaurant im Stadtviertel Xishan eine warme Mahlzeit.

Pan Shanlian hat eine Mission. Seit 20 Jahren ist er in seinem Restaurant in Dalian für Studenten da, wenn Not am Mann ist. Er ist der Meinung:

„Wenn man die Möglichkeiten hat, anderen zu helfen, dann sollte man das auch tun. Das ist mein Gedanke dazu."

Hou Zhenlong ist einer der Studenten, der von Pans Hilfe profitierte. Er kam im Herbst 2000 das erste Mal mit seinem Vater in das Restaurant, und zwar nach einer 48-stündigen Zugfahrt. Als Hou sah, das die beiden nur eine Schüssel Reis und ein wenig Gemüse bestellten, spendierte er ihnen zwei warme Gerichte. Pan erinnert sich genau:

„Ich versprach dem Vater, dass sein Sohn während der vier Studienjahre bei mir kostenlos essen könne. Er war so gerührt, dass er vor mir niederknien wollte. Ich sagte, nein, bitte nicht! Keine Sorge! Ich werde den Jungen für Dich ernähren."

Seitdem heißt Pan Shanlian den jungen Studenten jederzeit in seinem Restaurant willkommen. Zu traditionellen Feiertagen lädt er ihn sogar zu sich nach Hause ein. Über die Zeit entwickelte sich ein besonderes Verhältnis zwischen den beiden. Zhenlong fasst es folgendermaßen in Worte:

„Shanlian ist wie ein leiblicher Vater für mich. Ich werde ihm nie vergessen, was er für mich getan hat."

Neben Zhenlong erhalten weitere 30 mittellose Studenten beim alten Pan kostenlose Malzeiten. Pan selbst nimmt mit seinem Restaurant jährlich maximal 150.000 Yuan RMB ein, was umgerechnet zirka 18.100 Euro entspricht. Insgesamt 700.000 Yuan RMB, zirka 84.500 Euro, hat ihn sein kleines privates Hilfsprojekt seit 1992 gekostet. Doch Pan macht es gerne, obwohl der über 50-Jährigen gleichzeitig familiäre Sorgen und Lasten zu tragen hat. Sein Sohn leidet seit 22 Jahren an Urämie und seine Frau an einer schweren Diabetes-Erkrankung.

Übersetzt von: Qiu Jing