Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Der Frosch im Brunnen – über den Tellerrand hinaus blicken
  2011-05-27 10:38:33  cri
Seite Drucken    

Es war einmal ein Frosch, der in einem tiefen Brunnen lebte. Der Frosch war jeden Tag glücklich und mit seinem Leben überaus zufrieden. Eines schönen Tages begegnete der Frosch einer großen Schildkröte aus dem Ostchinesischen Meer. „Sieh nur, wie glücklich ich bin", sagte der Frosch zur Schildkröte. „Wenn ich spielen will, dann hüpfe und springe ich hier auf dem Brunnenrand hin und her. Ausruhen kann ich mich hier in den Nischen zwischen den Steinen. Wenn ich meine Füße mit einem Schlammbad verwöhnen will, wate ich auf dem Grund des Brunnens. Der ganze Brunnen gehört mir! Ich kann nach Herzenslust tun und machen, was ich will. Ist das nicht fantastisch? Das Leben von Insekten, Krabben und Kaulquappen ist kein Vergleich zu meinem wunderschönen Leben hier im Brunnen! Komm einfach mal mit mir in den Brunnen herab, Schildkröte! Dann kannst du selbst sehen, was für ein schönes Leben ich hier führe."

Von ihrer Neugier getrieben, nähert sich die Meeresschildkröte behäbig dem Rand des Brunnens, um einen Blick hinein zu werfen. Zur Überraschung des Frosches macht sie aber urplötzlich kehrt. Dann schaut sie ihn mit großen Augen an und sagt langsam und ganz leise: „1000 Li sind eine große Distanz, aber nicht groß genug, um die unendliche Weite des Meeres zu beschreiben. 1000 Ren sind viel, genügen aber nicht, um die Tiefe des Meeres anzugeben. Während der Xia-Dynastie vor über 4.000 Jahren wurde das Land in neun von zehn Jahren überflutet. Das Meer weitete sich aber nicht aus. Während der Shang-Dynastie vor 3.000 Jahren herrschte in sieben von acht Jahren eine Dürre. Trotzdem ging das Meer nicht zurück. Weder Regen noch Zeit können dem Meer was anhaben. Es gibt doch nichts Schöneres als im Ostchinesischen Meer zu wohnen! Oder findest du etwa nicht, mein lieber Frosch?"

Der ansonsten äußerst gesprächige Frosch weiß nicht mehr, was er darauf antworten soll. Er fühlt sich plötzlich völlig unbedeutend, und starrt die Meeresschildkröte mit seinen runden Augen an, als wäre er geistig gar nicht da. Über den Rand seines eigenen Brunnens hinaus zu schauen, ist dem Frosch noch nie in den Sinn gekommen.

Die Geschichte vom Frosch und der Meeresschildkröte lebt im chinesischen Sprichwort „Jing Di Zhi Wa", auf Deutsch „Der Frosch im Brunnen", weiter. Mit „Jing Di Zhi Wa" sind all jene Leute gemeint, die so selbstgefällig sind, dass sie erst gar nie auf die Idee kommen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken wie der Frosch im Brunnen.

Übersetzt von Zhong Xi

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China