Die derzeitigen Asienspiele in der südchinesischen Stadt Guangzhou sind nicht nur ein Fest für die Sportler, sondern auch ein Schauplatz für Sponsoren. Nach der Austragung der Olympischen Sommerspiele in Beijing und der Weltausstellung in Shanghai sollen die Asienspiele in Guangzhou gleichermaßen zu einem kommerziellen Erfolg werden.
Die Asiatische Olympische Kommission hat zum ersten Mal in der Geschichte einer Stadt, in dem Fall Guangzhou, die Aufgabe übertragen, die Asienspiele selbständig zu vermarkten. Dem Guangzhouer Organisationskomitee zufolge unterstützen über 50 Sponsoren das größte Sportereignis Asiens. Des Weiteren gibt es sieben Lizenzlieferanten und 27 Lieferanten. Die gesponserten Mittel stellen einen neuen Rekord auf, so die Verantwortlichen.
Der stellvertretende Guangzhouer Bürgermeister, Xu Ruisheng, erklärt im Interview, das Recht zur selbständigen Vermarktung der Spiele sei entscheidend.
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„Vor 30 Jahren hat die Stadt die Politik zur Reform und Öffnung nach außen durchgeführt. Die Marktwirtschaft von Guangzhou entwickelt sich im Vergleich zu anderen chinesischen Städten schneller. Wir haben von Anfang an die Austragung der Spiele sorgfältig bewertet. Durch den Erwerb des Rechts zur selbständigen Vermarktung soll Kapital beschaffen werden."
Als man sich auf die Asiatischen Spiele vorbereitete, erfasste die Finanzkrise die ganze Welt. Zahlreiche Unternehmen hatten ein ungutes Gefühl bei zu großen Investitionen. Doch das Komitee hat es mit viel Mühe geschafft. Der Stadtbürgermeister Xu sagt:
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„Vor dem Hintergrund der Weltfinanzkrise hatten die Unternehmer zahlreiche Bedenken. Es gab ja die Olympischen Spiele in Beijing, die Weltausstellung in Shanghai und die Universiade in Shenzhen. Man muss sich ja ausreichend Gedanken machen, wohin die Investitionen fließen sollen. Wir haben uns viel Mühe gegeben, um die Unternehmer zu überzeugen. Zum Glück haben wir zahlreiche Sponsoren werben können."
Der Aufwand der Asienspiele liegt vor allem in zwei Aspekten. Einerseits kosten der Empfang, die Organisation und die Werbung für die Spiele viel Geld. Andererseits nehmen die Einrichtungen, wie Stadien, viel Geld in Anspruch. Die Stadtregierung hat durch den Bau der „Asian Games City" entsprechende Probleme lösen können.
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„Allein die Sponsoren können nicht alle Probleme lösen. Wir haben die „Asian Games City" gebaut und dort sämtliche Einrichtungen integriert. Somit können wir eine gute Zahlungsbilanz erzielen."
Viele chinesische Privatunternehmen wollen am Markt der Asienspiele teilhaben. Aufgrund der Konkurrenz müssen manche leider auf die diesjährigen Asienspiele verzichten. Für die kommenden Asiatischen Spiele haben sie jedoch noch eine Chance.
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„Die Asiatische Olympische Kommission hat die Unternehmen in die Warteliste aufgenommen, die die Asienspiele finanziell unterstützen wollen. Sie können Sponsoren für die kommenden Asienspiele werden. Diese chinesischen Privatunternehmen können sich dann Asienweit bewerben und neue Märkte in den Nachbarländern erschließen."
Übersetzt von: Li Zheng und Silvia Palm
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