In Mohe macht sich die Nähe zu Russland auch in der Architektur bemerkbar.
Aber auch die Geschichtsinteressierten kommen nicht zu kurz. Nicht weit von Beijicun kann man ein altes Schlachtfeld besichtigen, auf dem in der Qing-Dynastie zur Zeit des Kanxi-Kaisers gegen die Russen gekämpft wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die Minen, in denen vor allem Gold, aber auch andere Bodenschätze geschürft wurden. Außerhalb von Beijicun hat man eine Stätte erbaut, mit der man dem nördlichsten Punkt Chinas ein Denkmal gesetzt hat. Eine Hängebrücke führt über einen Seitenarm des Heilongjiang. Ein Spaziergang über diese Brücke ähnelt dem auf einem Schiff in rauer See. Alles wackelt und schaukelt.
Auf der Hängebrücke kann man nur fotografieren, wenn gerade kein anderer darüber läuft.
Reisende, die sich eher für die spirituellen Besonderheiten der Gegend interessieren ist ein Besuch im Tempel „Lijinyongci Tang" zu empfehlen. Er liegt auf einer kleinen Anhöhe. Um ihn zu besichtigen muss man eine kleine Treppe erklimmen. Auf dem Weg kommt man an einer Stele mit einer alten chinesischen Inschrift vorbei, die von einer Schildkröte getragen wird. Die Tempelanlage selber ist in drei Teile gegliedert, die Haupthalle und zwei Nebenhallen. In der Haupthalle befindet sich der Tempel selber, in den Nebenhallen werden religiöse Artefakte ausgestellt und man kann sich über die Geschichte der Anlage informieren. Von der Anhöhe, auf der sich der Tempel befindet, hat man einen wunderschönen Blick über das Tal, in dem kleine Bauernhöfe liegen, in denen im Winter frierende Reisende eine warme Zuflucht finden. Die Bauern bieten auch lokale Spezialitäten zum Kauf an.
Der Eingang zum Tempel „Lijinyongci Tang" ist mit bunten Girlanden geschmückt, die im Weiß des Schnees besonders gut zur Geltung kommen.
Da die Kultur auch immer eng mit dem Essen verknüpft ist, hier noch zwei Spezialitäten der Gegend. Im Sommer wachsen in den Wäldern unzählige Blaubeeren, aus denen ein leicht süßer fruchtiger Wein gekeltert wird. Man kann die Beeren aber auch in getrockneter Form, als Snack zwischendurch kaufen. Außerdem ist die Region für ihre Holzohr-Pilze bekannt. Die Daheimgebliebenen werden sich über dieses Mitbrigsel bestimmt freuen.
Wir machen uns nun nach Harbin auf, um wieder in etwas wärmere Gefilde zu kommen. Näheres über die Stadt erfahren Sie morgen hier.
Text und Fotos: Stephanie Karraß