Am 19. Januar versammelten sich mehr als 200 Menschen aus verschiedenen Regionen Chinas auf dem Beijinger Flughafen. An diesem Tag kehrten die Särge der acht chinesischen Polizisten der UN-Friedensmission zurück, die beim Erdbeben auf Haiti ums Leben gekommen waren.
Die Friedensmissionen tragen zur Beilegung der Konflikte und zur Errichtung des Friedens der Welt bei. Seit 1989 hat sich China an insgesamt 24 UN-Friedensmissionen beteiligt. Wie Doktor Zhao Lei vom Institut für die internationalen Strategien der Parteischule vom ZK der Kommunistischen Partei Chinas erklärte, sei die Förderung des Weltfriedens schon eine „Visitenkarte" der Volksrepublik geworden.
„Die Chinesen haben sich tatkräftig für die Wahrung des Weltfriedens eingesetzt. Wir haben dafür schon einen hohen Preis bezahlt."
Frieden ist nach wie vor ein Schlüsselbegriff der chinesischen Außenpolitik. Nach der Gründung der Volksrepublik hat die KP beschlossen, den selbständigen Weg der friedlichen Entwicklung zu beschreiten. Dazu Professor Niu Jun vom Institut für internationale Beziehungen der Peking-Universtät:
„Kurz nach Gründung der Volksrepublik war die KP Chinas mit der wirtschaftlichen Blockade der westlichen Länder unter der Führung der USA konfrontiert. Darüber hinaus war es auf der koreanischen und der indochinesischen Halbinsel zu Kriegen gekommen. Vor diesem komplizierten Hintergrund hat die KP die außenpolitische Richtlinie beschlossen, die sich an der Wahrung der Unabhängigkeit und der Selbständigkeit und der Wahrung des Friedens orientiert."
Mit der Erstarkung des Staats und Erhöhung der internationalen Position gibt es immer mehr Leute, die sich fragen, ob China in Zukunft nach Hegemonie strebe, oder ob der Aufschwung der Volksrepublik eine Bedrohung für andere Länder darstelle?
Nach Doktor Zhao Lei liegt die Ursache der Furcht oder Angst der Außenwelt einerseits darin, dass China für sie immer noch fremd ist, andererseits bei den großen Ausmaßen.
„China hat eine Fläche von 9,6 Millionen Quadratkilometern und eine Bevölkerung von 1,3 Milliarden. Deshalb hat jedes Ereignis in China in- und ausländische Faktoren und wird auch in- und ausländische Einflüsse verursachen."
In den vergangenen Jahren haben manche die Theorie über China als Bedrohung verbreitet. Sie behaupten, mit dem schnellen Wirtschaftswachstum werde China immer mehr mit Problemen wie Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung konfrontiert. Als Folge werde sich China die Rohstoffe mithilfe seiner starken Militär- und Wirtschaftsstärke in anderen Ländern beschaffen.
1993 hat die chinesische Regierung die Agenda für das 21. Jahrhundert ausgearbeitet und darin erklärt, den Weg der nachhaltigen Entwicklung zu gehen. Im Jahr 2002 hat die KP Chinas noch einmal bekräftigt, der nachhaltigen Entwicklung erste Priorität einzuräumen. Dazu solle die Umwandlung des Wirtschaftswachstumsmodells beschleunigt, und der Umweltschutz verstärkt werden. Zhao Lei:
„Die Energienachfrage der Volksrepublik hat sich stets weiter erhöht. Das hat auch Sorgen der internationalen Gemeinschaft ausgelöst. China muss den Weg der nachhaltigen Entwicklung gehen."
Im September 2005 hat Chinas Staatspräsident Hu Jintao auf dem Gipfel zum 60. Gründungstag der Vereinten Nationen den Gedanken zum Aufbau der harmonischen Welt vorgestellt. Dabei wurde auch die Idee der friedlichen Entwicklung und der Kooperation des gegenseitigen Nutzens der chinesischen Außenpolitik erläutert. Laut Zhao Lei hat diese Idee der internationalen Gemeinschaft eine neue Denkweise zur Behandlung internationaler Beziehungen eröffnet.
In den vergangenen 30 Jahren hat China nie versucht, anderen sein eigenes Entwicklungsmodell aufzuzwingen. Im Gegenteil: China hat bei seiner Entwicklung anderen Ländern, und dazu gehören nicht nur die unterentwickelten Länder in Afrika, sondern auch Industrienationen geholfen. Viele haben die chinesische Idee der friedlichen Entwicklung und der Kooperation des gegenseitigen Nutzens anerkannt und akzeptiert. Die Vorsitzende der Demokratischen Partei Italiens, Rosy Bindi, legt Wert auf Kooperation:
„Beim Aufstreben einer neuen Kraft hat man normalerweise spontan Sorgen. Ich finde, die beste Lösung zur Überwindung dieser Sorgen ist, mit dieser Kraft zusammenzuarbeiten, mit ihr Freundschaft zu schließen und keine Bedrohung herzustellen. Genau so lautet die China-Strategie der italienischen Regierung: Zusammenarbeit und Freundschaft."
Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Zheng An