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Gedanken zum Einkommen der Bauern in Zhidan (Jakubiet Wojtek)
  2011-06-30 17:03:31  cri
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Heute, am 15. Juni, brach unsere Interviewgruppe in Richtung eines Dorfes im Kreis Zhidan der Stadt Yan'an auf. Vor Ort wollten wir mehr über die Lebensbedingungen der lokalen Bauern erfahren. Unser besonderes Interesse galt dabei einem ökologischen Schutzgebiet des Kreises, welches von einem ehemaligen Anbaugebiet in einen zusammenhängenden Wald verwandelt wurde.

Nach Angaben des zuständigen Leiters der Lokalregierung beschloss die Kreisverwaltung vor mehr als zehn Jahren ein Programm, welches die Bauern dazu ermutigte, ihre Arbeit auf den Feldern aufzugeben und in ein neues Dorf am Fuße des Berges zu ziehen. Anstatt großflächigen Ackerbau zu betreiben, so die Absicht, sollten sich die Bauern der Aufforstung zuwenden. Als zusätzliche Einkommensquelle boten sich die Schafzucht und der Gemüseanbau an.

Wie uns die Lokalregierung erklärte, hätte sich das bäuerliche Jahreseinkommen der Region von ursprünglich eintausend Yuan RMB auf mehrere Tausend Yuan vervielfacht. Jene Bauern, die neben der Forstarbeit auch in selbst errichteten Gewächshäusern tätig waren, erreichten sogar ein Jahreseinkommen von mehr als 10.000 Yuan. Im Rückblick übersteigen die Profite des Umzugs eindeutig die anfänglich entstandenen Unkosten. Zudem haben sich die Lebensbedingungen der Bauern erheblich verbessert. Insgesamt bedeutet der Umstieg für die meisten Bauern also einen Gewinn.

Vor diesem Hintergrund erinnerte ich mich an einige Freunde, die in Beijing als „white collar workers" in Büros arbeiten. In Großstädten würde ein Monatsgehalt von einigen Tausend Yuan wahrscheinlich nicht einmal für das Nötigste genügen, von einem Jahreseinkommen in dieser Höhe ganz zu schweigen. Zugleich fiel mir ein weiterer chinesischer Bekannter ein, der in einer Investmentbank tätig ist. Seiner Aussage nach würde selbst ein Monatslohn von 10.000 Yuan RMB nicht ausreichen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Natürlich hoffen wir alle auf ein angenehmes, gemütliches Leben und einen Anstieg unseres Lebensstandards. Nahezu jeder Mensch würde gerne sein Einkommen steigern. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass sich China noch immer auf der Stufe eines Entwicklungslandes befindet. Für den überwiegenden Teil der chinesischen Bevölkerung ist ein monatliches Einkommen von mehr als 10.000 Yuan RMB nicht einmal im Traum denkbar. Das heißt allerdings keineswegs, dass sie nicht in der Lage wären, ihr Leben zu meistern und ihre alltäglichen Probleme zu lösen.

Wir sind es gewohnt, zu erfolgreichen Menschen aufzublicken. Im gleichen Atemzug sollten wir aber die Bedingungen in China im Auge behalten. Ein Investmentbanker, der meint, mit einen Monatslohn von 10.000 Yuan RMB nicht leben zu können, hat sich von der Lebenswirklichkeit seiner Landsleute längst weit entfernt. In den chinesischen Großstädten zählt eine solche Summe bereits zu den hohen Einkommen, von den dörflichen Einkommen soll hier erst gar nicht die Rede sein. Wir sollten uns stets vor Augen halten, wie viele Menschen sich unter großen Anstrengungen um ein besseres Leben und eine bescheidene Karriere bemühen. Ich denke, dass wir auch unsere eigenen Lebensbedingungen von diesem Blickwinkel aus betrachten und schätzen sollten.

Jakubiet Wojtek, polnische Redaktion

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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