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Musikstudentin entfacht Feuer der Asienspiele auf der Großen Mauer
  2010-11-13 16:13:01  cri
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Die 22jährige Kang Chenchen studiert an der Kunsthochschule Yunnan Vokalmusik. Ende August dieses Jahres nahm sie an dem Wettbewerb für die Fackelzeremonie teil. Nach mehreren Auswahlrunden konnte sich Kang unter 28 Mitstreitern durchsetzen.
Oton 1 Kang
„Ich bin glücklich und stolz darauf, meine Heimatprovinz Yunnan vertreten zu können. Den Wettbewerb zu gewinnen, war ein Riesen-Glück."

Doch für die Übertragung dieser ehrenvollen Aufgabe hat Glück allein nicht gereicht. Wie der Leiter für den Fackellauf beim Organisationskomitee der Guangzhouer Asienspiele, Wang Ruoshi, mitteilte, habe es drei Gründe gegeben, warum man sich am Ende für Kang entschieden hat. Erstens sei sie psychisch stabil und leide nicht unter Lampenfieber. Zweitens habe sie eine tolle Figur und verhalte sich sehr anmutig. Nicht zuletzt mache ihr Aussehen viel aus, schwärmt Wang. Kang Chenchen ist in der Tat eine wunderschöne Frau. Die 1,75 Meter große Musikstudentin war drei Jahre lang Schwimmsportlerin.
Für die Zeremonie hatten Kang Chenchen und ihre Kolleginnen nur zwei Tage Zeit zum Üben. Sie mussten Stöckelschuhe mit acht Zentimeter hohen Absätzen tragen und damit auf der eher holprigen Großen Mauer laufen.
Oton 2 Kang
„Wir mussten die Große Mauer ein Stück hinunter laufen. Der Boden war nicht besonders eben. Unsere Betreuerin war sehr sorgfältig und hat sicherheitshalber die Absätze dicker machen lassen, damit wir sicher laufen konnten."

Am Vormittag des 9. Oktober begann die Fackelzeremonie. 17 Chinesinnen in Weiß näherten sich in zwei Reihen der Stelle, wo die Fackel der Asienspiele entzündet werden sollte. Im Hintergrund lief traditionelle chinesische Musik. Kang Chenchen nahm elegant lächelnd die Fackel und hielt sie in die Mitte der Solarschüssel. Bis dahin lief alles nach Plan, aber eben nur bis dahin.

Oton 3 Kang
„Ich hab mich hingehockt und wollte die Fackel entzünden. Nach gefühlten 20 Sekunden stieg viel Rauch auf. Die anwesenden Ehrengäste auf der Tribüne begannen zu klatschen und die Musik fing auch an. Sie glaubten, das Feuer sei entfacht worden. Ich konnte den Brennpunkt nicht eindeutig ausmachen und dachte, vielleicht haben die anderen das Feuer gesehen. Vielleicht war das Feuer nur zu schwach, so dass ich es nicht sehen konnte. Ich dachte, vielleicht soll ich mich hinstellen. Doch dann ist mir eingefallen, dass das Feuer bei der Probe am Vortag sehr groß war. Wenn ich mich hinstellen würde, ohne dass die Fackel tatsächlich entzündet ist, würde ich einen großen Fehler machen. Deshalb riss ich mich zusammen und wartete total nervös und unsicher. Die Musik ging inzwischen zu Ende. Es war furchtbar ruhig auf der Mauer. Ich habe meinen Herzschlag gehört."

In der 2800 Kilometer weit entfernten Stadt Kunming waren Kangs Eltern noch nervöser als ihre Tochter. Sie verfolgten die Live-Übertragung am Fernseher. Kang Chenchens Mama erinnert sich:

Oton 4 Mutter von Kang
„Gegen zehn Uhr war es so weit, die Fackel sollte entzündet werden. Ich sah Rauch und freute mich. Dann war der Rauch weg. Ich konnte im Fernsehen sehen, dass das obere Ende der Fackel nicht im Brennpunkt der Schüssel war. Ich rief meiner Tochter ganz laut zu: ‚halt die Fackel höher, halt die Fackel höher! Sie ist nicht im Brennpunkt!' ich war so nervös und hab weiter geschrieen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich es einfach nicht mehr ausgehalten und musste den Raum verlassen."

Als die Mutter zum Fernseher zurückkam, brannte endlich die Fackel. Kang Chenchen hat es nach fast zwei Minuten geschafft. Beim Anblick des Feuers war ihr nach Weinen zumute.

Oton 4 Kang Chenchen
„Ich bekam in diesem Moment ein nie da gewesenes Gefühl. Das kann man nicht in Worte fassen. Nur die, die dabei waren, können das verstehen. In diesem Moment waren die Last und der Druck wie weggeblasen. Ich fühlte mich so befreit und aufgeregt. Der Regisseur hat mir nach der Zeremonie gesagt, dass ich bei der gelungenen Entzündung offenbar tief ausgeatmet habe. Mein Gesichtsaudruck soll ganz nervös gewesen sein. Der Regisseur sagte auch, dass er eigentlich noch  angespannter war, denn niemand wusste, was denn da auf der Bühne passiert war, warum ich so lange in der Hocke blieb."

Was für eine Erlösung!!! Sie hat es geschafft. Nun kann Kang Chenchen ganz entspannt durch Guangzhou bummeln. Sie sagte, obwohl sie kein Kantonesisch spricht, spürt sie die Gastfreundlichkeit der lokalen Einwohner. Die Fackelzeremonie habe sie eng mit der Stadt und den Spielen verbunden.


Übersetzt von: Li Zheng und Marie Bollrich

Gesprochen von: Xi Jing, Qiu Jing und Liu Xinyue

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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