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Europa und China gemeinsam gegen die Krise
  2012-03-07 14:45:13  cri

Mitte Februar sind Spitzenpolitiker der Europäischen Union nach Beijing gereist, um am China-EU-Gipfel teilzunehmen. Hauptthema der Gespräche zwischen Ministerpräsident Wen Jiabao, dem EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy und dem Vorsitzenden der EU-Kommission Jose Manuel Barroso war die Schuldenkrise in Europa. Der chinesische Premier hat dabei Europa Unterstützung zugesichert. China sei gut vorbereitet, sich verstärkt für die Lösung der europäischen Schuldenkrise einzusetzen, so Wen.

Auch chinesische Wirtschaftsexperten sind der Meinung, dass China in der Lage sei, Europa zu helfen, die Krise so bald wie möglich zu überwinden. Eine Rettung Europas sei auch im Interesse Chinas. Der Wirtschaftsexperte Shi Qiping aus Hongkong zitiert den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao:

„Chinas größter Exportmarkt liegt in Deutschland, also in Europa. Europa ist gleichzeitig größter Investor in China. Europa zu helfen, bedeutet deshalb auch China zu helfen."

Wei Liang von der Abteilung Weltwirtschaft des chinesischen Forschungsinstituts für Gegenwärtige Internationale Beziehungen, glaubt, dass China den Willen und das Urteilsvermögen hat, Europa zu helfen. Doch sollte China erst aktiv werden, nachdem die Staaten der EU und der Euro-Zone im Besonderen sich auf eine einheitliche Politik einigen. Erst danach könne China wissen, in welchem Bereich es Europa helfen kann.

Am 22. Februar hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Griechenland um zwei Klassen herabgesetzt. Griechische Staatsanleihen haben nun die Wertung C. Und die Krise verschärft sich immer weiter. In den kommenden Monaten werden bei einigen europäischen Staaten die nächsten Ratenzahlungen fällig. Die Haltung Chinas ist in dieser Situation sehr wichtig. Die Worte von Wen Jiabao haben die Europäische Union einigermaßen beruhigt.

Shi Qiping weist auf die Bedeutung von Deutschland und China beim Vorgehen gegen die Schuldenkrise hin. Er sagt, dass beide Länder ihre Haltung den heutigen Bedingungen entsprechend angepasst haben.

„Vor sechs Monaten haben die internationalen Medien gehofft, dass China viel Geld für die europäische Schuldenkrise bereitstellen könnte. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel meinte damals, dass Europa die eigenen Probleme selbst lösen könnte. Jetzt sagt Merkel, dass Europa chinesische Investitionen begrüßt. Auch China ist bereit, Europa ohne Vorbedingungen zu helfen."

Bei dem Gipfeltreffen am 14. Februar hat der chinesische Ministerpräsident kein konkretes Hilfspaket angekündigt. Er sprach von zwei Möglichkeiten. Shi Qiping:

„China ist überprüft derzeit aktiv, auf welche Weise es Europa helfen kann. Zum Beispiel überlegt sich China, durch den Internationalen Währungsfonds oder den Europäischen Stabilitätsmechanismus Europa aus der Krise zu retten."

Auf der Industrie- und Handelskonferenz, die im Anschluss an das Gipfeltreffen am 14. Februar stattfand, hat Wen Jiabao konkrete Vorschläge über Zusammenarbeit bei Wirtschaft- und Handel vorgebracht. Unter anderem sollte der Handel angekurbelt und die gegenseitigen Investitionen gefördert werden. Zudem äußerte Wen die Hoffnung, dass die EU ihren Markt öffnen und die Exportbeschränkungen lockern würde.

Die Europäische Union ist nicht nur der größte Handelspartner Chinas. Sie liegt auch bei Importen nach China an der ersten Stelle. Die europäische Schuldenkrise und das Schrumpfen der Nachfrage, das ihr gefolgt ist, haben die chinesischen Unternehmen hart getroffen. Laut einer Umfrage, die in 300 chinesischen Unternehmen durchgeführt wurde, betrug die Exportrendite in 2011 nur 3,5 Prozent. Im Jahr zuvor waren es noch 5,7 Prozent. Im laufenden Jahr erwartet man, dass die Renditenrate weiter auf 2,7 Prozent fällt.

Die Wirtschaftsexperten glauben, dass angesichts solcher Entwicklungen die EU ihre Handelsbarrieren aufheben sollte. Vor allem im Bereich Hochtechnologien würde es neue Perspektiven zur Zusammenarbeit eröffnen. So würde ein Technologietransfer bei energiesparenden Bereichen und kohlenstoffarmen Technologien einen neuen Industriezweig erschließen. Das würde den Handel zwischen China und Europa auf eine neue Ebene bringen.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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