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Zwei antike Städte aus der Xia- und der Shang-Dynastie in Henan gefunden
  2012-04-18 14:59:44  cri
Die zentralchinesische Provinz Henan ist bekannt für herausragende archäologische Funde. 2010 sorgte nahe der Provinzhauptstadt Zhengzhou eine weitere Entdeckung für Furore: ein Ausgrabungsteam stieß auf zwei antike Städte aus der Xia- und der Shang-Dynastie! Beide sind also mehrere tausend Jahre alt und liegen erstaunlicherweise dicht beieinander. Damit wurden rund um Zhengzhou bereits zehn frühere Siedlungen aus der Xia- und Shang-Dynastie ausgegraben. Archäologen gehen daher von einer zentralen Siedlungsstätte im antiken Zentralchina aus. 

Die Gesamtfläche der beiden antiken Städte beträgt knapp 1,7 Millionen Quadratmeter. Es handelt sich dabei um einen weiteren wichtigen archäologischen Fund aus der Xia- und Shang-Zeit, der für die Erforschung der Stadtentwicklung im antiken Zentralchina von wichtiger Bedeutung ist.

Die Stadt aus der Shang-Dynastie ist fast im Originalzustand erhalten. Sie hat die Form eines Quadrats, die Schutzmauern an den vier Seiten sind 560 bis 630 Meter lang und zehn bis 20 Meter dick. Die Gesamtfläche beträgt knapp 370.000 Quadratmeter. Die Stadt ist zudem von einem 15 Meter breiten Schutzgraben umgeben. Im östlichen Mauerabschnitt befindet sich außerdem ein Stadttor, und auch Reste von Straßen wurden gefunden.

Zu den archäologischen Funden gehört auch noch eine Barbakane, ein spezielles militärisches Verteidigungswerk an der östlichen Mauer. Das dortige großes Stadttor – knapp 2.000 Quadratmeter misst es - mit so vollständigen Formen und Funktionen wurde in der Geschichte der Archäologie bisher noch nie entdeckt. Wu Qian ist Leiterin des Ausgrabungsteams und war bei der Entdeckung dabei:

„Die bisherigen archäologischen Funde zeigen, dass die älteste Barbakane zur Zeit der Streitenden Reiche erbaut wurde. Während der Zeit der Fünf Dynastien und in der Nördlichen Song-Dynastie waren solche Festungen weit verbreitet. Diese Ausgrabung hier hat allerdings den Ursprung der Barbakane in die Shang-Dynastie zurückversetzt. "

Direkt am Schutzgraben der Shang-Siedlung wurde zudem noch eine antike Stadt aus der noch weiter zurückgehenden Xia-Dynastie ausgegraben; auch sie hat die Form eines Quadrats. Eine so großflächige Ansiedlung aus der Xia-Zeit wurde bisher nur selten entdeckt. Es könnte sich dabei um die Hauptstadt eines Vasallenstaates handeln. Dazu sagt Ma Xiaolin, stellvertretender Direktor des Denkmalamtes der Provinz Henan:

„Die Ruinen der Städte aus der Xia- und Shang-Dynastie befinden sich an ein und derselben Stelle. Dies ist für die Erforschung der Geschichte beider Dynastien, der Kultur der späteren Xia-Zeit und früheren Shang-Zeit sowie für den Städtebau im antiken China von großer Bedeutung. Es ist ein äußerst wichtiger archäologischer Fund."

Der Ort, an dem die beiden antiken Städte ausgegraben wurden, liegt 35 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Zhengzhou. Bereits in den 1960er Jahren wurden dort wertvolle Denkmäler aus Bronze und Jade ausgegraben. Dazu zählt eine bronzene Hellebarde aus der Xia- beziehungsweise Shang-Zeit, die größte ihrer Art in der archäologischen Geschichte Chinas. Auch verschiedene Funde aus Jade bestechen durch ausgezeichnete Handwerkskunst. All dies verleiht den Ruinen ihre Einzigartigkeit.

2006 wurden diese Ruinen unter Denkmalschutz auf Provinzebene gestellt. Im September 2010 begann offiziell die archäologische Ausgrabung. Nach drei Monaten wurden mehr als 200 kulturhistorische wertvolle Relikte geborgen, auch ein Schutzgraben, ein Stadttor, Straßen, Ruinen und Gräber wurden freigelegt. Dies zeige in vollem Maße das Wissen und die Fertigkeit der Menschen im antiken China, so die Archäologin Wu Qian:

„Die Ruinen liegen in einer guten natürlichen Umgebung. Westlich grenzen sie an den Gelben Fluss, der von Ost nach West fließt. Östlich gibt es den Huanggou-Fluss. Die Planer von damals wollten die günstigen Naturbedingungen ausschöpfen und ließen die Stadtmauern mit einem Schutzgraben umrunden. An der nördlichen Seite wurde noch ein weiterer Graben künstlich ausgehoben, so dass die Flüsse verbunden wurden und eine Außenstadt entstand. Dies diente als natürliches Verteidigungswerk, denn die Außenstadt ist immerhin 1,7 Millionen Quadratmeter groß."

An der Ausgrabungsstelle ist auch ein Porzellanpokal aus der Shang-Zeit ausgestellt. Die Archäologin Wu Qian weiß mehr zu erzählen:

„Dieser Gegenstand trägt den Namen „uralter Porzellanpokal". Das ist eine Art Weihgefäß, das bei Opferzeremonien verwendet wurde. Dieses Gefäß stand ausschließlich dem Kaiserhof zur Verfügung und ist ganz, ganz selten. Von der Temperatur im Brennofen bis hin zu verwandten Materialien ist das Produktionsverfahren dieses Gegenstands identisch mit dem von Porzellan. Man kann also sagen, es ist kein Gegenstand aus Tonerde mehr, sondern eine der ältesten Porzellanwaren in China."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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