Mit dem Druck der 100-millionsten Ausgabe durch die einzige anerkannte Bibel-Druckerei des Landes, Amity Printing, ist China der weltweit größte Herausgeber der Heiligen Schrift geworden. 60 Millionen Bücher gingen dabei an chinesische Leser, 40 Millionen in mehr als 90 Sprachen ins Ausland. Die Amity Printing Co. Ltd. ist ein Joint Venture der chinesischen Amity Foundation und der United Bible Societies (UBS) und veröffentlicht die Bibel seit 1987. Die Regierung hat den Verlag beim Bibeldruck von diversen Steuern befreit. Guo Wei, Pressesprecherin der Staatlichen Verwaltung religiöser Angelegenheiten, begründet das mit dem Respekt und Schutz von Glaubensfreiheit. Außerdem würde Beijing weitere Kooperationen zwischen chinesischen und ausländischen Kirchen und christlichen Kreisen unterstützen, so Guo.
Kirchenoberhäupter und christliche Gruppen aus über 20 Ländern, darunter beispielsweise den USA, Großbritannien und Deutschland, sind für die Feierlichkeiten anlässlich des Druck-Jubiläums von Amity Printing in die Hauptstadt der Provinz Jiangsu, Nanjing gekommen. Im Anschluss wurden am Runden Tisch Vorschläge für mehr soziale Projekte in unterentwickelten Gebieten Chinas diskutiert. Stefan Möbs, stellvertretender Generalkonsul in Shanghai, ist Katholik und besucht einen auf Deutsch gehaltenen ökumenischen Gottesdienst. Er freut sich, dass derartige Kollaborationen in China möglich sind und bestärkt die Amity Foundation darin, ihre gute humanitäre Arbeit in China fortzusetzen. Laut Amity-Generalsekretär Qiu Zhonghui hat der Verlag der Foundation 2010 eine jährliche Druckkapazität von zehn Millionen Bibeln erreicht. Obwohl immer mehr Bestellungen aus dem Ausland kämen, liege die oberste Priorität darin, den heimischen Markt zu bedienen. Ein Forschungs- und Entwicklungsteam soll nun die neuen Interessen und Präferenzen der wachsenden chinesischen christlichen Konsumentengruppe bestimmen.