Als Chefkoch des Beihai-Hotels im Huangshan-Gebirge bemüht sich Xia Weiliang mit seinem Team, den Gästen innovative Gerichte aus der traditionellen Anhui-Küche auf die Teller zu bringen.

"Die Geschmäcker sind total verschieden. Deshalb beziehen wir die individuellen Wünsche der Besucher mit ein. Unsere Gäste können beispielsweise selbst Kochrezepte bearbeiten und ihren Koch wählen. Demzufolge arbeiten wir hier ohne feststehende Kochrezepte."

Zwei Touristen aus Estonia sind tief beeindruckt von einem lokalen typischen Gericht, das sich Maodoufu nennt.

"Wir essen hier inmitten des Huangshan-Gebirges. Und diesen Maodoufu kann man wirklich als eine Spezialität der Region bezeichnen."

Maodoufu ist ein gegärter Tofu. Er kann gebraten oder gekocht serviert werden. Wie der Gast den Tofu zubreitet haben will, kann er selbst entscheiden. Um Innovationen in die traditionelle Anhui-Küche zu bringen, greifen Chefkoch Xia Weiliang und sein Team auch gerne mal zu ungewöhnlicheren Mitteln:

"Mit der Entwicklung des Touristenmarktes sind auch die Anforderungen an uns höher geworden. Um die Gerichte zu bereichern, importieren wir Zutaten aus dem Ausland oder aus anderen Regionen in China. Diese bereiten wir dann nach den Regeln der traditionellen Anhui-Küche zu. Oder wir gehen umgekehrt vor und verwenden Kochmethoden aus anderen Regionen, um lokale Zutaten zuzubereiten. Dies ist unsere zweite Taktik, um die Vielfalt an Gerichten auf unserer Speisekarte zu erhöhen. Dies ist allerdings ein Versuchsmodell von uns. Wir schauen uns kontinuierlich die Wünsche der Kunden an, um die unsere Kochkunst zu optimieren."

Von Meister Xia haben die Lehrlinge viel gelernt. Huang Sheng lernt seit fünf Jahren bei Xia Weiliang. Besonders beeindruckt ist er von dem Innovationsgeist des Meisters.

"Bei der Arbeit ist er immer sehr strikt, aber nach Feierabend wirkt er sehr sympathisch. Seine Kochkunst ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Fast jede Woche legt er einen Vorschlag für ein neues Gericht vor. Er ermutigt auch uns zu Innovationen. Zum Beispiel bei der Gemüseverzierung, die ich gerade lerne. Er holt sich unter anderem seine Inspirationen aus der Natur. Wenn er Berge sieht, bringt er mir bei, wie man das bewegende Gefühl der Berge spürt und dieses malt. Denn Gemüse- und Blumenverzierung hat auch viel mit Kunst und Malerei zu tun."

Wie Huang Sheng schilderte, verknüpft Meister Xia die Schönheit des Huangshan-Gebirges mit seinen Gerichten. In seiner Freizeit verbringt der Koch viel Zeit mit Tuschmalerei. Unter seinen Federn werden die Berge, Bäche, Zypressen und Steine des Gebirges verewigt.

Meister Xia hat den Wunsch, in seinem Ruhestand das Malen richtig zu erlernen:

"Ich bin ein Kunstliebhaber. Meine Vorliebe gilt der Berg- und Wasserlandschaft des Huangshan-Gebirges. Da ich immer viel Arbeit habe, finde ich nicht die Zeit, größere Landschaftsgemälde anzufertigen. Kochen und Malen haben ähnliche Elemente. Beim Kochen legt man wie in der Malerei viel Wert auf Farbenkontraste. Auch das Prinzip der Harmonie verwende ich sowohl bei meinen Gemälden als auch in meinen Gerichten. Weiche Zutaten dürfen zum Beispiel nicht mit zu harten zusammen gekocht werden.

Später werde ich mit dem Geld, das ich beim Kochen verdient habe, mein Studium der Künste finanzieren. Ich möchte bei den großen Meistern lernen, um meine Malkunst zu verbessern."

Somit verleiht die idyllische Landschaft des Huangshan-Gebirges Chefkoch Xia Weiliang gleichermaßen Impulse für sein künstlerisches Schaffen als auch für seine Kochkunst.

Übersetzt von Qiu Jing

Gesprochen von Qiu Jing