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Der neue Fünfjahresplan und Auslandsinvestitionen
  2011-04-05 16:47:09  cri
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Am Anfang der Reformpolitik bestand der Vorteil Chinas aus den niedrigen Produktionskosten. Ausländischen Unternehmen wurde dabei nach dem Prinzip „Markt gegen Technik" Vorzugsbehandlung gewährt. Für den Vizepräsidenten der China Development Bank und PKKCV-Mitglied Liu Kegu war die damalige Politik eine geschichtliche Notwendigkeit.

„Entwicklungsländern fehlen am Anfang ihrer Entwicklung die Kapitalmittel. Man muss ausländische Investition anlocken und moderne Verwaltung und Technik einführen. China ist diesen Weg nach dem Beginn der Reform- und Öffnungspolitik 1978 gegangen. Dieser historische Abschnitt war notwendig."

Mittlerweile verfügt China über mehr als zwei Billionen US-Dollar an Devisenreserven. Die von China real genutzten ausländischen Investitionen haben 2010 zum ersten Mal 100 Milliarden US-Dollar überschritten. Die Vizedirektorin der Abteilung für ausländische Investition beim chinesischen Handelsministerium Qian Fangli erklärt:

„Einschließlich 2010 liegt unser Land in den letzten 19 Jahren unter allen Entwicklungsländern kontinuierlich auf dem ersten Platz bei erhaltenen ausländischen Investitionen. Die Position unseres Staats in der globalen Investitionslage ist weiterhin gefestigt worden."

Doch ist das Verhältnis zwischen Investitionen und Verbrauch mittlerweile nicht mehr ausgeglichen, es gibt zu wenige technische Innovationen und die industrielle Struktur ist unausgewogen. Deswegen duldet die Umwandlung des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells keine Verzögerung. Bei Investitionen aus dem Ausland stehen dabei eine Strukturoptimierung und eine Verbesserung der Qualität im Vordergrund. Shi Xiangpeng, der Vizevorsitzende des PKKCV-Komitees für Hongkong, Macao, Taiwan und Auslandschinesen, weist darauf hin, dass Auslandsinvestitionen nach China nach einem neuen Model erfolgen sollen. Auch sollten die Bereiche der Geldanlage korrigiert werden.

„China hat bereits viel Devisenreserven. Man muss jetzt in High-Tech-Sektoren und saubere, grüne Branchen investieren. Zum Beispiel in Halbleiter, neueste Maschinen und Wafer der vierten Generation."

Die Veränderung der Investitionsbedingungen war eines der Schwerpunkte bei den vor kurzem zu Ende gegangenen „zwei Tagungen" des NVK und der PKKCV. Gewährung von Vorrechten für ausländische Unternehmen wurde bereits im letzten Jahr abgeschafft. Eine Aufwertung des Yuan sowie Inflation haben die Kosten für ausländische Unternehmen erhöht. Ein Journalist des japanischen Radiosenders NHK erählte über die Sichtweise der japanischen Wirtschaftskreise.

„Die japanischen Unternehmen haben schon früher davon erfahren. Sie konnten sich psychologisch darauf einstellen. Aber sie sind sehr besorgt, ob die Begünstigungspolitik für ausländische Investoren tatsächlich Schritt für Schritt abgebaut wird."

Im letzten April wurden „Mehrere Vorschläge über die verbesserte Nutzung von ausländischen Investitionen" veröffentlicht. Das Dokument gilt als Richtlinie für den Umgang mit Investitionen in der Gegenwart und in der Zukunft. Darin wird vorgeschlagen, ausländische Investitionen in High-Tech-Branchen, hochtechnologische Produktion, moderne Dienstleistungen und saubere Energien und Umweltschutz zu fördern.

In diesem März hat das chinesische Handelsministerium die vorläufigen Vorschriften zur Sicherheitsprüfung bei der Übernahme inländischer Betriebe durch ausländische Investoren erlassen. Laut ihnen kann das Ministerium die Übernahme stoppen, wenn die Fusion die Staatssicherheit gefährden oder beeinträchtigen könnte. Manche ausländische Unternehmen haben Befürchtungen geäußert, dass die neuen Vorschriften die Öffnung Chinas nach außen beeinflussen könnte. Doch weist der chinesische Handelsminister Chen Deming diese Befürchtungen zurück.

„Wir praktizieren eine Sicherheitsüberprüfung bei der Übernahme inländischer Betriebe durch ausländische Investoren, die es so auch in jedem anderen Staat der Welt gibt. Die Überprüfung soll lediglich sicherstellen, dass während wir immer mehr ausländische Investitionen aufnehmen und immer mehr ausländische Unternehmen an der der Strukturreform teilnehmen, die Sicherheit des Staates besser geschützt wird."

Der Vizegeneraldirektor der China Investment Corporation und PKKCV-Mitglied Wang Jianxi würdigte die gegenwärtige Politik Chinas. Für ihn ist es ein Zeichen, dass China sich den internationalen Normen annähert. Die chinesische Investitionsumwelt wird immer transparenter, offener, stabiler und standardisierter.

„Wenn man über Auslandsinvestitionen spricht, da ist China derzeit ziemlich transparent. Egal ob man willkommen ist oder nicht, das wird einem klar gesagt, noch bevor die Menschen eine Entscheidung treffen. Was danach kommt, kann man vorhersehen, es ist stabil. Wenn unsere Politik das erreicht hat, dann können wir sagen, dass wir es verbessert haben."

„Das 12. Fünfjahresplan zur Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft" wurde am 16. März veröffentlicht. In Bezug auf Auslandsinvestitionen wurde beschlossen, noch mehr in moderne Landwirtschaft, Hochtechnologie-Branchen, modernes verarbeitendes Gewerbe, Energieeffizienz und Umweltschutz, neue Energien und moderne Dienstleistungen zu investieren. China will von progressiven internationalen Verwaltungsstrukturen, Konzepten und Erfahrungen lernen, um so Teil des globalen Innovationssystems werden. Zudem sollen die Investitionsbedingungen optimiert werden und die legitimen Rechte und Interessen der Investoren geschützt.

Der Plan sieht vor, in den nächsten fünf Jahren den Grad der Öffnung nach außen zu erhöhen sowie die Nutzung ausländischer Investitionen zu verbessern. Dazu der Ministerpräsident Wen Jiabao in seinem Rechenschaftsbericht:

„Wir sollen an der Richtlinie zur aktiven und effektiven Nutzung von ausländischen Investitionen unbeirrt festhalten. Der Import von modernen Technologien und Fachkräften sollen verstärkt werden. Multinationale Konzerne werden unterstützt, in China Forschungs- und Entwicklungszentren zu errichten. Das Gesamtniveau und die umfassende Effizienz der Nutzung der ausländischen Investition werden tatsächlich erhöht. Der Katalog von Branchen für Auslandsinvestitionen soll gründlich überarbeitet werden. Ausländische Investitionen sollen verstärkt in High-Tech, Energieeffizienz, Umweltschutz und moderne Dienstleistungen sowie in Mittel- und Westchina eingesetzt werden."

Die Öffentlichkeit glaubt, dass während der nächsten Fünfjahresperiode die ausländischen Unternehmen noch mehr günstige Gelegenheiten für Investitionen haben werden.

Übersetzt von Zhu Qingan
 
Gesprochen von  Li Yanping 
Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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