Die Schwimmerin Tao Li wurde im Jahr 1990 in Wuhan, dem Hauptort der zentralchinesischen Provinz Hubei, geboren. Ihr Vater Tao Ran war lange der Cheftrainer des Schwimmteams der Provinz Hubei. Im Jahr 2003 wanderte die Familie nach Singapur aus. Zwei Jahre später wurde Tao Li singapurische Staatsbürgerin.
Die gebürtige Wuhanerin begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Schwimmsport. In ihrem Vater Tao Ran hatte sie einen ausgezeichneten Lehrmeister. Ihren internationalen Durchbruch feierte Tao Li an den Ostasienspielen 2005, wo sie gleich viermal Gold und einmal Bronze gewann. An den Asienspielen 2006 in Doha besiegte sie die haushohe Favoritin aus China über 50 Meter Schmetterling. Neben Gold über 50 Meter holte Tao Li in Doha noch Bronze im Rennen über 100 Meter Schmetterling. An den Olympischen Spielen 2008 in Beijing reichte es ihr allerdings „nur" zu Rang fünf.
An den Weltmeisterschaften im Oktober dieses Jahres meldete sich der „kleine fliegende Fisch", wie Tao Li von ihren Fans liebevoll genannt wird, wieder eindrücklich mit Silber über 50 Meter Schmetterling zurück. Die gute Leistung an den diesjährigen Weltmeisterschaften hat der Kurzstreckenschwimmerin aus Singapur viel Selbstvertrauen gegeben. Entsprechend viel hat sie sich für die Asienspiele in Guangzhou vorgenommen:
(Oton 1, Tao Li)
„Die Asienspiele sind ein sehr wichtiges Sportereignis. In diesem Jahr finden die Spiele in China statt. Ich bin derzeit intensiv am Trainieren. Beim Wenden, beim Start und in punkto Schnellkraft bin ich im Moment topfit. Ich bin zuversichtlich, an den Asienspielen gute Leistungen erbringen zu können."
Trotz ihrer Erfahrung an Großanlässen spürt Tao Li einige Tage vor der Eröffnung der Asienspiele in Guangzhou mehr Druck als ihr lieb ist:
(Oton 2, Tao Li)
„Ich bin etwas nervös – nicht nur wegen den Wettkämpfen, sondern auch wegen den Erwartungen meiner Verwandten und Freunde in China. Sie werden sich die Spiele sicherlich auch anschauen. Das macht mich ein wenig nervös."
Im April 2010 trennte sich Tao Li von ihrem langjährigen Erfolgscoach Peter Churchill. Ihr neuer Trainer ist der Brite Barry Prime. Von ihm erhofft sie sich eine erneute Leistungssteigerung. Das langfristige Ziel der beiden heißt London 2012. Prime ist vom Potenzial seines noch jungen Schützlings überzeugt:
(Oton 3, Barry)
„Sie ist im Training sehr fleißig und immer darauf bedacht, ihre Schwimmtechnik zu verbessern. Sowohl psychisch als auch physisch befindet sie sich in einer guten Verfassung. Ich versuche natürlich alles, damit sie ihre Form behält und habe großes Vertrauen in sie."
Übersetzt von: Li Zheng und Simon Gisler
Gesprochen von: Huang Gang, Zhu Liwen und Zheng An