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Cangzhou – Löwenstadt von Allahs Gnaden
  2012-03-27 14:56:19  cri
Cangzhou gilt nicht nur als Heimat des Wushu, sondern ist auch eines der wichtigsten Zentren des Islam in Nordchina. Angeblich dank göttlicher Intervention. Einer, der die Wahrheit kennen sollte, schweigt eisern.

Seine Zähne hat er schon längstens verloren. Und ohne das Metallgerüst um seinen Unterteil würde er wohl sofort in sich zusammensacken. Trotzdem sieht der eiserne Löwe von Cangzhou mit seinem zornigen Blick und dem offenen Rachen auch mehr als eintausend Jahre nach seiner Anfertigung noch immer furchterregend aus.

Der im Jahr 953 gegossene Löwe gilt als älteste und zugleich größte Eisenstatue Chinas. Er ist stolze 6,3 Meter lang, 5,5 Meter hoch, drei Meter breit und wiegt gegen 40 Tonnen. Der deutlich sichtbare rasterförmige Abdruck auf seiner Oberfläche hat einige Kunsthistoriker anfänglich zur Annahme verleitet, der Löwe sei aus vielen einzelnen Eisenelementen zusammengeschweißt worden. Heute besteht jedoch kein Zweifel mehr, dass das eiserne Ungetüm aus einer einzigen Gussform angefertigt wurde – wenn auch in mehreren Gießphasen.

Wissenschaftlich nicht erwiesen hingegen ist die Geschichte, die zur Herstellung dieser Mega-Statue geführt haben soll. Das heute 240 Kilometer südöstlich von Beijing im Landesinnern gelegene Cangzhou war früher eine Küstenstadt. Immer wieder wurden seine Bewohner von Überschwemmungen heimgesucht, die der Legende nach von einem bösen Drachen verursacht wurden, der im Golf von Bohai sein Unwesen trieb. Eines Tages soll wie aus dem Nichts ein riesiger Löwe am Himmel aufgetaucht sein, und den Drachen mit seinem furchterregenden Gebrüll ein für allemal in die Flucht geschlagen haben. Aus Dank und in der Hoffnung, in Zukunft vor Unheil aus dem Meer verschont zu bleiben, errichteten die Cangzhouer dem Löwen eine Statue aus Eisen.

Heute müssen sich die Cangzhouer nicht mehr vor der Urgewalt des Meeres fürchten. Die Fahrt vom Stadtzentrum an die Küste dauert über eine halbe Stunde. Höchstens die Ölbohrtürme neben dem heruntergekommenen Museum, in dem der eiserne Löwe wie ein zusammengeflickter Kriegsheld auf einem Sockel aufgebahrt ist, erinnern noch ans Meer.

Auch der buddhistische Tempel, die ursprüngliche Heimat der Löwen-Statue, ist längstens verschwunden. Genauso wie die bronzene Bodhisattwa-Figur, die einst auf ihrem Rücken thronte. Übrig geblieben ist nur die leere Lotusblüte, der Untersatz des Bodhisattwa. Die Bronzefigur selbst soll während einer kaiserlichen Kampagne gegen den Buddhismus eingeschmolzen worden sein.


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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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