Anfang der 1940er Jahre zeigte sich das chinesische Volk tapfer angesichts der japanischen Aggressoren. Um über den Widerstandskrieg zu informieren, gründete die KP Chinas schließlich in Yan'an, dem damaligen Sitz des KP-Zentralkomitees, den Xinhua-Radiosender. Am 3. Dezember 1941 wurde dann die erste Sendung ausgestrahlt, und zwar auf Japanisch! Damit wollte man sich direkt an die japanischen Truppen im Land wenden. Erste Sprecherin des Radiosenders war eine in China lebende Japanerin, die den Krieg ablehnte. Ihr Name war Hara Kiyoshi. Die erste Ausstrahlung dieser Sendung wird seither als Gründungstag von CRI gefeiert.
Frau Kiyoshi erinnerte sich später daran:
„Ich fungierte in Yan'an als Ansagerin. Damals waren die Bedingungen sehr schwierig. Mehrere Genossen in Yan'an kümmerten sich daher um mich."
Die Sendungen aus Yan'an sollten sich als starkes Mittel zur Demoralisierung der Kampfmoral der japanischen Truppen erweisen. Japanische Offiziere und Soldaten erfuhren dadurch die wahren Hintergründe des Krieges, und viele von ihnen beteiligten sich daraufhin an Anti-Kriegs-Kampagnen.
Nach dem Sieg im Widerstandskrieg wurde 1947 das englischsprachige Programm des Xinhua-Radiosenders in Yan'an ins Leben gerufen. Und bis heute sind englischsprachige Sendungen von CRI überall in der Welt zu empfangen!
Im Juni 1949, also im Vorfeld der Gründung der VR China, strahlte CRI schließlich von Beijing aus auch Sendungen auf Chinesisch aus. Auch gab es Programme in den Dialekten von Chaozhou, Guangzhou und Südfujian, die in Südchina sowie in Südostasien empfangen werden konnten. Damit sollte auch der patriotische Geist von dort lebenden Auslandschinesen stimuliert worden.
Bei der großen Zeremonie zur Gründung der VR China 1949 fungierte die Ansagerin Ding Yilan auf dem Tian'anmen-Tor als Moderatorin der Live-Übertragung, später wurde sie Intendantin von CRI.
Der Yan'aner Xinhua-Radiosender war also in die Hauptstadt Beijing umgezogen und zu Radio China International umbenannt worden. Mittlerweile ist CRI mit Programmen in 61 Fremdsprachen die Medieninstitution mit dem weltweit größten Sprachenangebot.
Ende der 1970er Jahre wurde in China die Reform und Öffnung eingeleitet. Auch für CRI wurden günstige Bedingungen geschaffen und in der Folge verschiedene Reformen durchgeführt. Die damalige CRI-Intendantin Ding Yilan etwa besuchte die USA, Deutschland und Südamerika, um Vorbereitungen für den Aufbau von Korrespondentenbüros im Ausland zu treffen. Deng Zhuang, der Sohn von Ding Yilan, erinnert sich:
„Mit dem umfassenden Aufbau von Korrespondentenbüros im Ausland wurden die Berichte und die Nachrichten von CRI bereichert. Auch die Qualität der Berichterstattung wurde erhöht. Meine Mutter bemühte sich damals stark um dieses Projekt. Sie hoffte, dass CRI auf der Radio- und Pressebühne der VR China und weltweit eine wichtige Rolle spielen würde. Das war ihr Wunsch und ihr Ziel."
Heutzutage unterhält CRI weltweit 32 Korrespondentenbüros. In den kommenden zehn Jahren sollen außerdem in Afrika, im Nahen Osten, in Europa und in Amerika acht regionale Sendestationen aufgebaut werden. Als Medienunternehmen aus einem Entwicklungsland wird CRI dabei den neuen Veränderungen in aller Welt größere Aufmerksamkeit schenken.
CRI hat sich stets erneuert und technische Veränderungen genutzt. Im Februar 2006 etwa wurde eine FM-Station im kenianischen Nairobi offiziell in Betrieb genommen – der erste ausländische FM-Radiosender von CRI. Einen Monat später sagte der damalige chinesische Außenminister Li Zhaoxing vor der Presse in der Großen Halle des Volkes in Beijing:
„Vor kurzem habe ich mehrere afrikanische Staaten besucht. Ich finde, dass die Beziehungen zwischen China und den afrikanischen Ländern immer stärker und auch die Grundlagen immer stabiler werden. Ich weiß, dass die Programme von CRI in diesen Ländern sehr beliebt sind."
Am 1. Februar dieses Jahres hat CRI in Mailand einen FM-Radiosender gegründet, zahlreiche Hörer können nun die Sendungen noch besser empfangen.
Bis 1. Juni dieses Jahres war Radio China International weltweit über 60 Radiofrequenzen zu empfangen, dabei werden täglich etwa 1.200 Stunden Radioprogramm gesendet. Hörer aus aller Welt haben so die Möglichkeit, China kennzulernen!
Dank des ständig wachsenden Einflusses von CRI empfinden auch immer mehr internationale Medienvertreter den Sender als attraktiven Arbeitgeber, darunter die frühere Moderatorin des britischen Radiosenders BBC, Susan Osman. Außerdem wurde die Programmgestaltung vielfältiger und bunter. Der stellvertretende Leiter der Englischen Redaktion, Li Peichun, sagt dazu, CRI werde umgehend auf Englisch weltweit über große internationale Ereignisse berichten:
„Die Programme nach außen sind wegen der Direktübertragungen und den FM-Stationen im Ausland gestiegen. Aktuell gibt es täglich mehr als acht Stunden Nachrichtenprogramm, live. Sowohl Interviews als auch Direktverbindungen sind live zu hören. Die jeweiligen Sendungen werden von in- und ausländischen Moderatoren gemeinsam geleitet."
Um die Arbeitseffizienz zu intensivieren, schafft CRI stets neue Medienformen. So kann man etwa mit einem Klick auf die Webseite von CRI-Online die aktuellsten Ereignisse in aller Welt sowie die neuesten Sendungen abrufen.
Anfang 2011 wurde schließlich das China International Broadcasting Network (CIBN) ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine große Mediengruppe mit verschiedenen neuen Bereichen, darunter Audio- und Videoprogramme online, Radio und Fernsehen für das Handy, IPTV und Internetfernsehen. Dem Intendanten von CRI, Wang Gengnian, zufolge kennzeichnet dies, dass Radio China International in eine umfassend Entwicklungsphase der Neuen Medien eingetreten ist. Zu der Entwicklung in den kommenden fünf Jahren sagt er:
„In den kommenden fünf Jahren wird Radio China International zu einem Flaggschiff der internationalen Medien mit globalem Einfluß aufgebaut, basierend auf den umfangreichen Ressourcen der Sprachenvielfalt, der Fachkräfte und der verschiedenen Medienabteilungen von CIBN."