Vor zehn Jahren war es für viele Chinesen noch ein seltener Kulturschmaus, in chinesischen Kinos einen Hollywood Blockbuster zu sehen oder einem Konzert zu lauschen. Auch Gesichter aus China waren in ausländischen Kinos und auf Bühnen wenig zu erblicken. In der Zeit seit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation vor zehn Jahren ist China zu einer Bühne der Welt geworden. Die Welt ist damit auch zu einer Bühne geworden, auf der chinesische Kultur präsentiert wird.

Am 16. Dezember 2011 wurde der Film „The Flowers of War" unter der Regie von Zhang Yimou gleichzeitig in chinesischen und ausländischen Kinos gezeigt. Das Kriegsepos mit Produktionskosten von 600 Millionen Yuan RMB war von Anfang an auf den Weltmarkt ausgerichtet. Dafür setzte man ein erstklassisches internationales Team für Sondereffekte ein. Der Regisseur Zhang Yimou sagt, Chinas WTO Betritt hätte die Basis dafür geliefert, dass China das Selbstvertrauen und die Chance erhalten hätte, sich mit internationalen Standards zu messen:

„Wir haben erst vor zehn Jahren begonnen zu lernen. Ich selbst habe auch erst zehn Jahre Erfahrungen gesammelt, vom Film „Hero" an bis heute."

Der Vorstandspräsident von China Performing Arts Agency (CPAA), Zhang Yu, meint, China habe erst vor zehn Jahren einen richtigen Anschluss zum Kulturweltmarkt erhalten:

„2001 veranstalteten wir das Fest des Musicals von Andrew Lloyd Webber. Dazu versammelten sich eine Reihe von international bekannten Schauspielern und Produktionsteams. Durch diese Festivität hat sich der Begriff der Musicals in China schnell verbreitet."

Mit dem WTO-Beitritt hat sich Chinas Kulturmarkt allmählich nach Außen geöffnet. Chinesen haben heute einen besseren Zugang zu internationalen klassischen Werken. Das Publikum sieht Hollywood Blockbuster, hört sich Opern an und lernt das Ballet kennen. Derweil profitieren chinesische Kulturbetriebe und Künstler bei der Schaffung ihrer Meisterstücke von internationalen Kreationen.

Ein Beispiel ist das von Chinesen selbst produzierte Musical „Schmetterlinge". Die Inhalte stammen aus Chinas populärster Liebesgeschichte „Liang Shanbo und Zhu Yingtai". Auf Einladung der Songlei Kultur Unternehmensgruppe nimmt das Künstlerteam des weltbekannten Musicals „Notre Dame" an der Kreation und dem Vorführen des chinesischen Werkes teil. Seit der Uraufführung von „Schmetterlinge" im September 2007 wurde das Stück bereits 200 Mal inner- und außerhalb von China aufgeführt. Bis zu 170.000 Zuschauer lauschten der Musik. Der Vorstandspräsident der China Performing Arts Agency, Zhang Yu, noch einmal:

„Der WTO-Beitritt hat China zu einem unentbehrlichen Bestandteil des Weltkulturmarktes gemacht. Zugleich haben Chinesen ihren Horizont erweitert und sind daher auch konkurrenzfähiger auf dem Weltmarkt geworden."

China ist nun in der Lage, eigene große Filme und einheimische Musicals zu produzieren. Eine Vielzahl von international konkurrenzfähigen Kulturunternehmen ist entstanden. Beispielweise hat sich die China Performing Arts Agency innerhalb der letzten zehn Jahre von einem Kulturvermittler zu einem Kulturunternehmen entwickelt, das die ganze Produktionskette von Stücken abdeckt. Diese reicht von Kulturaufführungen über die Herausgabe von Audio- und Videoprodukten bis hin zum Kartenverkauf.

Neben der China Performing Arts Agency existieren heute in China eine Reihe großer Kulturunternehmen mit einem Gesamtkapital und -umsatz in Höhe von über zehn Milliarden Yuan RMB. Die chinesische Kultur verbreitet sich kontinuierlich auf dem Weltmarkt. Allein im Jahr 2010 erreichte das Exportvolumen von Kulturprodukten wie Kunstvorführungen, Filme und Spiele knapp 27,5 Milliarden Yuan RMB.

Übersetzt von: Qiu Jing

Gesprochen von: Li Zheng