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Beijings Snowboarder richten sich in Nanshan ein
  2011-01-20 10:29:25  cri
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Vielleicht hat es etwas länger als im Westen gedauert, bis Snowboarden in China „abgehoben" ist. Doch nun nutzen die Jungs von Mellow Parks das steigende Interesse, um die Sportart auf Beijings Schneehängen zu etablieren.

Mellow Parks ist eine Snowboard-Eventagentur und operiert vom Skigebiet Nanshan aus. In den letzten knapp zehn Jahren haben sie mehrere lokale wie internationale Wettkämpfe veranstaltet und sogar den ersten chinesischen Snowboardfilm gedreht. Er feierte im Herbst 2010 Premiere in Shanghai und Beijing.

Und sie heißen in diesem Jahr bis zum 26. Februar alle Beijinger willkommen, dem kalten Wetter zu trotzen und an den verschneiten Berghängen in der Nähe der Hauptstadt Spaß zu haben.

Die Gründer von Mellow Parks sind der Österreicher Steve Zdarsky und der Chinese Marco Huang. Ihre Firma ist mittlerweile sowohl in ganz China bekannt, als auch bei den Kennern im Ausland. Neun Jahre nach der Gründung hat sich ihre Leidenschaft für den Trendsport und seine Vermarktung bezahlt gemacht und einen Platz in der chinesischen Szene erobert. 

Doch der Mitbegründer Marco Huang betont, das das Ziel des Unternehmens nicht in der Entwicklung des sportlichen Aspekts liegt.

„In China ist es anders. Es gibt eine Nationalmannschaft, die während der Saison trainiert. Sie laufen, sie joggen. Wir sind anders. Wir fahren nur zum Spaß. Wenn du snowboarden willst, dann machst du es halt. Für uns zählt der Spaß mit unseren Freunden, die Zeit im Skigebiet und das zu tun, wozu man Lust hat."

Der Name der lokalen „NIKE 6.0 Five Gates Jam Series" kommt von einer alten chinesischen Geschichte. In der Zeit der Drei Streitenden Reiche musste einer der Generäle fünf Tore durchqueren, um zu seiner Familie zurückzukehren.

Laut Olli Fenwick-Ross, dem neuseeländischen PR-Beauftragten von Mellow Parks, repräsentieren die fünf lokale Snowboard-Wettbewerbe diese fünf Tore.

„Das tolle daran ist, das es kein „Jetzt-oder-nie" Event ist. Wir halten die ganze Saison daran fest. Und für die Fahrer sind die verschiedenen Hindernisse Teil des Unterhaltung. Es ist gut, alle paar Wochen einen festen Termin zu haben, dass zwingt einen in die Berge herauszufahren und dort schöne Zeit zu verbringen."

Jedes einzelne „Tor" hat einen einprägsamen Namen. „Das Riff", „Die Mauer" und der „Final Gate Countdown". Vom Anfänger bis zum Profi können alle Chinesen und Expats an den Wettbewerben teilnehmen.

Für diejenigen, die es ernst meinen, gibt es einen internationalen Wettbewerb. Das Preisgeld des „9. Redbull Nanshan Open" beträgt 30 000 US-Dollar.

Aber es ist nicht nur das Geld, das die Snowboarder nach Beijing lockt. Fenwick-Ross sagt, das die „Shredder", wie sie in der Szene bekannt sind, vor allem wegen der Erfahrung kommen.

„Uns geht es nicht ums Geld. Es geht darum, etwas zu tun, was wir mögen. Und es anderen Leuten näherzubringen. Wir wollen jeden Winter so weit wie möglich genießen und dabei noch genug Geld fürs Leben zu verdienen."

Das Lieblingsevent von Marco Huang ist das „Final Gate Showdown" Ende Februar.

„Normalerweise fahren wir in Nanshan nicht nachts. Diesmal aber räumen wir alle Hindernisse beiseite. Es gibt Freibier und Red Bull für alle. Eine Menge Leute kommen. Es ist wie eine große Party, es macht richtig Spaß. Es ist kein Wettkampf, es ist wirklich so eine Art Party."

Zum zweiten „Gate Jam", der „Kanone", kamen fast 3 000 Leute. Aber laut Fenwick-Ross ist es nicht die Anzahl der Leute, sondern der andere Typ Snowboarder, der eine Veranstaltung in China zu etwas besonderem macht.

„Im Unterschied zum Westen gibt es hier nicht viele Kinder. Dort ist es ja mehr eine Art Familienausflug. Ich hab das Skifahren mit sechs oder sieben angefangen. Hier sieht man so was nicht. Es sind mehr die Leute, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, arbeiten und das erste Geld verdient haben. Und jetzt entdecken sie das Snowboarden für sich."

Stürze und Kopflandungen mögen keine Frauensache sein, doch manch eine Chinesin lässt sich davon nicht abhalten.

Vor drei Jahren wurde der erste Wettbewerb nur für Frauen veranstaltet. Er hieß „Fei nü wu rao", in etwa, „Wenn du keine Frau bist, dann lass es". Damals nahmen lediglich zehn Mädels teil. Im diesen Jahr sind es schon um die 40.

Bobby Carleo aus Boston stand vor elf Jahren das erste Mal auf dem Snowboard. Er nimmt auch dieses Jahr an den Wettbewerben teil, vor allem weil Boarden in Beijing für ihn etwas besonderes ist.

„Vor allem nimmt man das Snowboarden hier weniger ernst. Man ermuntert und hilft einander, was in den Staaten natürlich nicht immer der Fall ist. Es gibt verschiedene Gruppen von Freunden, und alle wollen die Besten sein. Hier hält man mehr zusammen, ist freundlicher. Und das ist echt schön."

Es ist wahrscheinlich an der Zeit, seine sieben Sachen zusammenzupacken und ein paar Buckeln zu trotzen. Die lässige Snowboarder Beijings wird im Nanshan Park verbringen. So können die trockenen und kalten Winter der Hauptstadt vielleicht erträglicher gestaltet werden.

Übersetzt von  Jörg Pensin 

Gesprochen von  Lu Ming 

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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