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Zehn Jahre in Afrika
  2012-11-30 16:35:31  cri

Liang Zi ist die erste chinesische Fotografin, die Afrika durch die Linse entdeckt hat. Ihr neu erschienenes Buch „Zehn Jahre in Afrika" gewährt seltene Einblicke in das Alltagsleben auf dem Schwarzen Kontinent.

Mit gerade mal zehntausend Yuan in der Tasche flog Liang Zi im Juli 2000 in den kleinen südafrikanischen Binnenstaat Lesotho. Wie sich später herausstellen sollte, kennzeichnete dieser Flug den Beginn einer langen Entdeckungsreise auf dem Schwarzen Kontinent. Sie ist die erste chinesische Fotografin, die Afrika durch die Linse entdeckt hat. Acht Mal war sie dafür innerhalb der letzten zehn Jahre auf dem Kontinent.

„Afrika war mein Traum. In der Mittelschule hat die Taiwaner Schriftstellerin San Mao mein Interesse für Afrika geweckt. Sie hat viele Geschichten über den Kontinent geschrieben. Von da ab wusste ich, dass ich diesen Ort einmal besuchen möchte. Ich versuchte mir vorzustellen, wie die Sahara und der Ort aussehen, wo San Mao lebte. Doch in ihren Büchern gab es wenige Fotos. So hielt ich an meinem Traum fest."

Gesagt getan. In ihrem Buch „Zehn Jahre in Afrika" hielt die Fotografin eindrucksvolle Momente über die Menschen und das Leben in Afrika fest. Bevor sie nach Lesotho reiste, war ihr Wissen über den Kontinent nicht sonderlich groß. Auch ihre Sorge vor HIV, Übergriffen und Vergewaltigungen war groß. Doch schnell erhielt sie ein reales Bild von Afrika, nachdem sie einige Monate in Lesotho gelebt hatte. Sie entschied sich für ein Leben in den kleinen Dörfern, um das Alltagsleben der Menschen vor Ort mit ihrer Kamera anschaulich festhalten zu können. Für Liang Zi war die Zeit eine bereichernde Erfahrung:

„Ich habe in einem der Dörfer vier Monate lang gelebt. Schon 15 Tage nach meiner Ankunft hatte ich das Vertrauen der Dorfbewohner gewonnen. Bald wurden die Beziehungen sehr eng. Manchmal verständigten wir uns auf Englisch, manchmal in ihrer Muttersprache. Ab und zu halfen wir uns auch mit der Körpersprache. Sie waren alle sehr nett. Wir haben oft zusammen gesungen und getanzt. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und war sehr gerne mit ihnen zusammen."

Mit ihrem Buch bringt Liang Zi ein Stück Afrika in die Wohnzimmer der Leser. Sie erzählt, was sie besonders an den Ländern des Kontinents gereizt hat:

„Es ist die tiefgründige afrikanische Kultur. Bevor die afrikanischen Länder kolonisiert wurden, hatten die verschiedenen Stämme unterschiedliche Kulturen. Dazu gehörten beispielsweise die Verehrung von Vorfahren sowie primitive Religionen. Afrika hat auf einer spirituellen Ebene viele Kulturen. Das ist das, was mich anzieht. Außerdem haben die Erlebnisse in Afrika mein Leben verändert. Sie haben mich dazu bewogen, auf unnötige materielle Dinge zu verzichten. Ich kaufe heute nur das, was ich auch benötige."

Trotz der atemberaubenden Naturschönheit Afrikas, konzentrierte sich die Fotografin auf die lokale Bevölkerung, insbesondere auf Frauen und Kinder. Liang Zi war besonders von dem Optimismus und der positiven Energie der afrikanischen Frauen beeindruckt.

„Einmal besuchte ich eine sterbende Lehrerin, die an AIDS litt. Statt den Tod zu fürchten, sprach sie von der Luft, dem Wasser und ihrer Liebe zur Natur. Ich wollte diesen Moment wirklich aufzeichnen. Ferner hat es mir viel Spaß gemacht, mit den Frauen in Afrika zusammenzuarbeiten. Sie haben eine solche Power. Während der Arbeit strahlen sie diese Weisheit aus, von ihren Großmüttern vererbt. Von ihnen wird diese wiederum an ihre Kinder weitergereicht. Sie sind alle sehr zuversichtlich mit dieser Weisheit. Ich bewundere ihren Geist. Deshalb bin ich gern mit ihnen zusammen."

Neben ihren Fotografien hat Liang Zi mehrere Bücher über Afrika verfasst. Auch Videos von ihr wurden bereits veröffentlicht und ausgestrahlt. In ihnen gewährt sie dem Publikum Einblicke in Gebiete des Kontinents, die teilweise noch von der Zivilisation unberührt geblieben sind. Doch auch hier halten Veränderungen Einzug. Deshalb möchte Liang unbedingt noch einmal an diese Plätze reisen, bevor die Geheimnisse dieser Orte für immer verloren gegangen sind. Sie fühlt sich ein Stück dafür verantwortlich, das „traditionelle Afrika" aufzuzeichnen. Die Fotos und Bücher sollen der afrikanischen Bevölkerung zukünftig als historischer Bericht dienen. Ihr Drang noch einmal nach Afrika zu reisen, hat ebenfalls mit ihrer Lebenseinstellung zu tun. Sie hofft, dass sie ihren Lesern ein Stück von ihrer Energie und Freunde mit auf den Weg geben kann.

„Ich sage immer, dass ich an die Macht des Handelns glaube. Wenn Du nur mit offenen Augen träumst, wirst Du nie etwas erreichen. Du musst Dich anstrengen und handeln, solange Dir etwas durch den Kopf geht. Mach das, was Du willst, während Du noch jung bist. Andernfalls bereust Du es später, wenn du älter bist."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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